Down Under - von Perth nach Darwin im Motorhome

Reisezeit: April / Mai 2013  |  von Franzi S.

Tag 38 - Rockingham und Penguin Island

Heute morgen sind wir ziemlich früh wach. Das Wetter ist strahlend schön, aber kühl. Wir machen uns zu einem morgendlichen Strandgang auf. Da Sonntag ist, hat das kleine Café am Strand schon geöffnet und bereitet sich auf den sonntäglichen Muttertags-Ansturm vor. Wir kaufen uns Coffee to go. Dann gehts hinunter an den Strand.

Obwohl es noch recht früh ist, ist schon eine Menge los. Ein Auto nach dem andern kurvt heran und alle sind sofort als Surfer zu erkennen: Man trägt ein Kapuzenshirt und hat die Kapuze oben, auf dem Nebensitz liegt ein Surfbrett. Man parkiert, zwängt sich in den Neoprenanzug und rennt mit seinem Brett in Windeseile ans Meer um sich in die Wellen zu schmeissen. Sicher ein schönes Hobby...

Heute geht kein starker Wind aber die Wellen rauschen beachtlich heran. Wir geniessen den Spaziergang und unseren heissen Kaffee. Auf dem Rückweg benötigen wir noch einen zweiten Kaffee und dieses Mal gibt es auch noch selbstgemachtes Bananenbrot. Sehr lecker!

Dann kehren wir zurück in unser Beach Manor und sitzen schon bald am Tisch und geniessen wieder das wunderbare Frühstücksbuffet.

Heute wollen wir einen Ausflug nach Rockingham unternehmen. Dieses Städtchen liegt ca. 50 Kilometer südlich von Perth. Bis Casuarina fahren wir auf dem Kwinana Freeway, dann biegen wir westwärts ab und gelangen zum gleichnamigen Strand, zum Kwinana Beach. Hier befindet sich eine grosse BP-Raffinerie und ein riesiges Förderband führt aufs Meer, damit Schiffe beladen werden können. Im kleinen Park geniessen wir einen kurzen Aufenthalt, dann fahren wir weiter nach Rockingham.

An der Hauptstrasse finden wir einen Parkplatz und bummeln hinunter an den Strand. Es ist unglaublich viel los. Es ist Sonntag und zudem noch Muttertag. Viele Familien machen im Park mit Jung und Alt ihr Barbeque. Es hat Spielplätze für die Kinder, Grillstationen und genügend Platz, damit man sich richtig ausbreiten kann.

Am Strand erblicken wir eine Ausstellung. Es ist Kunstsonntag und auf einem Schild lesen wir, dass die Künstler ihre Kunstwerke aus Abfall machen mussten. Der Strand ist wunderschön und in einer ruhigen Bucht namens Mangles Bay gelegen. Vis-à-vis erblicken wir eine Insel und es scheint als ob ein Damm hinausführt. Wir finden heraus, dass dieser Damm für die Öffentlichkeit gesperrt ist, da die australische Navy dort eine Basis hat. Die Insel heisst Garden Island.

Rockingham ist eine der am schnellsten wachsenden Städte Australiens. 2007 wurde die Schnellbahn nach Perth eröffnet. Die Stadt ist jetzt mit dem öffentlichen Verkehr in einer halben Stunde erreichbar und damit sehr interessant um hier zu leben und in Perth zu arbeiten. Wir verstehen das, uns gefällt Rockingham ausgezeichnet.

Wir spazieren hinunter zu den Kunstwerken. Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt und aus den unterschiedlichsten Materialien wurden interessante Skulpturen kreiert. Viele Leute haben ein Papier in der Hand und beurteilen die Kunstwerke. Es scheint ein Wettbewerb zu sein. Dass man sie auch erwerben kann, zeigen die Preisschilder daran.

Gleich nach dem Kunststrand hat es einen schönen Jetty. Den bummeln wir hinaus in die Bucht und erfreuen uns an dem klaren und schön farbigen Wasser. Zurück beim Park finden wir einen kleinen Shop. Es geht dem Ende der Ferien zu und wie üblich kommt das Gefühl auf, man müsste noch eine kleine Erinnerung kaufen. Eine gefährliche Zeit fürs Portemonnaie.

Vis-à-vis vom Park hat es ein paar Lädeli, Eiscrèmeshops und Bäckereien mit Cafés. Wir entscheiden uns für Eiscrème und kehren zurück an den Strand. Dort finden wir sogar ein noch freies Bänkli und geniessen das Eis. Es hat wirklich unglaublich viele Leute und es macht Spass zu sehen wie Mütter in allen Altersschichten ihren Tag mit der Familie geniessen.

Wir haben noch einen weiteren Ausflug vor. Mit dem Auto fahren wir auf die andere Seite der Bucht zum Warnbro Sound. Dort befindet sich "Wild encounters", ein Unternehmen, das eine Fähre nach Penguin Island unterhält, aber auch Ausflüge zum Schwimmen mit Delphinen anbietet. Wir wollen auf die Insel und schon bald sitzen wir in einer kleinen Fähre, die uns in fünf Minuten rüberbringt.

Penguin Island ist ein kleines Naturparadies für die kleinsten Pinguinen der Welt. Es hat ein Discovery Center und Holzstege, wo man zu Aussichtspunkten wandern kann. Wir sind uns bewusst, dass wir die süssen Pinguine nicht sehen werden, denn durch den Tag schwimmen sie im Ozean und kommen erst bei Dunkelheit zurück. Aber die Insel bietet wunderbare Ausblicke in kleine Buchten und aufs farbenfrohe Meer. Zudem ist es auch ein Brutgebiet für Möwen und Pelikane.

Wir wandern zuerst zum östlichen Punkt hinauf, wo wir einen wunderbaren Blick auf eine grosse Pelikankolonie haben. Dann gehts hinunter an die südliche Küste. Weiter kehren wir zum Discovery Center zurück und wandern zum westlichen Aussichtspunkt, der ebenfalls wunderbare Ausblicke bietet.

Unterwegs entdecken wir überall Mövennester, teilweise nur einen halben Meter vom Holzsteg entfernt. Die Weibchen sitzen auf ihren Eiern und lassen sich nicht stören. Sie sind sich Besucher gewöhnt. Aber die männlichen Möven sind da anders. Des öftern werden wir von nett keifenden "Möverichen" angekrächzt. Aber wir wollen ja den Eiern nichts tun und schleichen uns so leise wie möglich neben ihren Weibchen vorbei.

Nach einer Stunde sind wir wieder an der Fähre zurück und werden zurück ans Festland geführt. Eine tolle Insel!

Wir fahren wieder Richtung Scarborough und geraten in den sonntäglichen Ausflugsstau. Doch gegen vier Uhr sind wir zurück in unserem schönen B&B und richtig hungrig. In der Nähe hat es ein Burgerrestaurant, das uns gefällt. In einem gemütlichen Ambiente erhalten wir einen äusserst feinen Burger doch ohne Fritten. Die muss man separat bestellen und das wussten wir nicht. Als wir den Kellner fragen, ob er uns wohl noch welche bestellen könnte, bringt uns der Chef des Ladens diese gleich persönlich vorbei und entschuldigt sich, dass wir darüber nicht aufgeklärt wurden. Sie würden aufs Haus gehen. Das ist aber nett!

In der untergehenden Sonne machen wir einen Strandspaziergang. Ein wenig nördlich von unserem B&B hat es ein Amphietheater, einen Park und Umkleidekabinen. Als wir auf Penguin Island waren, schob sich eine Wolkendecke übers Festland und auch während wir zu Abend assen, bewölkte sich der Himmel. Nun aber verziehen sich die Wolken und die Sonne kreiert ein Abendlicht, das unglaublich aussieht. Alles wirkt wie frisch gewaschen und wie unter einem künstlichen Scheinwerferlicht. Wir können es kaum glauben! Wenn wir solche Bilder in einer Zeitung sähen, würden wir auf eine Bildbearbeitung wetten. Aber es sieht wirklich aus wie alles mit Gold überzogen wäre. Einfach magisch...

Wir setzen uns auf einer der Stufen im Amphietheater und geniessen jede Minute dieses goldenen Abendlichts. Es ist einer der Momente, den wir nie vergessen werden...

Als die Sonne verschwunden ist, kehren wir in unser B&B zurück und rufen noch Vreneli an. Es ist schliesslich Muttertag. Sie freut sich sehr über den Anruf, aber noch mehr, dass wir schon bald nach Hause kommen. Nun, diese Freude können wir nicht ganz teilen... Wir könnten noch lange in Australien bleiben!

© Franzi S., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
7000 Kilometer im Motorhome an herrliche Strände, über einsame Highways durchs Outback bis in den Kakadu Nationalpark. Eine spannende Reise...
Details:
Aufbruch: 04.04.2013
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.05.2013
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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