Nordwärts… Schiffe gucken an der Elbe

Reisezeit: August 2013  |  von Iris H.

An der Elbemündung: Cuxhaven

Ausflug nach Cuxhaven

Nach dem Einkauf wagen wir den zweiten Cuxhaven-Versuch, diesmal mit dem Auto.

Als wir dort ankommen scheint dann die Sonne. Wir fahren zuerst durch die ausgedehnten Hafenanlagen und halten kurz am Amerika-Hafen an, wo früher die Auswanderer ausgeschifft wurden.
Wir parken dann schließlich in der Nähe der „Alten Liebe“, Cuxhavens berühmter Anlegestelle mit Aussichtsplattform. Hier kann man die Hochseeschiffe vorbeiziehen sehen und erfährt über den Lautsprecher die Eckdaten der Schiffe.
Im Hafen herrscht reger Bootsverkehr, Schiffe nach Helgoland, Neuwerk und zu den Seehundbänken legen hier ab. Wir spazieren noch ein wenig durch Cuxhavens Einkaufssträßchen, wo aber jetzt am Samstagabend nicht viel los ist.

Die Alte Liebe und der Windsemaphor

Die Alte Liebe und der Windsemaphor

Cuxhaven

Cuxhaven

Auf dem Rückweg machen wir noch Station bei der „Dicken Berta“, dem über 100 Jahre alten, unter Denkmalschutz stehenden, schwarz-weißen Leuchtturm in Cuxhaven-Altenbruch.
Abends gibt es Pasta mit Zucchini und wir essen drinnen. Wolfgang schmeißt im Wohnwagen die Truma an und dann wird es gemütlich.
Haben wir schon jemals im Sommerurlaub den Wohnwagen geheizt?

Die "Dicke Berta"...

Die "Dicke Berta"...

... mit Deichschafen

... mit Deichschafen

Sonntag, 11. August
Zuerst bedeckt, dann locker bewölkt mit zaghaften Sonnenstrahlen. Nach dem Frühstück leert sich die Zeltwiese. Die beiden großen Gruppen packen zusammen und es wird richtig ruhig. Weil das Wetter wieder etwas unberechenbar aussieht, machen wir einen Ausflug mit dem Auto.

Den ersten Stopp machen wir in Cuxhaven im Fischereihafen, wo sonntags Markt ist. Von der Autopolitur über Backfisch bis zu Zeltheringen kann man hier alles kaufen. Ein Marktschreier packt Strohtaschen randvoll mit Obst und Gemüse für 10 €. Wir schauen uns auch den Trödelmarkt an und ein paar Geschäfte in den Lagerhallen und fahren dann weiter zu Cuxhavens Wahrzeichen, der Kugelbake. Gelbe Standkörbe zieren hier den Strand. Hier wird die Kurtaxe abkassiert – 3 €, was wir ganz schön teuer finden. Aber ein Regenschauer zwingt uns sowieso zum Abbruch unseres Spaziergangs.

Markt am Fischereihafen

Markt am Fischereihafen

Auf dem Deich - in der Ferne Cuxhavens Wahrzeichen, die Kugelbake.

Auf dem Deich - in der Ferne Cuxhavens Wahrzeichen, die Kugelbake.

Ausflug ans Wattenmeer

Wir fahren an der Küste entlang in Richtung Bremerhaven. Kaum einmal kann man den Deich sehen und es gibt nur wenige Stichstraßen dorthin.

In Spieka-Neufeld finden wir eine und folgen ihr. Hier kann man mit dem PKW über den Deich fahren bis zum Parkplatz am Kutterhafen. Und dort liegt ganz idyllisch am Rand der Nordsee der kleine Campingplatz „Camping am Watt“ (http://www.camping-am-watt.de) mit einem Containerwaschhäuschen. Neben dem Kutterhafen liegt der Womo-Stellplatz und dann gibt es daneben noch das Container-Restaurant „Ebbe und Flut“- der Rest ist grüne Wiese an der Nordsee bzw. am Watt. Wenn die Fischerboote zurückkommen, kann man ganz frische Krabben direkt am Boot kaufen. Das sieht alles verlockend aus, hier ließe es sich bestimmt auch gut aushalten.

Wir fahren weiter auf der schmalen Straße hinter dem Deich und finden noch zwei weitere Campingplätze, aber der erste war der hübscheste.
Inzwischen haben wir herrlichen Sonnenschein. Wir fahren zu unserem Campingplatz zurück, schwingen uns aufs Rad und fahren in Richtung Otterndorfer Strand, wo wir uns ein Eis kaufen und uns auf dem Damm aufs Bänkchen setzen, um Schiffe zu gucken – und Menschen. Menschen gucken ist auch interessant. Genau neben unserem Bänkchen kommen die Leute den Deich hoch und manche japsen gewaltig nach der Anstrengung. Kann es sein, dass es hier im Norden mehr füllige Menschen gibt? Vielleicht Kummerspeck wegen der vielen Regenschauer?

Aber jetzt scheint ja mal wieder die Sonne und erst als sie wieder hinter den Wolken verschwindet, radeln wir zum Campingplatz zurück. Am Platz ist wieder Sonne und wir rücken schnell den Tisch dorthin. Wolfgang grillt und beim Essen haben wir dann wieder den nächsten Regenschauer. „ Jau, so is dat man hür, necht“, sagt unser Bremer Nachbar. Für hier sei das ja gutes Wetter – Hauptsache kein Dauerregen. Na gut, dann will ich das mal glauben.

Nach dem Geschirrwaschen hören wir wieder das dumpfe Brummen, das die Vorbeifahrt eines großen Pottes ankündigt. Schnell schlüpfen wir in die Schuhe und gehen über die Kuhweide den Damm hoch. Wir sehen ein hell erleuchtetes Frachtschiff passieren. Auf dem Rückweg müssen wir höllisch aufpassen wegen der Kuhfladen. Nächstes Mal nehmen wir die Taschenlampe mit. Beim zweiten Mal sind wir hingerissen - ein riesiges, hell erleuchtetes Kreuzfahrtschiff gleitet vorüber. Zurück am Wohnwagen versuchen wir rauszufinden, welches Schiff das war. Tatsächlich klappt diesmal die Internetrecherche: Wir haben die AIDAstella vorüberziehen sehen, das neueste Schiff der AIDA Flotte.

Spieka-Neufeld

Spieka-Neufeld

Am Kutterhafen

Am Kutterhafen

© Iris H., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Urlaub in Deutschland? Eher selten bei uns. Aber ausnahmsweise mal mit dem Wohnwagen ans entgegengesetzte Ende von Deutschland zuckeln und dicke Pötte gucken an der Elbe - das war unser Ziel im Sommer 2013.
Details:
Aufbruch: 04.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.08.2013
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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