Nordwärts… Schiffe gucken an der Elbe

Reisezeit: August 2013  |  von Iris H.

Elbestrand, Hamburg und die dicken Pötte

Elbestrand in Blankenese

Dienstag, 13. August
Morgens Sonne und Regenschauer. Zwischen den Schauern packen wir zusammen.

Gegen elf fahren wir ab in Richtung Hamburg. Diesmal bleiben wir am Schleswig-Holsteiner Elbeufer und queren den Fluss im Elbtunnel.
Unser Ziel ist nochmal der legendäre „Elbe Camp“ in Blankenese direkt am Elbufer. Im Internet kursieren viele vernichtende Kritiken, aber auch einige wenige begeisterte Aussagen. Und wir wollen uns nun ein eigenes Bild machen.

Mit dem Traktor wird unser alter WILK durch den Sand an den vorab ausgewählten Platz gezogen. Viele Plätze sind nicht frei. Ganz vorne ist alles voll und so stehen wir eher hinten, genau vor den Wohnmobilen. Aber ganz wichtig: Wir können zum Ufer gucken! Das Auto muss an einem separaten Parkplatz neben dem Campingplatz abgestellt werden. Wir stellen es mal in Sichtweite hinter den Wohnwagen an den Straßenrand, wie einige andere es auch machen. Es sagt auch keiner was, weil auf dieser Straße sowieso keine Autos fahren - außer dem Postauto, denn der Postler hat einen Schlüssel für die Schranke.

Nachdem alles steht fahren wir zum Einkaufen, denn Kühlschrank und Staukästen sind leer. In Rissen gibt es einen gut sortierten EDEKA-Markt sowie LIDL und Penny-Märkte.

Wolfgang grillt und dazwischen schauen wir immer wieder nach den Schiffen, die vorbeifahren. Besonders eindrucksvoll sind die Giganten der Weltmeere, die Containerschiffe, die zum Teil 400 Meter lang sind.
Abends ist es kühl. Der Nachbar macht ein Feuer im Feuerkorb, den man hier ausleihen kann. Das Holz dafür kann man in Säcken kaufen. Und wir machen im Wohnwagen die Truma an. Hier kann man über den Stick prima im Netz surfen und gucken, welches Schiff gerade vorbeifährt oder demnächst vorbeifahren wird.

Unser Wohnwagen wird durch den Sand gezogen

Unser Wohnwagen wird durch den Sand gezogen

Elbe Camp

Elbe Camp

Schiffe gucken vom Campingstuhl aus

Schiffe gucken vom Campingstuhl aus

Elbestrand vor dem Campingplatz

Elbestrand vor dem Campingplatz

Am Strand vor dem Campingplatz beim Schiffe gucken

Am Strand vor dem Campingplatz beim Schiffe gucken

Hamburg, wir kommen!!!

Mittwoch, 14. August
Die Innenstadt ist runde 15 Kilometer vom „Elbe Camp“ entfernt. Man könnte das gut radeln, wenn das Wetter beständiger wäre. Wir nehmen also lieber die öffentlichen Verkehrsmittel.
Zuerst muss man nach Blankenese zur Bushaltestelle laufen, ca. 20 Minuten. Es gibt noch eine nähere Bushaltestelle, die aber wegen Straßenbauarbeiten im Moment verlegt ist. Mit dem Bus fährt man bis zur S-Bahn-Station Blankenese und von dort aus mit der S1 zu den Landungsbrücken. Insgesamt brauchen wir ca. 70 Minuten, bis wir dort sind. Das Tagesticket kann man im Bus lösen (12,40€ für zwei Menschen).

Wolfgang kennt sich ein bisschen aus, weil er schon mehrmals in Hamburg gearbeitet hat. Wir sehen uns an, was sich wohl alle Touristen ansehen, zuallererst die Landungsbrücken und den alten Elbtunnel, wo die Fahrzeuge mit dem Aufzug in die Tiefe fahren.
Danach spazieren wir in die Speicherstadt, wo uns dann ein Regenschauer erwischt. Wir flüchten in die Einkaufspassagen.
Hinterher zeigt mir Wolfgang den Gänsemarkt, wo er gearbeitet hat. In den Alsterpavillons essen wir ein Eis – bei schönstem Sonnenschein. Danach spazieren wir über den Rathausplatz und sehen dort Felix Magath, den Bundesligatrainer.

Mit der S-Bahn fahren wir noch zur Reeperbahn – muss man ja gesehen haben in Hamburg- und machen uns dann auf den Rückweg. Ich habe mir ein paar Blasen eingehandelt in den neuen Turnschuhen.
Abends essen wir im Café Lukus Gegrilltes mit Pommes und Salat. Das Essen ist okay und die Preise sind zivil bei Selbstbedienung.
Heute Abend gibt es Live-Musik, die sphärischen Klänge einer Saz, einer Mundharmonika und einer Maultrommel ertönen. Nicht so unser Ding.
Wir setzen uns noch ein bisschen vor den Wohnwagen.

Hamburg

Hamburg

Speicherstadt

Speicherstadt

Radtour zum „Schulauer Fährhaus“

Donnerstag, 15. August
Sonne zum Frühstück – wie schön!
Wir genießen sie, relaxen, lesen und schauen nach den Schiffen.

Am Nachmittag radeln wir los, den Elbfahrradweg entlang nach Wedel zum „Schulauer Fährhaus“.
Hier setzen die Passagierfähren nach Lühe über –aber viel wichtiger: Hier steht die weltweit einzigartige Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“. Jedes größere Schiff, das passiert, wird begrüßt bzw. verabschiedet, indem die Nationalhymne seines Landes gespielt wird – und die Hamburger Hymne. Ebenso werden entsprechende Flaggen gehisst. Ein eindrucksvolles Spektakel. Im „Schulauer Fährhaus“ kann man zudem noch gepflegt speisen oder Kaffee trinken. Aber wir holen uns nur etwas zu trinken, setzen uns auf eins der Bänkchen in Ufernähe und sehen zu, wie zwei Schiffe begrüßt werden. Danach radeln wir wieder zurück.

Der Himmel hat sich zwischenzeitlich zusehends bewölkt und wie vom Wetterbericht angedroht beginnt es abends zu regnen. Tja, so ist das eben im Norden, aber wenigstens ist es nicht mehr so kalt. Nach dem Essen sitzen wir noch gemütlich draußen im Kerzenschein.

Schulauer Fährhaus mit der Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“

Schulauer Fährhaus mit der Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“

Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“

Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm-Höft“

Freitag, 16. August
Ein sonniger und warmer Morgen!
Wir genießen ihn ausgiebig und fahren erst am Nachmittag los, in die Elbe Marschen, aber mit dem Auto.
An der Schiffsbegrüßungsstation halten wir nochmal an, weil gerade ein Schiff kommt.
Danach suchen wir uns einen Weg zu der Hetlinger Schanze, wo wir ein wenig auf dem Deich spazieren gehen, zwischen den vielen Schafen und durch das Naturschutzgebiet. Nur ganz wenige Menschen treffen wir, aber am Wochenende ist hier bestimmt einiges los, wenn die Großstädter aufs Land fahren.
Über Wedel und Rissen fahren wir zurück.
Den milden Abend genießen wir dann auf einer Decke direkt am Elbestrand, wo wir mit einem Gläschen Rose in der Hand zusehen, wie die Sonne untergeht und einige Kinder in den Wellen plantschen, während die Ozeanriesen im schwindenden Abendlicht vorüberziehen und in Richtung Hamburger Hafen streben.
Natürlich sind wir nicht allein am Strand an diesem herrlichen Abend.

Hetlinger Schanze

Hetlinger Schanze

© Iris H., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Urlaub in Deutschland? Eher selten bei uns. Aber ausnahmsweise mal mit dem Wohnwagen ans entgegengesetzte Ende von Deutschland zuckeln und dicke Pötte gucken an der Elbe - das war unser Ziel im Sommer 2013.
Details:
Aufbruch: 04.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.08.2013
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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