Abenteuer Indien 2015

Reisezeit: Oktober 2014 - April 2015  |  von Manfred L.

Aufenthalt in Surat

Gegen 20 Uhr in Surat angekommen, wurde ich wie ein alter Freund in der Polizeistation begrüßt. Nach reichlich Tee und mühseliger Unterhaltung war ich hier mit zwei Polizisten unterwegs, eine Unterkunft für mich zu suchen – und selbst da hatten wir wieder an die zwei Stunden gebraucht, ein kleines dreckiges Zimmer für mich zu finden.

Samstag früh um 8 Uhr wurde ich aber auch dort hinaus geworfen und lief wieder zur Bahnpolizei.
Am frühen Nachmittag kam dann endlich jemand in Zivil – vermutlich ein Regierungsbeamter und dann hatte ich ein Zimmer für 700 Rupies die Nacht bis zum 15. April, hatte somit eine Adresse, wohin meine Bank die neue Kreditkarte hätte schicken können und brauchte mir keine Sorgen mehr zu machen, dass ich auf der Straße schlafen muss und mein Koffer geklaut wird.

... und mein MTS-Internet-Stick funktionierte auch in Gujarat.
Blöderweise aber nun "standesgemäß" untergekommen - sprich ziemlich teuer für indische und persönliche Verhältnisse. Was brauche ich die Morgenzeitung täglich, jeden Tag frische Bettwäsche, 200 Fernsehprogramme - eines immer öder als das andere -, 24-Stunden-Zimmerservice usw. usf.!?

Ich hatte aber die Möglichkeit genutzt, vom Generalkonsulat aus meine Bank anzurufen und die hatte versprochen, mein Konto wieder frei zu schalten. Das funktionierte auch zum Glück, denn das Versenden der Kreditkarte von Deutschland aus soll mehr als vier Wochen dauern.

Ich war also bis dahin in einer lustig bis makaberen Situation. Der Portier reißt vor mir die Tür auf und ich gehe zum billigsten Stand um die Ecke, um mir dort für 20 Rupees was zu essen zu kaufen. Die ersten Tage hier hatte ich nach einer Möglichkeit gesucht, ein Ferngespräch zu meiner Bank nach Deutschland zu führen - vergebens. Zu ziemlich die Hälfte der Leute hier hat ein Handy in der Hand oder am Ohr ... aber Auslandsgespräche unterliegen strenger politischer Zensur. De facto herrscht in Indien der Kriegszustand wegen des schwelenden Konfliktes mit Pakistan. Als Ausländer ohne Pass bin ich sozusagen illegal hier und somit verdächtig.

Das Hotel RB Residency in der Lal Darwaja Main Road ist alles andere als ein Luxushotel. Die Einrichtung schäbig und renovierungsbedürftig. Da liefen Käfer auf dem Bett rum, die – so vermutete ich – durch das Fenster gekommen waren und ich habe die versucht, vom Bett zu scheuchen. Die kamen aber immer wieder auf mich zu. Habe mir dann solch Tierchen näher angesehen und im Internet gesucht und gefunden. Es waren keine Käfer, sondern Wanzen!
Ich also mit Original-Wanze und Abbild im Laptop zur Rezeption und die haben die „pest-control“ geordert, also zu gut deutsch den Kammerjäger.

© Manfred L., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vorwort: Goa, Carnataka, Kerala und Tamil Nadu, dann über Rajasthan nach Nepal und dort in einem Dorf 150 km außerhalb der Hauptstadt Katmandu die Einladung zu einem Homestay wahrnehmen. Das Ende der Reise war so wirklich nicht geplant. Der nachfolgende Text ist dem Tagebuch und teilweise auch gesendeten Mails entnommen und ist somit nicht ganz chronologisch und die Zeiten von Gegenwart und Vergangenheit geraten etwas durcheinander. Dafür bitte ich um Entschuldigung.
Details:
Aufbruch: 30.10.2014
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 16.04.2015
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Manfred L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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