Von Samburu bis Sansibar: 3 Wochen durch Kenia und Tansania

Reisezeit: August 2015  |  von Luca Klein

Lake Naivasha-Masai Mara

8.Tag: Von Schreiseeadlern, Hippos und der Großen Wanderung

Eine Bootsfahrt ist heute auf dem Programm, nämlich auf dem für seine vielfältige Vogelwelt bekannten Lake Naivasha.
Schon sehr früh morgens geht es in einem kleinen Fischerbötchen auf den See.
Das Wasser dampft und wir können viele verschiedene Vögel und auch Säugetiere entdecken:
Kormorane, Pelikane, Eisvögel, Schreiseeadler, Hippos, Büffel, Wasserböcke, Impalas, Gnus und ein einzelnes Letschwe.
Die Schreiseeadler, die die mit Sicherheit schönsten Adler Afrikas sind, konnten sich hier wieder stark vermehren und so können wir auf den toten, im Wasser stehenden Bäumen auch viele dieser majestätischen Vögel sehen.
Die Hippos dagegen sind wohl zusammen mit den Büffeln Afrikas gefährlichste Tiere, da sie sehr unberechenbar und jähzornig sind.
Sie töten obwohl sie gar kein Fleisch fressen, sondern nur, weil sie sich bedroht fühlen.
Gerade nachts, wenn sie an Land kommen, sind sie besonders gefährlich.

Auf keinen Fall zu unterschätzen: Hippos

Auf keinen Fall zu unterschätzen: Hippos

Dann begeben wir uns über abenteuerlich hugelige Straßen in die Masai Mara.
Man wird richtig durchgeschüttelt und wir sind heilfroh, als wir in unserem Fisi Tented Camp am Rande der Mara ankommen.
Heute steht erst mal Erholung auf dem Programm, aber morgen geht es auf erste Erkundungen in Kenias bekanntestem Park---die große Wanderung ist momentan in der Mara!!!

9.Tag: Der Tag der Löwen

Erst Morgenpirsch, dann Besuch der Masai und eines Masai Marktes, dann Nachmittagspirsch!
Voll gepackter erster Tag in der Mara!
Die Pirsch beginnt mit Gnus.
Noch wissen wir nicht, welche Massen an ihnen noch folgen werden!
Denn nach 2 Schakalen und einer Topi sind wir mitten drin: die große Wanderung!
Millionen von Gnus, Zebras und Grants wandern Jahr für Jahr von der Serengeti in die noch frischen Weidegründe der Masai Mara.
Wohin das Auge reicht, alles ist voller Gnus!
Es ist ein dauerhaftes plöken und grunzen und für die Raubtiere könnte es nicht besser kommen!

Die Gnus sind da!

Die Gnus sind da!

Elefanten mischen sich in die Gnu und Zebra Herden

Elefanten mischen sich in die Gnu und Zebra Herden

Bald haben wir sie dann gefunden: Löwen-Mama mit 2 Kleinen!
Faul liegen sie schön erhöht, mit perfektem Blick auf die Gnus!
Noch 3tausend Löwen leben in Masai Mara und Serengeti-Tendenz steigend-endlich!!!

Die stolze Mama mit den süßen Kleinen

Die stolze Mama mit den süßen Kleinen

Apropos Kleine, auch die Schakal-Babys die wir kurz darauf entdecken sind zum Anbeißen süß!
Die Büffel dagegen weniger, die machen einem eher Angst und die Gnus, ja die Gnus sind überall!

Topi, Grants und GNUS

Topi, Grants und GNUS

Die Safari geht viel zu schnell vorbei!
Über unsere sehr abenteuerlichen Wege gehts zurück ins Camp.
Dann ist ein Masai Dorf das nächste Ziel.
Wir werden von einem Masai empfangen, der uns auf dem Weg zum Dorf noch einige nützliche Pflanzen zeigt, mit denen die Masai umzugehen wissen.
Zahnbürsten aus Ästen, rote Farbe aus grünen Blättern und vieles mehr.
Nachdem wir mit einer Herde Ziegen das letzte Stück zum Dorf hinauf wandern, werden wir von den singenden, tanzenden und springenden Masai-Kriegern begrüßt.
Genau wie bei den Samburus, ist auch die traditionelle Lebensweise der Masai dem Ausstreben geweiht.
Immer mehr ihrer Kinder gehen zur Schule und kehren danach nicht in das traditionelle Masai-Leben zurück.
Das Dorf selbst weist schon einige Ähnlichkeiten zum Dorf der Samburus auf, allerdings ist es auch unglaublich verdreckt.
Im gesamten Dorf liegt überall Tierkot herum und so stinkt es auch.
Das liegt daran, dass die Masai 9 Jahre in einem Dorf bleiben ehe sie umziehen, die Samburus dagegen ziehen wie gesagt alle paar Monate um, wodurch ihr Dorf nicht so verschmutzt.
Die Hütten der Masai sind dagegen deutlich "geräumiger": ein HAupttil zum Kochen, Schlafzimmer für die Erwachsenen, Schlafzimmer für die Kinder, ein Gästezimmer (!) und ein Zimmer für die kleinen Ziegen!
Zum Abschluss besuchen wir einen Masai Wochenmarkt.
Masai aus aller Welt, selbst aus Tansania sind da, und wir, die einzigen Touristen.
Alles wird versteigert: vom Vieh bis zu Autoreifenschuhen.
Dann gehts über Mittag zurück ins Camp ehe die Nachmittagspirsch ansteht.

Diese beginnt natürlich mit Gnus, Zebras, Topis, Dik-Diks und Büffeln.
Dann bekommen wir wieder einen Tipp und erblicken 2 Löwen: ein Männchen und ein Weibchen liegen auf der faulen Haut mit ihrer fast noch unberührten beute, einem Gnu im Gebüsch.

Mittagspause

Mittagspause

Es kommen immer mehr Autos, deshalb fahren wir bald weiter und entdecken etwas noch viel spektakuläreres!
Ein Löwenweibchen steht auf einem Felsen, ein super Bild, wie im König der Löwen!
Dann streckt sie sich und springt hinunter ins Savannengras!
Sie schleicht umher und blickt sich immer wieder um, sie ist auf Jagd!
Schon praktisch wenn man da ein paar Meter weiter Millionen von grunzenden Gnus hat!
Als wir wieder weiter fahren wollen, wir sind off-road, was eigentlich verboten ist, gibt es plötzlich noch was zu sehen: die Löwin hat 6(!) Kleine, die am und auf dem Felsen herumtollen: total süß!

Doch das größte Löwen-Highlight für heute folgte erst noch!
Eine einzelne Löwin, wieder eine andere, die neben der Straße gerade ihren Schlaf beendet hat.
Sie erwacht, streckt sich und sieht dann die Gnuherden, die praktisch genau vor ihrer Haustüre grasen!
Und dann geht sie plötzlich in Lauerstellung!
Sie schleicht los, direkt vor unserem Auto vorbei und legt sich neben unseren linken Vorderreifen, ich bin vielleicht einen Meter von ihr entfernt!!!

Eine Löwin auf Jagd; das hatten wir in Botswana ja schon mal!
Damals erfolgreich-und diesmal?
Diesmal schleicht sie weiter an die Herden heran und legt sich auf die Lauer...wir werden nie erfahren ob die Jagd erfolgreich war oder ob es überhaupt eine Jagd gab.
Denn erstens fängt es schlagartig an zu regnen und zweitens müssen wir ja wieder um 18:30 Uhr aus dem Park, bzw. unsere Safari beendet sein.
Also können wir nicht weiter warten sondern müssen schweren Herzens leider zurück ins Camp!
Wir gehen heute noch früher ins Bett als sonst, denn morgen geht es ganz früh zu einem sehr, sehr besonderen Erlebnis...

10.Tag: Der Ballon hebt ab-Schwebend über die Mara

Es ist 3:20 Uhr in der Nacht.
Eigentlich eine Zeit zum Schlafen, aber nicht heute, denn heute werden wir um 4:00 Uhr zur Ballonfahrt abgeholt!
Diese soll zum Sonnenaufgang starten und ca. 1,5 h über die Mara gehen.
Schon die Fahrt ist ein Highlight, denn es geht mit den Scheinwerfern durch die tiefe Nacht.
Man sieht immer wieder tausende von leuchtenden Augen, ein erhebendes Gefühl!
Neben ein paar Hasen, sehen wir sogar die African Wildcat, auch Falbkatze genannt, am Wegesrand sitzen!
Zwar ist sie das häufigste Raubtier Afrikas, aber eben nachtaktiv und deshalb fast nur auf Nachtsafaris zu sehen!
Von ihr sollen tatsächlich alle uns bekannten Hauskatzen abstammen!
Sie ist nach Löwe, Leopard und Ginsterkatze bereits die 4. Katzenart, die wir auf der Reise zu sehen bekommen!!!
Ein Bild gelingt mir wieder nicht, da unser Fahrer sie übersieht und einfach weiter fährt...
Bei der Ballloon-Station angelangt, sehen wir zum ersten Mal so etwas wie die Anfänge eines Morgenrots!
Schon machen wir uns Sorgen, ob wir es überhaupt schaffen, bis zum eigentlichen Sonnenaufgang in der Luft zu sein!
Doch dann geht es ganz schnell...

...wir schweben über der Mara!!!

...wir schweben über der Mara!!!

Ein unglaublich, schönes, wunderbares, unbeschreibliches Gefühl!!!
Man hebt ab und ist plötzlich mitten drin, schwebt auf ca. 5-max.30m Höhe über das getupfte Land der Masai-was Masai Mara übersetzt bedeutet-und unter uns sehen wir so viele Tiere wie noch auf keiner Autosafari!!!
Es beginnt mit Elefanten, Zebras, Thomies, Grants und Gnus!
Es ist unbeschreiblich mit dem Auto durch die riesigen Gnu- und Zebraherden zu fahren, aber sie aus dem Ballon in ihrer ganzen Größe zu erblicken, übertrifft dieses Erlebnis sogar noch!!!
Bald folgen Elands, Giraffen, ein Kronenducker, ein Reedbock und ein Hyänenrudel, gut 10 Mann stark, gefolgt von unendlich vielen Zebras.
Die Landschaft ist ebenfalls absolut atemberaubend: Flüsse, Gräser, Bäume: alles scheint wie im Paradis!!!
Der Sonnenaufgang toppt dann alles und wir sind mehr als wunschlos glücklich!!!!!!!!!!!
Nun kommen noch Büffel, noch mehr Hyänen, ein sehr, sehr scheuer Streifenschakal, Topis und Kuhantilopen hinzu und zum Abschluss noch ein einzelner Elefantenbulle, ehe wir nach 4 Aufsetzern beim 5. mal sicher in der Mara landen...

Riesige Herden: oben Gnus, hier Zebras

Riesige Herden: oben Gnus, hier Zebras

Zum ersten mal Hyänen und dann gleich so viele: erst im Rudel (1.), dann flüchtend mit Knochen (2.) und dann ganz ruhig posierend

Zum ersten mal Hyänen und dann gleich so viele: erst im Rudel (1.), dann flüchtend mit Knochen (2.) und dann ganz ruhig posierend

Der Ballonflug übertrifft sogar den Heli-Flug über dem Okavango-Delta!

Der Ballonflug übertrifft sogar den Heli-Flug über dem Okavango-Delta!

Giraffenmama mit Kleinem

Giraffenmama mit Kleinem

Nach der Landung geht es zum Frühstück mitten in der Mara, ein weiteres unglaubliches Gefühl!
Der Rest unserer Gruppe, der nicht an der Ballon-Fahrt teilgenommen hat, ist mittlerweile auch schon auf Safari im Park unterwegs!
Unser Fahrer macht mit Omo einen Treffpunkt aus um uns wieder zurück zu bringen.
Auf dem Weg dorthin bekommt er aber den Tipp, dass 5 Gepardenbrüder nicht weit von uns gesichtet wurden!
Ihm scheint off-road fahren gar nichts auszumachen, denn er fährt regelmäßig neben den Wegen um uns unbedingt die Geparden zu zeigen!
Auf dem Weg treffen wir dann auch wieder eine Hyäne und einen Schabrackenschakal.
Als wir dann endlich wissen wo genau die cheetahs (Geparden) liegen, treffen wir auf unsere Gruppe.
Sie waren schon bei den cheetahs, aber mussten wieder schnell wegfahren, denn Parkranger sind aufgetaucht und haben sie und die anderen Autos beim off-road fahren erwischt!
Somit können auch wir nicht zu ihnen ob wohl wir so nah sind; wir können sogar die Stelle an der sie liegen sehen...schade!

Unser weiterer Weg führt uns zum berühmten Mara-River an dem jedes Jahr das bekannteste und größte Crossing der großen Wanderung stattfindet.
Der Weg dorthin gestaltet sich allerdings sehr tierarm und lang:
immerhin sehen wir noch eine sehr seltene kleine Wasserschildkröte, die über den Weg huscht!
Anschließend geht es durch noch sehr hohes Gras, in dem man auch keine Tiere sehen könnte, selbst wenn sie 5m entfernt liegen würden, bis hinunter zum Fluss.
Dort ist es endlich wieder tierreicher: erst kommen die Hippos, die im Fluss baden und grunzen.
Dann erwarten uns die Haupttäter am Mara: wie im Samburu liegen auch am Mara-Ufer gigantische Krokodile rum, man merkt, dass sie sich das ein oder andere Gnu haben schmecken lassen...
Eine Giraffe ist auch zum Fluss gekommen, genauso wie 3 Löwen die faul im Schatten eines Busches liegen.
Noch mehr Krokos und Hippos, dann pirschen wir zurück-leider kein River Crossing!
Aber immerhin haben wir heute eine Ganztagessafari-also noch genug vor uns!

Nach einem Picknick in der Savanne, geht es dann wie gesagt weiter.
Erst müssen wir wieder die ewig tierlosen Ebenen durchfahren, ehe wir Kuhantilopen, Mangusten und Topis zu sehen bekommen.
Auch Elefanten, Elands, Büffel, Giraffen, ein Schakal und natürlich die Gnus zeigen sich noch.
Ansonsten muss man wohl feststellen, dass man den Mara River auch hätte sparen können und dafür in andere, tierreichere Gebiete zu fahren.
Zum Abschluss sehen wir noch eine Löwin und ganz nahe an der Stelle an der gestern die Löwin an uns vorbei zu den Gnus schlich, ein totes Gnu mit Geiern und Marabus übersäht; also ist die Jagd wohl doch erfolgreich gewesen!
Anschließend fahren wir zurück ins Camp-morgen geht es über die Grenze!

© Luca Klein, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Afrika, wir kommen wieder": das waren die letzten Worte meines Reiseberichts über unsere Boswana-Rundreise an Pfingsten 2014. Und da sind wir wieder, gerade zurück aus Kenia und Tansania, voll gepackt mit Erlebnissen einer Safari mit sehr viel Glück...
Details:
Aufbruch: 03.08.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.08.2015
Reiseziele: Kenia
Tansania
Der Autor
 
Luca Klein berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.