Die Reise ins Vercors

Reisezeit: Juli 2014  |  von Ralf Beelitz

Brünigpass und Glaubenbühlenpass

Brünigpass und Glaubenbühlenpass

Im Weiler Hausen, kurz hinter Meiringen biege ich zum Brünigpass (1.007) ab. Als kürzeste Verbindung zwischen dem Berner Oberland und der Zentralschweiz wird dieser Pass leider sehr stark von LKWs, Wohnwagen-Gespannen und Wohnmobilen befahren. Die Passhöhe ist mit einem Restaurant und dem Zug,- und Busbahnhof unspektakulär; fast hässlich.
Die Abfahrt geht nach einer kleinen S-Kurve zunächst über die 700m lange „200er-Gerade“, so genannt, weil hier oftmals Motorradfahrer versuchen, ihre Maschine auf 200 km/h zu beschleunigen. Es folgt eine weite 180 Grad Kurve, in deren Scheitel ein Aussichtspunkt liegt. Hier muss man unbedingt anhalten! Das Bergpanorama ins Tal auf den grün-blauen Lungerer See ist atemberaubend. Die Straße führt im weiteren Verlauf gut ausgebaut durch Wald und gibt nur an einigen Lichtungen den Blick auf den See und das Dorf Lungern frei. Insgesamt ist der Brünigpass, von dem schönen Aussichtspunkt abgesehen, nichts Besonderes. Aber er liegt nun mal auf meinem Weg zum Glaubenbühlenpass (1.611). Diese Passstraße, welche von Bussen und LKWs in Richtung Passhöhe nur zu ungeraden MöhrlialpStunden befahren werden darf, beginnt ganz moderat in Giswil. Das Schild „Panoramastraße“ hat schon seine Berechtigung. Im unteren Bereich bietet sich ständig ein schöner Blick hinab auf den im Tal blau schimmernden Sarner See und die ihn umgebenden Berge. Dann folgt dichter Mischwald. Die sehr kurvenreiche, einspurige Fahrbahn weist oftmals mehr als 10% Steigung auf. Kurz nach dem Skigebiet Mörlialp (1.353) zu Füssen des Giswilerstocks lässt mich eine lang gezogene Rechtskurve schnell an Höhe gewinnen. Tipp: am Ende unbedingt die Parkbucht ansteuern und die traumhafte Aussicht auf Sustenhorn, Titlis und einige andere 3000er genießen. Die kurz danach auftauchende Passhöhe hat außer einer Menge Aussicht nicht viel zu bieten.
Die Abfahrt geht zügig doch entspannt durch weite Almwiesen und lichte Wälder und bietet schöne Ausblicke auf die Bergkette der Schrattenflue (2.398) und das Brienzer Rothorn (2.350). Die Passstraße endet im Entlebuch, dem Haupttal der Kleinen Emme zwischen Bern und Luzern.
In den nächsten Stunden befahre ich auf meinem Weg nordwärts noch ungezählte kleine Nebenstrecken und genieße die schweizer Einsamkeit. Bei Rheinfelden überquere ich die Grenze. Eine letzte Übernachtung in Ohlsbach, südlich von Freiburg; gemütliches Touren entlang der Badischen Weinstraße und des Rheins, dann rolle ich in Nettetal ein. Ein letztes Mal schüttet es von oben - unter der Dusche .

Bilder

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© Ralf Beelitz, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Labyrinth aus Schluchten und winzigen Bergstraßen, die senkrechte Felswände erklimmen, ein zerfurchtetes Hochplateau und über 2.000 m hohe alpine Kalkfelsen - das ist das Felsmassiv des Parc naturel régional de Vercors, südwestlich von Grenoble.
Details:
Aufbruch: 05.07.2014
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 15.07.2014
Reiseziele: Frankreich
Schweiz
Der Autor
 
Ralf Beelitz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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