Viva España !

Wie nicht anders zu erwarten, ist auch das Frühstück in diesem Hotel ausgezeichnet. Noch vor 09.00 Uhr ziehe ich los in Richtung Mezquita. Um diese Uhrzeit ist es noch kühl, bewölkt und sehr leer auf den Straßen.

Hier ist auch gleich die Tourist-Info und da gehe ich gleich mal hinein, um zu sehen, ob es hier schon die Tickets für die Mezquita zu kaufen gibt. Außerdem brauche ich noch einen vernünftigen Stadtplan. Stadtplan gibt es umsonst, die Tickets gibt es hier nicht, dafür die Auskunft, wo der Eingang zur Mezquita und das Ticketoffice ist: 2 x um die Ecke.

Die Mezquita öffnet um 10.00 Uhr, es ist 09.50 Uhr. Noch kein großer Andrang, aber die Leute strömen heran. Neben der menschlich besetzten Kasse gibt es auch 2 Automaten für Tickets. Einer ist außer Betrieb, der andere spuckt für 8 EUR einwandfrei das Ticket aus. Und jetzt hinein in diese 2.-wichtigste Sehenswürdigkeit Andalusiens: Moschee mit aufgepfropfter Kathedrale - sozusagen "two-in-one". Wohl einzigartig weltweit. Die ursprüngliche Moschee ist locker mehr als 1000 Jahre alt, die Kathedrale mittendrin stammt aus dem 17. Jahrhundert. Von jetzt an ist nur noch Staunen angesagt angesichts der Schönheit und der schieren Größe !

Während jetzt die Tourbusse Unmengen von auch größtenteils Tagestouristen ausspucken, bin ich schon auf dem Weg zum Alcazar, den Überresten des maurischen Palastes der Stadt. Der frühe Vogel fängt den Wurm - wie so oft, wenn man Touri-Horden erwarten muss. Ich habe mir auch schon die Taschen mit Souvenirs "vollgestopft". Ich weiß echt nicht, warum ich seit einigen Jahren so auf Souvenir-Shops abfahre... Als wäre ich in der "Beweis-Pflicht": Ich war wirklich da... und habe einen Kühlschrankmagneten von der Mezquita, einen Kaffeebecher mit Córdoba-Motiv und eine Wandfliese mit ebensolchem Motiv erobert. Bzw. für knapp 15 EUR schnöde gekauft, was man auch bei ebay hätte besorgen können. Was ich mit diesem Kitsch zuhause mache ? Die Kaffeebecher wandern in den Küchenschrank an meinem Arbeitsplatz, da ist reichlich Platz (im Gegensatz zu meinem eigenen Küchenschrank), die Magnete kleben alle an der Küchen-Heizung bei mir zuhause, aber die ist voll. Ich habe bis heute noch keine Verwendung für die 8 (!) von dieser Reise mitgebrachten Magnete gefunden. An meinem Arbeitsplatz (eine Bank) habe ich gerade heute einen breit "bespielbaren" Platz dafür gefunden (der riesige Tresor aus 100 % Stahl), aber meines Chefs würden mich killen, sollten sie das jemals sehen. Also nein, lieber nicht. Ich suche weiter nach einem Plätzchen und werde mir diese Sammelleidenschaft abgewöhnen müssen. Und die Wandfliese ? Ja, frage man mich was leichteres: Ich habe keine Ahnung, wohin damit...

Mit dem Besuch des Alcazar ist man wirklich schnell durch. Nur wenige Meter weiter gibt es ein Kutschen-Museum.

Den ganzen Tag bin ich nun kreuz und quer durch die Stadt getigert und habe genug. Außerdem bin ich hungrig. Also tigere ich zur Plaza Tendillas im Zentrum der Stadt und lasse mich in einem Restaurant nieder. Draußen, denn es ist durchaus warm genug dafür. Ich bestelle die zweiten Spaghetti Carbonara der Reise. Wer sich fragt, warum ich in Spanien keine Tapas esse, dem sei gesagt: Mag ich nicht. Die Interpretation der Carbonara-Sauce in diesem Lokal ist allerdings etwas fragwürdig. Egal. Abends heißt es schon wieder Reisetasche zusammenpacken, morgen geht es weiter.