Jakobsweg 2015 - Teil 1 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 11. März 2015-8. Tag-Teil 2-Beja – Cuba - 21 km

11. März 2015 - 8. Tag - Teil 2 - Beja – Cuba - 21 km

Gegen 11 Uhr machte ich mich dann auf den Camino nach Cuba. Der Weg war sehr gut zu laufen, obwohl es wieder sehr warm war. Ich passierte die strahlend weiße Igreja Sao Matias und habe in dem kleinen Ort eine Pause gemacht. Die weiteren 8 km verliefen auch wieder sehr gut, so dass ich gegen 17 Uhr in Cuba im Chave de’Ouro ankam. Ich hatte dort wirklich Glück, denn ich bekam das letzte Zimmer. Dann war Duschen und Waschen angesagt, denn durch die Wärme habe ich doch sehr geschwitzt.

Bevor ich zum Essen ging, habe ich mit der jungen Frau an der Rezeption gesprochen. Sie hat Psychologie studiert und arbeitet seit 6 Jahren nicht mehr in ihrem Beruf. Als Notbehelf hat sie nun die Arbeit hier an der Rezeption angenommen. Schlimm wie auch hier in Portugal mit den jungen Menschen umgegangen wird.

Gegen 19 Uhr ging ich dann ins Restaurant der Hospederia zum Essen. Ich überließ es der Wirtin, was es für mich zum Essen gab: Eintopf (Schweinefleisch mit Muscheln), dazu Pommes und Salat, Kosten 5,50 Euro, dazu Rotwein 1,50 Euro. Günstiger kann man es nicht haben. Ich schaute noch ein wenig Fußball und ging dann um 21.30 Uhr schlafen.

Cuba ist eine Vila (Kleinstadt) mit einer Bevölkerung von 3.318 Einwohnern. Cuba befindet sich auf einer Höhe von 187 m zwischen Olivenhainen, am westlichen Ufer eines Zuflusses der Ribeira de Odivelas. Die Stadt liegt 18 km nördlich der Distrikthauptstadt Beja.

Antas und andere Funde belegen eine menschliche Besiedlung in Cuba seit etwa 3.000 v. Chr. Die aus römischer Zeit gefundenen Bauten, wie Brücken, Staubecken, Villa rusticas u. a., deuten auf eine gewisse Bedeutung des Ortes in der Provinz Lusitania. Aus maurischer Zeit gibt es keine bedeutenden Funde, was mit den zerstörerischen Kämpfen im Zuge der Reconquista erklärt wird.

Anta ist die portugiesische Bezeichnung für etwa 5.000 Megalithanlagen, die während des Neolithikums im Westen der Iberischen Halbinsel von den Nachfolgern der Cardial- oder Impressokultur errichtet wurden. Auch andere volkstümliche Begriffe wie Arcas, Orcas oder Lapas ersetzen in Portugal in der Regel den Begriff Dolmen. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.

Durch Dom Sancho II von den arabischen Mauren erobert, wurde die Ortschaft Cuba genannt, weil sehr viele „Cubas“ (Gefäße für Weinlagerung) gefunden wurden oder, nach anderer Meinung, hat der Name Cuba einen noch älteren Ursprung und leitet sich ab vom Namen „Coba“, ein arabisches Diminutiv, das Turm bedeutet. Erstmals im heutigen Königreich Portugal offiziell erwähnt wurde der Ort im 13. Jahrhundert.

Am 10. Januar 2008 hatte Altmeister Manoel de Oliveiras Film Christoph Kolumbus – Das Rätsel in Cuba seine kommerzielle Premiere. Der Film geht anhand zahlreicher historischer Indizien der Theorie nach, dass Kolumbus als unehelicher Spross der portugiesischen Königsfamilie in Cuba geboren und dort aufgewachsen sei. Auch deswegen habe dieser die größte von ihm entdeckte Insel nach seinem Heimatort benannt.

Sehenswürdigkeiten

Villa im Jugendstil der Familie Buralho im Zentrum der Stadt (erbaut um 1920)
Convento de Cuba
Largo da Bica (Platz mit Monument im Zentrum)
Der Löwenbrunnen - Fonte dos Leões
Kolumbus Denkmal (angeblicher Sohn der Stadt)
Staumauer von Cuba
Tesouro da Igreja Matriz de SaoVicente de Cuba (Kirche mit separater Ausstellung ihrer Kunstschätze)

Die Landwirtschaft ist ein traditionell bedeutender Faktor im Kreis, neben Getreide (Weizen, Hafer, Gerste) ist auch der Anbau von Sonnenblumen zur Ölgewinnung bedeutend. Des Weiteren wird Flachs (Leinen), Soja und Baumwolle angebaut, Wein und Olivenöl produziert, und Viehwirtschaft betrieben, vor allem Kühe und Schafe. Mittelständische Familienbetriebe der Schuh-, Textil-, Holzverarbeitungs- und Nahrungsmittelindustrie bestimmen den Sektor des produzierenden Gewerbes im Kreis. Der Einzelhandel und die Gastronomie bieten einige Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor, der insbesondere in den sozialen Einrichtungen, dem Bildungswesen und den städtischen Unternehmen seine größten Arbeitgeber im Kreis hat.

Bilder auf der Homepage meines Mannes - www.harley-rolf.de

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela - 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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