Frankreich - Vogesen 2016 - Teil II

Reisezeit: September 2016  |  von Uschi Agboka

12. Tag - 14. September 2016

Masevaux

Masevaux

Mittwoch, 14. September 2016 12. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Fresse sur Moselle / Ballon d’Alsace / Lac de Sewen / Dolleren / Wegscheid / Kirchberg
Masevaux: Eglise Saint Martin / Rue du Maréchal Foch / Rue de Houppach / Hostellerie Alsacienne / Place de Alliés mit Brunnen / Place Clémenceau mit barockem Brunnen / Holzschnitzereien / Rathaus
Route Joffre / Bourbach le Haut / Col du Hundsruck / Bitschwiller les Thann / Ranspach / Fellering / Urbes / Col de Bussang / Source de la Moselle / Bussang / Fresse sur Moselle / Le Thillot
4 Stunden 58 Meilen 93 km

Schon am frühen Morgen ist es sehr heiß. Wir starten erst um 10.45 Uhr, da ein dringendes Mail zu lesen und zu beantworten war.

N 66 über Fresse sur Moselle, abbiegen auf D 465 hinauf auf den Ballon d’Alsace. Weiter D 466 - Route du Ballon d’Alsace, am Lac de Sewen vorbei, durch viele kleine wunderschöne elsässische Orte, wie z. B. Dolleren, Wegscheid, Kirchberg. So gelangen wir auf dieser tollen Tour nach Maseveau.

Dort Halt an der Eglise Saint Martin. Ein prächtiger mit Blumen geschmückten Wagen steht als Dekoration an der Kirche, sieht wunderschön aus.

Gleich werden einige Bilder auch von den nahe hübschen Häusern gemacht. Dann besichtigen wir die Kirche, die Gottlob geöffnet ist.

Die Sankt-Martins-Kirche in Masevaux wurde 1786 im neoklassischen Stil gebaut. Aber schon bald entstanden Risse in den Mauern und dem Chorschiff und die Arbeiten wurden für mehrere Jahre unterbrochen. 1837 wurde der Bau wieder aufgenommen und fünf Jahre später wurde die Kirche fertig gestellt.

Unglücklicherweise zerstörte 1966 ein großes Feuer das gesamte Gebäude und es dauerte ebenfalls wieder fünf Jahre bis zu ihrem Wiederaufbau.

Vor dem Brand, war die Kirche berühmt für die Orgeln der Gebrüder Callinet, die den ganzen rückwärtigen Teil der Kirche einnahmen. Bei ihrem Wiederaufbau wurde 1975 eine neue Orgel eingebaut, Werk des Orgelbauers Alfred Kern. Jedes Jahr findet das internationale Orgelfestival statt, eine der wichtigsten und größten Veranstaltungen des Städtchens.

Dann folgen wir der Rue du Maréchal Foch bis zu einem kleinen Platz unter einem schattigen Baum, angenehm bei der Hitze. Ein kleiner Brunnen ist schon mit Kürbissen geschmückt. Ein kleines Modegeschäft bietet Sommerkleider auf einem Ständer vor dem Laden an. Also mal stöbern, gleich fündig geworden. 2 Kleider gefunden, anprobiert, passen, bezahlt.

Während Rolf weiter der Rue du Maréchal Foch folgt, laufe ich durch die Rue de Houppach. Gleich am Anfang ist das Hostellerie Alsacienne. Das kleine Hotel ist mit einer schönen Wandmalerei geschmückt. Auf mich wirkt das sehr einladend. Rolf kommt zurück und wir machen uns nun gemeinsam auf den Weg. Er will mir einige schöne Brunnen und Holz-Skulpturen zeigen, die er entdeckt hat.

Der Place Clémenceau mit barockem Brunnen gefällt mir sehr gut. Er ist als historisches Denkmal eingestuft. Auch der Brunnen auf der Place de Alliés sieht wunderschön aus. Beide Brunnen sind auch natürlich mit Blumen geschmückt. Prachtvoll auch das Rathaus des kleinen Ortes.

Was besonders angenehm bei dem Rundgang durch den Ort ist, dass hier eine Fußgängerzone eingerichtet wurde und keine Autos in den engen Gassen unterwegs sind.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, geht es weiter. D 466, D 14 B 4, Route Joffre, über Bourbach le Haut, über den Col du Hundsruck, 748 m.

Der Col du Hundsruck ist ein Pass über den Kamm der Vogesen im Elsass. Er verbindet über die Route Joffre Masevaux im Tal der Doller mit Thann im Tal der Thur.

In Bitschwiller les Thann kommen wir zurück auf die N 66. Durch die Orte Ranspach, Fellering, Urbes führt die schöne Tour. Heute ist Gott sei Dank nicht so viel Verkehr. Über den Col de Bussang, 731 m, geht es flott mit dem Motorrad. Mit unserem Campingbus war das ganz schön anstrengend.

Der Col de Bussang ist ein Pass in den Vogesen.
Der Pass liegt 8,4 km nordöstlich des Ballon d’Alsace zwischen den Orten Bussang im Westen und Urbes im Osten. 200 Meter westlich der Passhöhe verläuft die Grenze zwischen Lothringen und dem Elsass. Über den Pass führt die Nationalstraße N 66 – Europastraße 512 von Remiremont nach Mülhausen. Die Straße ist meist sehr stark befahren.

Der Pass wurde ursprünglich von einem Scheiteltunnel unterquert. Abziehende deutsche Soldaten sprengten den Tunnel gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Reste des Tunnels lassen sich noch auf dem Gelände eines Hotels sehen, das etwa 100 Meter östlich des Passes liegt. Von Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870 bis zum Vertrag von Versailles 1919 befand sich auf dem Pass die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich mit Zollstationen zu beiden Seiten des Tunnels. Die Zollgebäude sind jedoch nicht mehr vorhanden.

In den 1930er Jahren wurde als Verlängerung der Eisenbahnstrecke Épinal-Bussang ein über acht Kilometer langer Basistunnel geplant, um diese Strecke mit der Strecke Lutterbach-Kruth zu verbinden. Nachdem der Vortrieb von vier Streckenkilometern bereits durchgeführt worden war, wurde das Projekt eingestellt.

Während des Zweiten Weltkrieges stattete die deutsche Wehrmacht den Tunneleingang mit einem Bollwerk aus. Der bis dahin nur im Rohbau fertig gestellte Tunnelabschnitt wurde in eine Rüstungsfabrik umfunktioniert in der hauptsächlich Zwangsarbeiter des KZ Dachau und des KZ Natzweiler-Struthof arbeiten mussten.

An der Westseite des Passes Bussang entspringt die Mosel. Wir wollen uns das anschauen und fahren über die D 89 zur Source de la Moselle. Leider ist an der Quelle wenig Wasser zu sehen. Aber uns stört das nicht. Einige Fotos werden gemacht, ehe wir über die D 89 nach Bussang fahren. Von dort weiter über N 66 über Fresse sur Moselle bis nach Le Thillot. Unterwegs gerate ich immer wieder in Begeisterung über die vielen schönen Häuser, die zu sehen sind.

In Le Thillot wird zunächst eingekauft, dann geht es auf unseren Campingplatz.

Ausladen, aufräumen. Es regnet leicht. Plötzlich hören wir einen lauten Knall mit anschließendem Zischen. Das Reserverad vom Bus hat Luft verloren.

Rolf baut das Rad vom Bus ab, verstaut es auf dem Motorrad und fährt zu einem Reifenhändler, der ihm ein neues Ventil montiert – Kostenlos. Rolf kann es kaum glauben und gibt dem netten Mann ein gutes Trinkgeld.

Nun können wir in Ruhe Kaffee trinken und Relaxen.

Heute Abend bleibt die Küche kalt: Es gibt Paté, Käse, Salat, Birnen, Brot und Wein.

Es ist schon unerträglich warm. Wir hoffen auf Regen.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil II - 11. bis 17. September 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 11.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 17.09.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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