Nochmal Peru!

Reisezeit: Dezember 2018 - Januar 2019  |  von Katharina Arguedas Torres

Zelten in Peru: Marcahuasi

Das Endziel, der Steinwald Marcahuasi, ist genau 100 km von uns entfernt. dort wollen wir zelten. Hört sich nach wenig an, aber...

Es sind etwa 40 Minuten mit dem Taxi ins Zentrum von Lima zur Abfahrtsstelle der Combis,

Dann etwa 2 Stunden von Lima nach Chosica,

Dort eine Wartezeit von 40 Minuten,

Und anschliessend 2,5 Stunden im zweiten Combi über steinige, schmale Bergpiste bis zum Dörfchen San Pedro de Casta.

Nach fast 6 Stunden ist man dann auf etwa 3200 Meter über dem Meeresspiegel.

Und ab da beginnt der anstrengendste Teil des Weges: die 5 km lange Wanderung bis auf etwa 3800 Höhenmeter.

Es ist Mittagszeit, als wir in San Pedro de Casca ankommen, wir entscheiden uns also, erstmal einen Mate de Coca und ein Mittagsessen zu uns zu nehmen.

Danach beginnen wir die 5 km lange Wanderung.

Im Restaurant in San Pedro de Casca

Im Restaurant in San Pedro de Casca

Es nieselt, so dass wir unsere Regenjacken anziehen. Durch den Niederschlag ist der Weg nass und matschig. An manchen Stellen muss es aussehen, als ob wir irgendwelche akrobatischen Kunststücke üben würden, einmal kriege ich voll den Lachanfall, als Carlos hilflos mit den Armen fuchtelt und es glücklicherweise doch schafft, nicht in den Matsch zu fallen

Der Weg ist anstrengend und wir gehen nur sehr langsam hoch. Immer wieder machen wir Päuschen an den dafür eingerichteten Aussichtspunkten. Der Nieselregen wird Mal stärker, Mal schwächer. Doch die Hosen bleiben nahezu trocken. Wir schleppen dass im Dorf gekaufte Feuerholz und hoffen, dass es am Abend aufhört zu regnen, um ein Feuerchen machen zu können.
Die Berge um uns herum sind kaum zu sehen, da die Regenwolken tief hängen.
Ab und an kommen und Einheimische entgegen, und fragen uns, wo wir hingehen, wünschen uns Glück mit dem Wetter.

Nach der Hälfte des Weges wird es etwas flacher und angenehmer zu gehen. Doch dann, auf dem letzten Kilometer steiler und nasser. Der Regen wird stärker und wir merken leider zu spät, dass nun die Hose nass wird. Zu spät, um jetzt die Regenhose drüber zu ziehen. Jetzt wollen wir bloß noch ankommen und schleppen uns mit letzter Kraft hoch.
Irgendwann erreichen wir den Eingang oben und schauen uns um, suchen den Platz, auf dem man zeltet. Obwohl Carlos schon Mal hier war, sieht für ihn alles fremd aus. "Nein, hier ist es noch nicht", sagt er mir, "wir müssen noch etwas weiter". Und so schleppen wir uns weiter hoch, vorbei an dem vielen Wasser, was sich überall den Weg nach unten sucht. An einer Stelle passieren wir eine gigantische Pfütze, die schon fast einem kleinen See ähnelt. Wir klettern einen schmalen Steinweg hoch, der dabei ist, sich in einen Flusskorridor zu verwandeln, so viel Wasser kommt von allen Seiten runter. Oben angekommen, befinden wir uns auf gigantischen Felsformationen, weit und breit keine Erde. Also suchen wir auf der anderen Seite einen Abstieg und finden eine Stelle, die leicht runter geht. Wir gehen an kleinen Sträuchern vorbei, stets die Rinnsälen des Regenwassers ausweichend, doch der Hang scheint kein Ende zu nehmen. Wir haben keine Ahnung, wo wir sind und die Zeit drängt. Noch ist es 'hell', doch innerhalb der nächsten halben Stunde wir die Dunkelheit über uns einbrechen, dann werden wir keine Chance haben, irgendwo hin zu gehen. Mit leichter Panik entscheiden wir uns kurzerhand, an Ort und Stelle zu bleiben und das Zelt aufzubauen, an einer Stelle mit leichtem Hang. So hoffe ich, dass das Wasser immer irgendwie abfließen und und nicht überfluten wird.
Bis wir fertig sind, sind wir komplett nass, es regnet erbarmungslos in Strömen. Die Stiefel decken wir draussen mit Tüten ab, mit dem Rest verschwinden wir im Zelt.
Nachdem wir uns umgezogen haben, die trockenen von nassen Sachen getrennt haben und in den Schlafsäcken verschwunden sind, geht es uns besser. Jetzt wird es uns warm, das tut gut.
Der Regen draussen hört nicht auf. Keine Chance, draussen ein Feuer zu machen, wie schade. Haben extra einen Topf mitgebracht, um heisses Wasser zuzubereiten. Doch für irgendwas ist uns der Topf doch nützlich! Da wir nicht wieder nass werden wollen, die Natur jedoch ruft, entscheiden wir, den Topf als Nachttopf zu nutzen

Irgendwann um Mitternacht hört der Regen auf.

Als wir am nächsten Morgen zum x-ten Mal wach werden, und es draussen hell ist, kriechen wir voller Hoffnung aus dem durchnässten Zelt raus.
Die Sonne scheint zwar nicht, doch es ist trocken!
Hurra!!!

Während ich voller Freude Fotos schieße, versucht Carlos vergebens ein Feuer zu machen und gibt irgendwann auf. Wir sammeln alles ein, steigen in unsere nassen Stiefel, und gehen den gleichen Weg von den Steinen runter, wie wir hochgekommen wird. All die Wege,die noch am Vorabend voller Wasser waren, sind zwar feucht, aber ohne Wasser und Pfützen. Und da erkennt Carlos auf einmal den Zeltplatz, den wir gestern wegen des vielen Wassers nicht gefunden haben!

Wir frühstücken das mitgebrachte Brot mit Oliven, machen ein paar Fotos und machen uns auf den Rückweg.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Monat Peru, durch verschiedene Klimazonen, diesmal bis zum Regenwald. Und natürlich auch in die wunderschönen Berge. Der Plan für die kurze Zeit: viel reisen, viele Abenteuer!
Details:
Aufbruch: 23.12.2018
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.01.2019
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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