Patagonien - Auf der Straße nach Süden

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Diana & Pavla

Teil 12 - Zur Laguna Torre

El Chalten

El Chalten

07.02.2018

Nachdem uns der Blick auf den Fitz Roy gestern durch die Wolken verwehrt war, wollten wir uns heute von der anderen Seite „anpirschen“.
An gut beschilderten Wanderwegen, immer mit recht realistischen km-Angaben, Schwierigkeitsgraden und allen Finessen, auch für relativ ungeübte Wanderer wie mich, gab es hier ja keinen Mangel.
Wir wählten den zum Cerro Torre und der Laguna Torre, der mit 9 km einfach angegeben war. Im Falle guten Wetters ließen wir uns zudem die Option auf einen kurzen Umweg zur gestrigen Tour.

Unsere Strecke verlief heute ohne nennenswerte Steigungen, der Fluss ‚Fitz Roy‘ treu wie ein Hund stets an unserer Seite. Wir hatten im Übrigen darauf verzichtet, neues Trinkwasser einzukaufen, nachdem es uns von allen Bächen hier in Hülle und Fülle angeboten ward und einfach herrlich schmeckte.

Das patagonische Wetter zog hingegen alle Register und erfreute uns abwechselnd immer wieder mit Regen, Sonne, Graupel - das einzig wirklich Beständige bot die anhaltend steife Brise.
So war denn auch am ersten Aussichtspunkt auf den Gipfel des Cerro Torre derselbe in dichte Wolken gehüllt. Was etliche Wanderer und Fotohungrige dazu bewog, hier stundenlang hinter ihren Stativen zu lauern, ob es nicht doch irgendwann im Laufe des Tages noch einen Blick zu erhaschen gab.
Ähm, nein danke.

Wir wurden für unsere Wanderung, die sich im Vergleich zur gestrigen Kraxeltour insgesamt recht gemütlich gestaltete, belohnt mit einem zauberhaften Blick in die verwunschene-graue Laguna Torres, in der, zwischen gespenstischen Nebelschwaden, kleine strahlend blaue Eisberge schwammen.
Irgendwie erinnerten uns die an Raumschiffe.

Eine ganz eigentümliche Atmosphäre.

Berg in Wolken

Berg in Wolken

Gespenstisch: Die Laguna Torre.

Gespenstisch: Die Laguna Torre.

Auf dem Rückweg

erfreute uns ein Pärchen Magellanspechte, welches voller Neugier recht nahe herangekommen war. Vor allem der knallrot leuchtende Kopf des Männchens zog uns, und im Laufe der Zeit noch eine ganze Schar weiterer Besucher, in seinen Bann. Das Interesse war durchaus gegenseitig, es schien, dass die Vögel geradewegs ein kleines Trommelkonzert hier für uns veranstalteten.

Die gesamte Tour umfasste wiederum rd. 22 km.
Den Abzweig hinüber zur gestrigen Route schenkten wir uns und testeten stattdessen gegen Abend lieber einmal das hoteleigene Schwimmbad und die Sauna.
Wenn es schon mal angeboten wird, nicht wahr?!

Soweit erholt, standen noch einiges an Souvenir-Shopping, eine unfassbar leckere, hausgemachte Pasta und das obligatorische abendliche Eis auf dem Programm.

Leute, dieses argentinische Eis!

Die entsprechenden Eisbars öffnen i. d. R. erst nachmittags, dann aber bis in die Nachtstunden. Die Auswahl ist schier unerschöpflich, Geschmack und Cremigkeit sensationell. Ich habe ja, insgesamt gesehen, nun bisher noch nicht viel von diesem wundervollen Land genießen dürfen, aber eins empfehle ich wärmstens:
Probieren Sie dieses Eis! Ganz egal welche Sorte.
Ich träume heute noch davon.

Darf's ein bisschen mehr sein? 
Mit schnöden Waffeltüten muss man sich hier nicht begnügen.

Darf's ein bisschen mehr sein?
Mit schnöden Waffeltüten muss man sich hier nicht begnügen.

© Diana & Pavla, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Idee, zwei Frauen, drei Wochen, viertausend Kilometer - und wieder zurück. Ein kleines, feines Abenteuer zwischen Santiago und Feuerland.
Details:
Aufbruch: 28.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 21.02.2018
Reiseziele: Chile
Argentinien
Der Autor
 
Diana & Pavla berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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