Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Zum zweiten Mal in die Versilia

Reisezeit: Juli 2019  |  von Kathrin Hentzschel

From coast to coast

Wandern! Das erste und letzte Mal in diesem Urlaub … Wir laufen die Via Canala ab Riomagno aufwärts und stöhnen schon auf dem gepflasterten Stück. Es ist ursteil. Danach beginnt die römisch gepflastert anmutende eigentliche Strecke. Der Fuß geht langsam, der Atem pfeifend. Es ist sehr mühsam, und weder ein Ende in Sicht, noch wissen wir, was uns beim Weg 140 erwarten könnte. Wir erhoffen irgendeinen Ausblick …

Kampf durch die grüne Hölle.

Kampf durch die grüne Hölle.

Da lacht er. Und war doch sehr nahe am Streik.

Da lacht er. Und war doch sehr nahe am Streik.

Den bekommen wir. Er ist so spektakulär, dass die Mühen vergessen sind. Wir befinden uns auf dem „Weg der gotischen Linie“, wie uns ein Schild verrät. Vor uns breitet sich das dem Meer vorgelagerte Land aus, und wir haben das Gefühl, trotz des diesigen Himmels die gesamte Küste der Toskana von den Inseln bis zum Hafen von Carrara und darüber hinaus bis nach Ligurien überblicken zu können. Wahnsinn! Die Sonne brennt, doch es weht immer wieder einmal ein kühles Lüftchen von woher auch immer. Es ist überraschend laut – von unten ist Verkehrs-, Bau- und Marmorverarbeitungslärm zu hören, in den sich das Bellen von Hunden und das Krähen von Hähnen mischt. Es riecht aromatisch nach Myrthe, und die mit Pyrit durchsetzten Steine schimmern silbern und golden im Sonnenlicht.

Und hier in unsere Richtung. Man erkennt Fabbiano und oberhalb La Capella.

Und hier in unsere Richtung. Man erkennt Fabbiano und oberhalb La Capella.

Selbst ist die Pfalzwanderin: alles dabei.

Selbst ist die Pfalzwanderin: alles dabei.

Höher hinauf geht es hier nicht mehr.

Höher hinauf geht es hier nicht mehr.

"Der Berg" vor der Bergkulisse.

"Der Berg" vor der Bergkulisse.

Blick auf Seravezza, diesmal von einer ganz anderen Seite aus.

Blick auf Seravezza, diesmal von einer ganz anderen Seite aus.

Wieder unten angekommen, beschließe ich, trotz meiner Fußbaustellen, die wieder höllisch brennen, den „Quick-and-dirty“-Aufstieg über Riomagno zu nehmen, wenn ich doch schon mal in der Nähe bin …! Ich lasse mir allerdings Zeit, obwohl die Steigung deutlich sanfter ist als das Programm davor, und sammle schon mal Kaninchenfutter, das hier bergfrisch wächst. Denn Samstag ist ja leider schon wieder Abreisetag.

Ist die Dame nett zu sich selbst, oder bedeckt sie schamhaft ihre Scham?

Ist die Dame nett zu sich selbst, oder bedeckt sie schamhaft ihre Scham?

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zwei Mal hintereinander an denselben Ort?! Eigentlich sind wir doch noch nicht in dem Alter … Dochdoch, das geht, wenn man sich dort erstens bereits im letzten Jahr sehr wohl gefühlt hat. Und man zweitens Höhepunkte einplant. Zum einen hatte ich diesmal die Goldfüchsin, mein Rennrad, dabei und mir extra schicke Radklamotten gekauft. Wenn ich schon nichts auf der Kette habe, dann will ich wenigstens in Schönheit sterben! Zudem „bella figura“ in Italien Pflicht ist.
Details:
Aufbruch: 07.07.2019
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 20.07.2019
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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