Unsere Reise ans Ende der Welt!

Reisezeit: Januar / Februar 2020  |  von Katja Jäger

Ein bisschen Chaos

Wer tanken muss braucht Geduld

Wer tanken muss braucht Geduld

Urlaub ist ja soooo anstrengend und macht vergesslich

..... Leider wissen wir nicht mehr von welchem Ort unser letzter Landgericht kam und Internet haben wir natürlich auch nicht um die zu checken.
Wahrscheinlich haben wir noch nicht berichtet, dass wir auf dem Weg über die Anden mal wieder eine leere Tankstelle erwischt haben. Das war für uns allerdings nicht allzu schlimm, da wir unserem Vorsatz treu bleiben und an allen Tankstellen den Tank wieder voll machen.
Manchmal tanken wir nur für 10 Euro, aber sicher ist sicher.
Das Benzin in Argentinien kostet so ca. 70 Cent/Liter, in Chile kstet es knapp über einen Euro. Aus Sicherheitsgründen darf man in keinem der beiden Ländern selbst tanken. Es gibt immer einen mehr oder weniger verständlich sprechenden Tankwart. Aber nett sind sie alle.
Manche stellen 5362 Fragen über unser Auto oder über uns und  machen Selfies.
Hier in Argentinien werden wir oft gefragt, ob die Scheiben gewaschen werden sollen oder ob das Wasser geprüft werden soll. Wie in einem Hans Erhard Film aus dem 1960 ern.

Heute hatten wir ein Phänomen, welches man sich Europa nicht vorstellen kann. Wir standen in Bariloche an einer Tankstelle, an der 30 (drei-null) Fahrzeuge vor uns waren!
Natürlich kann man als verwöhnter Europäer sagen : PHHHHHH, da Stelle ich mich nicht an!
Es gibt ja immer eine Alternative. In diesem Fall wären diese 100 km weiter nördlich gewesen!!! kann man machen, sollte man aber nicht!
Aber nachdem wir die Fenster selbst geputzt haben, auf dem Klo waren und Whatsapps geschrieben hatten, waren wir auch schon recht schnell dran.

Nachdem wir vor 3 Tagen einige Stunden im Regen gefahren sind, erreichten wir mal wieder eine Grenze. Diesmal dauerte es verhältnismäßig lange, da es nur eine Stelle für Einreise und  Ausreisewillige gab. Glücklicherweise waren aber keine Reisebusse an dieser Grenze.

Wieder einmal wurden wir nicht gefilzt, nix.
Und wieder haben wir natürlich vorbildlich die wenigen Reste vorher entsorgt.
Kaum hatten wir die argentinische Seite erreicht wurde es spürbar wärmer und es regnete nicht mehr.

Irgendwann erreichten wir unser Ziel  Bariloche, aber ziemlich weit weg von 30 Grad.
 Der freundliche Tankwart erklärte uns, dass der Sommer jetzt vorbei wäre.
Bis gestern war es noch schön, aber ab jetzt würde es kälter werden.
BINGO, HERZLICHST WILLKOMMEN!!!!
Die beiden Tagen die wir dort waren, waren ok. Wir konnten ohne sogar Socken schlafen. Zum Glück, da wir unsere Wäsche mal wieder waschen lassen mussten und dies unerwarteterweise 24h dauerte.
Normalerweise ist die Wäsche innerhalb von 4 Stunden fertig, aber unser Waschmann brauchte eine gewisse Toleranz  um die Wäsche wieder zu finden.....glauben wir.

Von Bariloche waren wir etwas enttäuscht. In unserer Vorstellung war es ein Dorf mit vielen Holzhäusern .....so Skigebiet eben.
Aber das war es nicht. Eigentlich gab es nur eine Strasse, die genau so war. Immerhin!
Die war schön und hatte eine Schokolaterie neben der anderen. Und beheizte Eisdielen.
Wir haben alles probiert und das Prädikat × besonders wertvoll × vergeben.
Unnötig ist es wahrscheinlich zu erwähnen, dass wir Steak zum Mittagessen hatten !!!!!!

Ein Dorf welches in den 1900 von Schweizern gegründet wurde haben wir auf unsere Besichtungstour auch noch entdeckt. Jetzt ist es eher wie ein grosses Festivalgelände mit Unmengen von Foodtrucks, muffig riechenden Ökos die irgendwelchen selbstzusammengefrickelten Kram verkaufen wollen und recycelten Kinderspielgeräten. Manchmal sind wir hier echt überfordert. Argentinen ist das un-südamerikanischste Land welches wir kennen.

Hier gibt es mehr Schilder auf den Strassen die auf Essen ohne Gluten, ohne Fleisch, ohne alles, ohne Geschmack hinweisen, als zuhause.
Soll ja egal sein, solange wir schön blutige Steaks bekommen.
Aber damit ist es ab morgen leider auch schon wieder vorbei.
Nach unserer Nacht hier in dem schönen Villa Angostura ( bei 24 Grad und Sonne) geht es morgen wieder nach Chile. Es soll jetzt auch dort warm sein. Durch den Parque Nacional Puyehue, über Osoro soll das nächste Ziel DIE SCHÖNSTEN STRÄNDE CHILES sein, so der Reiseführer. Wir sind gespannt.
Und auch, ob es jetzt endlich Obst, Gemüse und Fleisch gibt.
Kurzer Nachtrag zu Thema un-südamerikanisch....Wir sind auf einem Campingplatz der 15 Euro die Nacht kostet. Das ist teuer.
Dieser Campingplatz ist komplett durch strukturiert, 100% durchorganisiert und besteht aus 67 DIN A4 Zetteln mit Regeln. KLASSE! Die Männer dürfen in ihrer Dusche rechts 7 min. Duschen, links 10 min. Wir Freuen immer dürfen immer 10 min.
Nachtruhe ist von 23h bis 7 h. Ansonsten soll aber auch Silencio sein. In den Duschen ist ebenso SIlencio erbeten. Und in dem Waschbereich für die Klamotten, darf nicht gekocht werden. In dem Spülbereich darf nicht gekocht werden, nicht Gas und auch nicht anderweitig.
Müll darf nicht in die die Bäume gehängt werden, da ansonsten die Greifvögel den Müll fressen.

In diesem Sinne sind wir jetzt ganz leise und atmen nur noch ganz flach durch die Ohren

Biba

Unser Waschmann und die Speisekarte in dem Schweizer Dorf

Unser Waschmann und die Speisekarte in dem Schweizer Dorf

Schmäckte läägaaaa

Schmäckte läägaaaa

Einer der vielen Seen um Bariloche

Einer der vielen Seen um Bariloche

© Katja Jäger, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir fast alle südamerikanischen Länder bereist haben, fast kein Fleck der USA vor uns und unserem Motorrad sicher war, Kreuzfahrten ebenfalls als "sehr cool" getestet wurden und wir letztes Jahr mit einem Ford Maverick durch Florida gereist sind, haben wir diesmal so etwas ähnliches vor: Wir traveln mit einem "back to the roots" Camper bis ans Ende der Welt in Chile/Argentinien. Vorher machen wir noch einen Abstecher auf die Osterinsel. Die Eckdaten stehen, dass muss reichen!!!
Details:
Aufbruch: 08.01.2020
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 29.02.2020
Reiseziele: Chile
Der Autor
 
Katja Jäger berichtet seit 4 Jahren auf umdiewelt.
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