Normadie-Departements Orne et Calvados

Reisezeit: September / Oktober 2022  |  von Herbert S.

Livarot - agro-industriell: Herrenhäuser in der Umgebung

Manoir Bellou

Das ursprüngliche Herrenhaus stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Eher bescheiden, hat es nur zwei Räume pro Ebene. Aber im 16. und 17. Jahrhundert war es Gegenstand aufeinanderfolgender Baukampagnen, die den majestätischen Charakter des Gebäudes allmählich betonten.

Heute besteht das Herrenhaus aus einem großen rechteckigen Hauptkörper, der sich auf zwei Ebenen erhebt. Die Südfassade wird nach Osten durch einen großen vorspringenden Pavillon aus dem 16. Jahrhundert (für Mathurin Le Michel oder seinen Sohn1 hinzugefügt) und nach Westen durch einen bescheideneren Turm verlängert. Diese Seite des Herrenhauses, die eine Konsole mit geformten Abstandshaltern darstellt, besteht vollständig aus vertikalem Fachwerk, dessen allgemeine Harmonie nur durch zwei kurze Schalen in der Mitte unterbrochen wird. Schließlich ist die Platte aus Fliesen besonders bemerkenswert.

Die weniger bearbeitete Nordfassade wirkt strenger. Erbaut im 17. Jahrhundert mit dem Ziel, das Herrenhaus zu erweitern und damit die Innenaufteilung zu überarbeiten, besteht es aus einem Erdgeschoss aus Stein und einem Fachwerkboden. Diese Fassade ist in der Mitte mit einem Portal aus dem 17. Jahrhundert verziert, und zwei zylindrische Türme schmücken ihre Ecken.

Das Herrenhaus ist von einem Park umgeben, der bemerkenswerte Nebengebäude enthält:
- der Taubenschlag: von 1560, achteckig und wie die Südfassade des Herrenhauses in Fachwerkbauweise und Ziegelplatten errichtet;
- Die Presse: Auf zwei Ebenen gebaut, mit langen Pfosten von sieben Spannweiten, zeichnet sie sich durch ihre hohe Galerie und ihren Apfelboden aus. Es enthält eine Drehbank, einen Elektromotor und zwei Pressen.
- die alten Ställe: Sie wurden 1720 erbaut. Sie sind um eine Fachwerk-Charreterie erweitert und haben zwei Oberlichter, deren Holzteile mit Schnitzereien im Renaissancestil verziert sind4;
- der kleine Brotbackofen.

Fervaques - Chateau Kinnor

Kirche Saint-Germain aus dem 12. Jahrhundert, seit 2001 Monument historique
Der romanische Turm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Im Übrigen ist das Gebäude von einem Umbau in den Jahren 1891 bis 1896 unter der Leitung des Architekten Charles Lucas geprägt: Das Schiff wurde verlängert, der Dachstuhl erneuert, die Apsis umgebaut, der gesamte Chor wiederhergestellt. Neue Fenster aus der Werkstatt der Gebrüder Haussaire (Reims) wurden eingesetzt, zwei Seitenkapellen angebaut, neues Gestühl angeschafft und die Kirche ausgemalt.

Der in Honfleur als Sohn eines Seemanns und eines Schiffsjungen geborene vorimpressionistische Maler Eugène Boudin (1824-1898) war ein großer Reisender. Er zeichnete die Strände der Normandie und die Felsen von Antibes, die holländischen Häfen oder die Lagune von Venedig. Als er das Touques-Tal hinaufgeht, hinterlässt er Gemälde, die die Fassaden der Kirchen von Touques darstellen, Aquarelle der Weiden von Pont-l'Évêque, aber in Fervaques, mit seinen Freunden Eugène und Stéphanie Jacquette, hält er sich ab 1869 am häufigsten auf bis 1897.

Fervaques von Eugène Boudin

Fervaques von Eugène Boudin

Château-Manoir-Poterne-Komplex aus dem 16. Jahrhundert.
Das Schloss Kinnor, das von 1597 bis 1602 auf einem älteren Herrenhaus (XIV.-XV. Jahrhundert) erbaut wurde, umfasst ein langes Hauptgebäude, das von zwei Pavillons flankiert wird, die durch die Bossensteine, die auf den Ziegel gedruckt sind, und die rosa Beschichtung sehr hell sind. Das Herrenhaus beherbergt das Zimmer, in dem Henri IV. 1590 wohnte, der kam, um mit dem Maréchal de Hautemer, einem hervorragenden Strategen, die Bedingungen seiner Zusammenarbeit bei der Rückeroberung der Einheit zwischen französischen Katholiken und französischen Protestanten auszuhandeln, die acht Jahre später führen wird zum Edikt von Nantes.
Mit 2 bemerkenswerten Bäumen: der ältesten orientalischen Platane Frankreichs und einer Purpurbuche aus Chateaubriand.

Am Tor steht ein Schild, das man sich telefonisch anmelden muß, eine broschüre kaufen soll und dann ferei umherlaufen kann.Das macht meine Frau Ulrike dann auch, um zu erfahren, dass dies heute nicht geht!

St. Germain-de-Livet

Ds Schloß St. Germain-de-Livet ist eine Schlossanlage in der gleichnamigen Ortschaft etwa sechs Kilometer südlich von Lisieux. Der Graben des Wasserschlosses wird von einem kleinen Zufluss der Touques gespeist.
Erste Partien des Schlosses wurden bereits im März 1924 als Monument historique unter Denkmalschutz gestellt. Ihnen folgten in den Jahren 1959, 1963, 1966 und zuletzt 2007 weitere Gebäudeteile, die ebenfalls in die Denkmalliste aufgenommen wurden.
Die gesamte Schlossanlage ist seit 1958 Eigentum der Stadt Lisieux und steht für Besichtigungen offen. Sie ist ein gutes Beispiel für die französische Adelsarchitektur zur Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Renaissance, denn der Betrachter findet an den Gebäuden noch Wehrelemente wie Pechnasen als auch schon dekorative architektonische Details ohne wehrhafte Funktion.

Das zweiflügelige Hauptschloss besitzt Bausubstanz aus dem 15. und 16. Jahrhundert und sticht vor allem durch sein Mauerwerk aus hellem Kalkstein mit einem Schachbrettmuster aus rot und grün glasierten Ziegeln ins Auge. Es steht auf einer fünfeckigen Insel, durch die der unregelmäßige Grundriss der Anlage vorgegeben ist. Nördlich davon befindet sich der einstige Wirtschaftshof aus dem 16. Jahrhundert. Die beiden Gebäudeflügel sind an der Nordost-Ecke der Schlossinsel durch ein Torhaus miteinander verbunden. Vom kleinen Schlossgarten im Nordosten der Insel führt eine Brücke zu diesem Bau, der von zwei schlanken Rundtürmen flankiert wird. Das rundbogige Tor besitzt an seiner Außenseite einen kleinen Portikus-ähnlichen Vorbau mit korinthischen Säulen. Westlich des Torbaus schließt sich ein Wohngebäude aus dem späten 15. Jahrhundert an, dessen Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet wurde. Auf der Ostseite des Torbaus steht ein steinerner Flügel mit zwei Geschossen, dessen Hofseite im Erdgeschoss eine vierbogige Galerie im italienischen Stil[2] aufweist. Ihre vier Rundbögen werden von Pfeilern getragen. An der Außenfassade besitzt dieser Trakt einen Fries zur optischen Trennung der Geschosse und ein Traufgesims mit Reliefornamentik.[3] Die Südecke des Ostflügels wird durch einen mächtigen Rundturm abgeschlossen, der einen schiefergedeckten Kegelhelm, Maschikulis und ein Gesims auf Steinkonsolen besitzt.

Leider sind wir auch hier zur falschen Zeit, denn das Innere des Schlosses ist z.Zt. wegen Renovierung bis zum Frühjahr geschlossen. Die Wirtschaftgebäude nebenan scheinen einem Brand zum Opfer gefallen zu sein und sind vielleicht mizt ein grund für die Renovierungsarbeiten.

Manoir de Coupesarte

Nicht weit entfernt liegt ein recht großer landwirtschaftlich bewirtschafteter Hof, den man betreten darf, um das alte Herrenhaus anzuschauen.

Das Manoir, das von Wassergräben umgeben ist, wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Die zu dem Herrenhaus gehörenden landwirtschaftlichen Gebäude wurden im 17. Jahrhundert gebaut.

Auf dem Weg nach Grandchamp fallen uns weitere typische Bauten der Normandie auf.

Fachwerk der Normandie

Fachwerk der Normandie

typisches kleines Bürgemeisteramt - Mairie

typisches kleines Bürgemeisteramt - Mairie

Kirchen mit schiefergedeckten Türmen

Kirchen mit schiefergedeckten Türmen

Grandchamp-le-Château

Das Château de Grandchamp ist eine Residenz auf dem Gebiet der französischen Gemeinde Grandchamp-le-Château im Departement Calvados in der Normandie.
Die Burg steht teilweise unter Denkmalschutz.

Das Château de Grandchamp hat die Besonderheit, dass es ein klassisches Hauptgebäude aus Backstein und Stein hat, das an einen großen Fachwerkpavillon aus dem 15. und 16. Jahrhundert angebaut ist1. Die Kacheln zwischen den Holzbalken zeichnen sehr unterschiedliche Muster.

© Herbert S., 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder einmal haben wir bei Gites de France ein schönes Ferienhaus typischer Bauart gefunden, das als 'gite rurale' natürlich wieder auf dem Land liegt. Normandie - ein Land der malerischen Fachwerkhäuser, saftig grünen Weiden und Apfelplantagen, ein Land mit reicher kulinarischer Tradition, das auf seinen feinen lokalen Produkten basiert: Butter, Sahne, weltberühmte Käsesorten und natürlich … Äpfel!
Details:
Aufbruch: 24.09.2022
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 03.10.2022
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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