Rückblicke auf Nepal und Indien 2006

Reisezeit: Mai - September 2006  |  von A. S.

Lest über meine Erinnerungen an meinen Langzeitaufenthalt im Himalaya

Bye bye Tibet, Hello Nepal

Nachdem ich die tibetische Hochebene mit dem Jeep kreuz und quer durchforstet habe, lasse ich mich Ende Mai an der tibetisch/nepalesischen Grenzstation Zhangmu absetzen. Travellergerüchten aus Lhasa zufolge war es bis vor kurzem noch gar nicht möglich, von Zhangmu unproblematisch nach Kathmandu zu kommen. Umso erleichtert bin ich und meine zwei Begleiter, das wir nach 2stündigen Fußmarsch, den wir wegen eines Erdrutsches vor der Grenze in Kauf nehmen müssen, einen Jeep in die nepalesische Hauptstadt organisieren können.

Abschied von Tibet mit sagenhaftem Ausblick

Abschied von Tibet mit sagenhaftem Ausblick

Also Nepal war die absolute Überraschung für mich, obgleich oder gerade deswegen ich mich gar nicht vorbereitet oder damit beschäftigt hatte. Die Hauptstadt Kathmandu und Umgebung strotzt nur so vor heiligen buddhistischen und hinduistischen Plätzen, die ich teilweise mehrmals aufgesucht habe.

Buddhistische Stupa über den Dächern von Kathmandu

Buddhistische Stupa über den Dächern von Kathmandu

Leichenverbrennung im hinduistischen Tempel von Pashupatinath

Leichenverbrennung im hinduistischen Tempel von Pashupatinath

Warten auf zahlende Gäste - Manche Sadhus kommen nur zur Show

Warten auf zahlende Gäste - Manche Sadhus kommen nur zur Show

Nach China war es auch viel entspannter, sich zu bewegen. Keine Permits nötig, gute Verkehrsbedingungen und alles, was das ausgehungerte Travellerherz begehrt. Aufgrund der politischen Lage wird Nepal derzeit von vielen gemieden, was dazu führt, das natürlich die Preise in den Keller rutschen. Und vor allem sprechen die Leute Englisch, was nach China dann auch sehr angenehm war. Nichtsdestotrotz bleibt es eines der ärmsten Länder der Welt und ob die Maoisten das wohl ändern können, bleibt zu bezweifeln. Die bewaffneten Stellungen, versteckt hinter Stacheldraht und Sandsäcken, sind nahezu an jeder Kreuzung und an jedem wichtigen Gebäude zu finden und mahnen stumm zur Aufmerksamkeit auf die politische Lage.

Allgegenwärtige Wachposten

Allgegenwärtige Wachposten

Wenn man überland fährt, kann es schon mal vorkommen, dass man von 14jährigen Kindern mit Waffe angehalten wird und zu einem Wegezoll aufgefordert wird.

Im Hippiebus durch Nepal - Andy machts möglich

Im Hippiebus durch Nepal - Andy machts möglich

Auch beim Trekking ist es Travellern passiert, die eine "Gebühr" bezahlen mussten, sie haben sogar eine Quittung erhalten. Das alles bringt ganz viele Probleme mit sich, nicht nur für den Tourismus. Da es nicht jedes Kindes großer Wunsch ist, von den Maoisten rekrutiert zu werden, hauen viele von zu Hause ab und gehen nach Kathmandu, wo sie als Straßenkinder herumlungern. Ich treffe ein paar Leute, die sich mit diesem Thema beschäftigen, einen deutschen Filmemacher; eine australische Frau, die bei einer Suppenküche für die Armen mithilft. Die meisten Traveller aber sind nur hier, um ein neues Visum für Indien zu beantragen und gehen nach kurzer Zeit wieder zurück. Nach knappen drei Wochen Nepal, die lange nicht ausreichen, um das Land auch nur ansatzweise zu sehen, entscheide ich mich aber auch fürs weiterziehen. Die Regenzeit hat begonnen und mich zieht es nach McLeod Ganj in Indien.

Nepalis in typischer Alltagskleidung

Nepalis in typischer Alltagskleidung

© A. S., 2007
Du bist hier : Startseite Asien Indien Indien: Bye bye Tibet, Hello Nepal
Die Reise
 
Details:
Aufbruch: Mai 2006
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: September 2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
A. S. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors