12 kg Gepaeck, 12 Fluege, 11 Laender und 5 Monate Zeit

Reisezeit: Juli - Dezember 2006  |  von Catharina Schulze

Vietnam! - 03.08.06: von MUI NE nach NHA TRANG

nach einer weiteren busfahrt (dauer: 6 stunden) sind marta und ich heute gegen 20 uhr in nha trang angekommen. im dunkeln konnten wir das meer noch nicht bewundern, aber wir hoffen, dass uns morgen ein schoener strand und gutes wetter erwarten.

aber erstmal gehe ich wieder chronologisch vor: nachdem ich gestern den bericht geschrieben habe, war marta noch am foto-cd brennen. ich schlenderte in der zeit ein bisschen durch die gegend und traf auf eine vietnamesin, die einen kleinen laden in mui ne betreibt. wir kamen ins gespraech und sie war hochgradig verwundert, dass ich aus deutschland komme. sie meinte, dass sie bisher noch keine deutsche geroffen haette, die so "happy" und "friendly" sei wie ich. hochinteressant. sie stellte mich ihrer cousine und ihrer tante vor und bot mir ein stueck selbstgemachten bananenkuchn an, den ich selbstverstaendlich nicht ablehnte und an ort und stelle wegnagelte so sass ich nun da, hab gruenen tee getrunken, bananenkuchen gegessen (ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich ja gar nicht so gerne bananen esse...) und wir haben uns ueber gott und die welt in vietnam, deutschland und sonst wo unterhalten. irgendwann kam marta vorbei und war begeistert, wie schnell ich mich schon wieder irgendwo zu hause fuehle sie setzte sich dazu (und ass auch bananenkuchen, der im uebrigen echt lecker war). wir erlebten eine unglaubliche tolle vietnamesische gastfreundschaft und sind zutiefst geruehrt und begeistert!

der heutige tag begann dann mit einigen strapazen. der urspruengliche plan war folgender: zur post gehen (bzw. fahren) und einen grossen teil von cathas krempel in einen karton stecken und nach deutschland schicken. aber wieder einmal mussten wir uns davon ueberzeugen, dass das tempo und die herangehensweise an bestimmte vorhaben anders sind, als marta und ich das von unserem eigenen flotten tempo gewoehnt sind. die dame in der post (die uns auf die palme gebracht hat) hat sich jedes einzelne teil (und ich hatte viele teile...) genau angesehen (soll heissen: jeder seite meines lonely plantes japan durchgeblaettert, jede socke auseinander gekrempelt...), mir verboten meine cd mit meinen fotos zu verschicken und wollte sich dann nochmals jedes teil ansehen, bevor ich es in einen karton (den ich zuvor beim dritten versuch bei einem kleinhaendler besorgen konnte) packe. nach ca. 20 min. hatten wir genug. wir empfanden es eher als schikane und ich hielt es fuer besser meinen kram weiter mit mir rumzutragen und in einer etwas groesseren (groesser als 4 quadratmeter) post office, die sich vielleicht etwas besser mit internationalen dingen auskennt, abzuschicken...

obwohl marta ja extrem flexibel ist, war sogar sie regelrecht entnervt und bewunderte mich, dass ich zur postdame auch noch "thank you" gesagt habe. naja... sie hatte ja schliesslich auch zu tun... dann trage ich eben 800 kg weiter mit mir herum, macht auch nichts wir gurkten also mit dem motorbike wieder zurueck zum hotel, packten unsere rucksaecke zu ende, duschten, checkten aus und knallten uns an den strand bevor der bus abfuhr. ca. 30 min. vor abfahrt besuchten wir noch mal unseren friend und reisefuehrer viet und die netten leute aus dem kleinen laden von gestern. fuer die busfahrt wollten wir uns noch ein wenig mit proviant eindecken. sie freuten sich total uns widerzusehen und haben marta sogar eine original vietnamesische salbe gegen ameisenbisse besorgt. daneben luden uns sofort zum lunch mit der ganzen familie ein. "oh ja, wir wuerden gerne mit euch essen, aber unser bus faehrt in einer halben stunde vor unserem hotel ab..." aber das war ueberhaupt kein problem. sie fuhren uns mit ihren motorbikes zu unserem hotel, erklaerten dem besitzer, dass er den busmenschen anrufen und ihn informieren soll, dass er uns nicht am hotel, sondern direkt vorm laden abholt (eine bushaltestelle an sich gibt es hier nicht). ausserdem meinten sie, dass der bus um 13.45 abfahert, wenn es heisst "abfahrt 13 uhr". so viel zum vietnamesischen zeitmass... wunderbar! wir schafften also unser gepaeck mit den motorbikes zum laden, wo tante und cousine schon das essen vorbereitet hatten (fisch, fischsuppe, reis, gemuese...). und wieder einmal waren wir zutiefst geruehrt und begeistert. als der bus (in der tat erst um 13.45h) kam, herrschte ploetzlich helle aufregung! alle umarmten uns und sogar viet kam noch schnell vorbei und war ganz ungluecklich, dass wir nun abfahren... voellig reizueberflutet und voller neuer erlebnisse und eindruecke stiegen wir in den bus und freuten uns, dass alle mitten auf der strasse standen uns uns zum abschied gewunken haben. herrjee... das war echt ein bisschen ergreifend...

fuer den moment stellte ich im bus treffend fest: "mensch marta, was haben wir fuer ein glueck, wir haben einen guten platz im bus (beinfreiheit) und es ist kein kind im bus, das kotzen und schreien koennte!" "ach wat schoen" dachten wir uns bis zu dem moment, als der bus anhielt um die letzten 4 plaetze im bus zu besetzen. und was geschah? drei leute mit kind stiegen ein und das kind sass genau neben marta (wir sassen in der letzten reihe). ich war mir nicht sicher ob die leute chinesisch sprechen und marta meinte: "ich uebersetze mal eben: sie hat gerade gesagt - nein ich kann ich nicht hinten sitzen, sonst muss ich kotzen - ." marta wollte mich allerdings nur veraeppeln... sie sprachen vietnamesisch und wir verstanden kein wort. mir kam dann jedoch eine hervorragende idee (eine der besten ideen, die ich in letzter zeit hatte...): neben uns waren nur zwei plaetze fuer die familie frei. die anderen beiden aus der familie mussten im bus verteilt sitzen. ich ging also zur mutter und fragte, ob sie nicht mit unseren plaetzen tauschen moechte, dann koennte ihre ganze familie zusammen sizten. wir waren begeistert (denn sie wollten gerade zum mittagessen ansetzen, das sie ja nun gemeinsam einehmen konnten) und wir waren auch begeistert (denn wir mussten das anschliessende rueckewaerts mittagessen nicht "hautnah" miterleben). alles nur eine frage der organisation (zur aufloesung: diesmal hat sich im bus niemand uebergeben).
dafuer haben wir wieder eine hochinteressante kloerfahrung gemacht. nach 3,5 std. fahrt hielt der bus in der walachei und machte "pinkelpause". die klos, die uns erwarteten, waren fuer unser verstaendins kein klo, denn es waren raeume ohne licht (und es war wirklich stockduster), die ein kleines loch (5 x 5 cm) in der ecke zwischen wand und fussboden hatten. sowas hatte ich bis dahin auch noch nicht erlebt. marta lachte sich tot, als ich vom klo kam und voellig verstoert guckte.

um 20h sind wir in nha trang angekommen. marta hatte totalen jieper auf sushi und ich auf was vietnamesisches. ob wir das gut vertragen haben, wissen wir noch nicht. uns ist etwas mulmig und wir reden uns gerade ein, dass wir schweissausbrueche kriegen. das kann aber alles auch einbildung sein. marta und ich uebertreiben ja manchmal ein bisschen. daneben klagen wie ab und zu noch ueber so genannte R-, SB-, AB-, MS- und so genannte B-schmerzen (Ruecken, SonnenBrand, AmeisenBiss, MueckenStich, Bauchschmerzen) usw. aber sonst geht's uns gut soweit!

viele gruesse von catha und marta

Der Strand in Mui Ne

Der Strand in Mui Ne

Lecker Fisch bei 37 Grad im Schatten...

Lecker Fisch bei 37 Grad im Schatten...

Ein vietnamesischer Hut steht Marta gut!

Ein vietnamesischer Hut steht Marta gut!

Beim Lunch zu Gast bei Freunden (Tante und Ladenbesitzerin)

Beim Lunch zu Gast bei Freunden (Tante und Ladenbesitzerin)

AB - Schmerzen. Martas Zeh, der von einer roten Ameise gebissen und mit einer vietnamesischen Wundersalbe von unseren neuen Freunden einbalsamiert wurde.

AB - Schmerzen. Martas Zeh, der von einer roten Ameise gebissen und mit einer vietnamesischen Wundersalbe von unseren neuen Freunden einbalsamiert wurde.

Der Abend davor (Trang - Ladenbesitzerin - und ich)

Der Abend davor (Trang - Ladenbesitzerin - und ich)

Trangs Laden

Trangs Laden

Marta gibt ein spontanes Konzert in der Sushi - Bar abends in Nha Trang

Marta gibt ein spontanes Konzert in der Sushi - Bar abends in Nha Trang

Catha entspannt auf der Dachterrasse unseres Hotels in Nha Trang

Catha entspannt auf der Dachterrasse unseres Hotels in Nha Trang

Nha Trang

Nha Trang

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln" Dieser Weisheit werde ich nach meinem Referendariat und somit bestandenen 2. Staatsexamen auf den Grund gehen (ich bin jetzt Lehrerin!!).
Details:
Aufbruch: 19.07.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 09.12.2006
Reiseziele: Japan
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Myanmar
Koh Chang
Malaysia
Singapur
Australien
Fidschi
Vereinigte Arabische Emirate
Der Autor
 
Catharina Schulze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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