Indien - ein Traum den ich nun lebe

Reisezeit: Dezember 2006 - Juni 2007  |  von helli l

Trichy - digitales Disaster: ....keine Moeglichkeit zum Bilder fangen....

15.03.2007

Heute morgen wurde ich von einem Klopfen an meiner Tuere geweckt und da es eh schon laengste Zeit wurde aus den Federn zu kommen, machte ich mich auf den Weg in Richtung Tuere. Die letzte Nacht war Horror pur, eine Armee von Mosquito's hat mein Zimmer belagert und als mitten in der Nacht mein Mosquitonetz heruntergekracht ist hat sich die ganze Meute auf mich gestuerzt. Zerstochen von oben bis unten, der Ehrengast eines blutsaugenden All you can eat menue's, wurde die Nacht zum Tag.

Daman, der mir gestern bei der Hotelsuche behilflich war, wollte mich ueberraschend abholen um nach einer neuen Kamera zu schauen. Er lebt hier schon seit Jahren und das erspart jede Menge Zeit und Muehe ein passendes Geschaeft zu finden. Er ist wirklich sehr nett und wie er mir erklaert schlaegt sein Herz fuer europaeische Frauen. Eigentlich ist er verheiratet und hat 2 Kinder, doch aufgrund der schlechten familieren Verhaeltnisse ist er in eine andere Stadt gezogen und besucht seine Familien lediglich 1mal im Monat. Naja schlussendlich ist Indien auch nicht immer so anders als das suendige Europa. Nur das alles im Geheimen stattfinden muss.

Wir sind ziemlich lange in der Gegend herumlaufen mit dem Bus gefahren und haben zwei Basare und unzaehlige andere Geschaefte heimgesucht. Fuendig geworden bin ich leider nicht. Thrichy scheint nicht gerade das El dorado fuer digitale Spielzeuge zu sein, obwohl man fast ueberall einen DVD Player kaufen kann. Die Auswahl war spaerlich und darunter ziemlich alte Schinken die zu horrenden Summen ueber den Ladentisch gehen sollten. Nun bin ich ratlos und kann mir schwer vorstellen wie ich ohne Kamera weiterfahren soll, echt a blede gschicht.

Nachdem der halbe Tag vergeudet war hab ich beschlossen doch noch was sinnvolles zu unternehmen und bin wiedermal mit auf den Citybus Nr. 1 in Richtung Sri Ranganathaswamy Tempel aufgesprungen. Das Busfahren macht aufgrund der juengsten Ereignisse keinen besonderen Spass mehr und mittlerweilen sind mir im Hinterkopf schon ein paar zusaetzliche Augen gewachsen, man lernt ja dazu.

Der Sri Ranagnathaswamy Tempel ist der groesste Tempel Suedindiens und begruesst wird man von einem hoch in die Luft ragenden farbenfrohen Torbogen mit unglaublich schoen Stukkaturen (Goetter und Menschenwesen vereint) Man muss weitere 2 Tore passieren, die einen aehnlichen Stil, jedoch andere Figuren aufweisen, ehe man sein Schuhe abstellt (natuerlich gegen ein Spende) um den eigentlichen Tempel zu betreten. Nach dem letzten Eingangsbogen kann man fuer 10 Rupies, ansonsten faellt kein Eintritt an, auf ein Dach steigen und von dort hat man ein schoene Aussicht auf das umgliegende Gebiet. Ausserdem ist man so den Stukkaturen naeher und wenn man eine Kamera dabei hat kann man sicher atemberaubende Fotos machen, schnief. Vereinzelt sieht man auch ein paar freche Affen im Mauerwerk herumturnen.

Das restliche Areal weisst jede Menge kleinerer und groesserer Schreine auf, wobei zu den meisten jedoch nur Hindus Zutritt gewaehrt wird. In den vielen mit Saeulen bestuecken Hallen kann man die schoensten Steinschnitzereien bewundern und auch die restlichen Bauwerke lassen einem im Hinblick auf Kunst und Phantasie Baukloetze stauen. Es macht echt sehr viel Freude durch den Tempel zu schlendern und auch die interessante Mischung aus den verschiedensten Charakteren sorgt fuer aufregende Begegnungen. Aus Boxen schallt die tiefe Basstimme eines Priesters der hingebungsvoll durchs Gemaeuer chantet (religoeser Gesang) was die spirituelle Stimmung nur noch mehr angeheizt hat. Ein Tempelelefant, die buntesten Wandmalereien, viele Priester, fazinierende Statuen der verschiedensten Goetter und andere religoese Gestalten sorgten fuer eine unvergessliche Stimmung.

So viele Eindruecke und absolut keine Chance etwas davon festzuhalten, meine Kamera ist futsch und der erste Tag ohne ist wirklich das letzte.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Welt ist wie ein Buch, wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Nach meiner 1monatigen Pause werd ich nun ins verrueckte Indien stolpern und freue mich schon auf neue und fazinierende Abenteuer in diesem facettenreichen Land. Auf der Suche nach mir selbst und auf der Jagd nach Inspiration und Erleuchtung werde ich hoffentlich fuendig. Soweit so gut, einen genauen Plan hab ich nicht, ich lass mich einfach treiben. gruesse in die heimat helliL
Details:
Aufbruch: 26.12.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 02.06.2007
Reiseziele: Indien
Thailand
Myanmar
Trivandrum
Der Autor
 
helli l berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.