Von Karlsruhe ans Mittelmeer

Reisezeit: Juli / August 2007  |  von Kurt Kadletz

Das Ende - oder ein neuer Anfang?

Zunächst hatten wir zu Hause noch einiges zu tun.
Nach mehr als drei Wochen gabs einiges zu waschen, das Boot musste ausgeräumt und geputzt werden, usw.

Chaos hoch drei

Chaos hoch drei

Auch das Boot musste geputzt werden ...

Auch das Boot musste geputzt werden ...

... denn in Frankreich hatten wir keine Gelegenheit gehabt, das Boot mit dem Hochdruckreiniger zu putzen.

... denn in Frankreich hatten wir keine Gelegenheit gehabt, das Boot mit dem Hochdruckreiniger zu putzen.

Also mussten wir es zu Hause machen.
Mit viel Wasser, Hochdruck und Muskelkraft, mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln (sonst bekamen wir Ärger) wurde geschrubbt und gescheuert.

Was hat die Reise gebracht?
Zunächst mal, das Gefühl, etwas geschafft zu haben!
Wir (ich) wollten diese Reise einfach machen, und das haben wir geschafft! Und zwar nicht nur bei schönem Wetter, sondern zeitweise unter richtig widrigen Bedingungen.
Im Grunde genommen haben wir jeden Tag etwas neues erlebt. Das hier zu erzählen, würde den Rahmen sprengen.
"Jeden Tag ein neues Abenteuer" - das beschreibt es am besten.

Phillip, unser Sohn (20), der uns abgeholt hat, hat sicher auch einiges an Erfahrung mitgenommen. Immerhin ist er rund 1000 km alleine gefahren. Mit dem großen Auto und dem 2,5 to Trailer. Dafür hatten wir bei der Versicherung extra eine Sondergenehmigung bekommen, denn normalerweise darf das Auto nur von mir und meiner Frau gefahren werden (Versicherungsprämie)

Und sonst? Nochmal Frankreich und die Kanäle?
Sicher - irgendwann mal bestimmt.
Dann aber mit mehr Zeit im Gepäck. Denn das war immer unser Manko....
Wir sind am Nachmittag angekommen, hatten dann den Spätnachmittag und Abend Zeit, und am nächsten Morgen gings wieder weiter. Aber wir mussten weiter, denn der Zeitplan war schon eng gestrickt. Drei Wochen Fahrt und eine Woche als Reserve waren eingeplant! Und so war es auch, da hätte nichts dazwischen kommen dürfen.
Auch sind unbedingt Fahrräder zu empfehlen, denn die Entfernungen sind doch oft zu groß für Fußgänger.
Das Boot - fast 4 Wochen zu dritt auf 7 m ... gerade noch machbar, aber mehr nicht! Zu zweit - kein Problem, da kanns auch länger sein!
Ob Gleiter oder Verdränger muss jeder selbst entscheiden, ich würde wieder mit einem Gleiter fahren.

Aber das ist Zukunftsmusik.
2008 wollen wir an die Meeresenge von Gibraltar. Wir wollen von Europa nach Afrika auf eigenem Kiel. Das sind zwar nur rund 20 Seemeilen, also ein Klacks, aber ... es ist halt die Strecke von Europa nach Afrika!!!!
Und, entweder ist das so normal, mit einer 7 m Nußschale da rüber zu fahren, dass noch niemand daran gedacht hat, darüber zu schreiben. Oder die Strecke machen nur Fischer, illegale Einwanderer und Schmuggler, denn ich habe im Netz noch keine Berichte über so eine Passage gefunden.
Schaun mer mal, es scheint spannend zu werden.

© Kurt Kadletz, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich hatte schon seit längerem die spinnerte Idee (eine von vielen), mit unserem Boot ans Mittelmeer zu fahren. Theoretisch ist das ja kein Problem. In Frankreich gibt es ein gut ausgebautes Netz von Wasserstraßen der verschiedensten Kategorien. Also, warum nicht? Wir würden in Karlsruhe slippen und dann müsste uns jemand von "unten" abholen. "Unten" ist in diesem Fall irgendwo an der Rhonemündung. Gesagt, getan ....
Details:
Aufbruch: 27.07.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.08.2007
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Kurt Kadletz berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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