Jo goes Canada

Reisezeit: August - Dezember 2009  |  von Dörr Johanna

Halifax

Wir kamen also am Dienstagabend in Halifax an. Hier haben wir es uns erstmal in unserem Hostel "gemütlich" gemacht. Am Mittwoch ging es dann auf große Sightseeing-Tour durch die Stadt. Wir starteten (natürlich) am Hafen, der wirklich schön ist und auch ziemlich auf Touristen ausgerichtet. Abseits von den Touristen-Gebieten und den dazugehörigen Whale-Watching- und Hafenrundfahrt-Schiffen liegen aber auch große Container-Schiffe und man sieht riesige Krähne und alles. Wir haben auch einmal die Fähre hinüber nach Dartmouth genommen, sind da aber nicht ausgestiegen sondern gleich wieder zurückgefahren, um einfach mal einen schönen Blick auf die Brücken und von der anderen Seite auf Halifax zu haben. Was man (oder ich jedenfalls) nicht unbedingt erwartet hätte: Auch in Halifax (wie in Quèbec und Montréal) muss man viel bergauf laufen. So sind wir auch hier auf den Hügel zur hiesigen Citadel gestiegen, von wo aus man auch einen ganz schönen Blick auf die Stadt hat. Dort haben wir übrigens eine originale Band aus Dudelsackspielern und Trommlern mit Kilts beim Üben beobachten können. Lisa bemerkte noch, dass die bei diesen Temperaturen sicherlich übelst schwitzen müssen mit ihren Kniestrümpfen, Jacken und Hüten - die Armen. War aber nett anzuschauen. Nach der Citadel sind wir noch in den Public Gardens "lustgewandelt", dabei handelt es sich um einen Park im viktorianischen Stil: Getrimmter Rasen (der nicht betreten werden darf), viele Blumenbeete und kleine Teiche und so. Naja, was soll ich sagen - ein Park halt. Während wir durch die Stadt liefen wurden wir übrigens ein um´s andere Mal vom "Harbour Hopper" überholt. Das ist ein Amphibienfahrzeug, mit dem man hier eine Stadt- und Hafenrundfahrt machen kann. Ganz witzig - das fährt dann halt so in´s Wasser rein im Hafen. Sowas gibt es übrigens auch in Toronto, dort heißt es "Hippo Tours". Den Tag beendeten wir in der "Argyle Street", die in einer Gegend liegt, wo man eben abends ganz gut hingehen kann. Hier gibt es viele Bistros, Pubs und auch ein paar Discos. Wir schauten uns dort ein kleines Konzert von zwei Bands an, die total unterschiedlich waren. Die erste Band bestand aus vier Trommlern, die auf verschieden großen afrikanischen Trommeln coole Rhythmen zum besten gaben. Die zweite Band... ein paar völlig verrückte Leute aus Neufundland, die sich "the Kremlin" nennen. Die Musik ist eigentlich echt gut (für meinen Geschmack) - die Show ist ... irgendwie abgedreht und political incorrect. Kann ich nicht beschreiben. Ihr könnt sie ja selbst mal bei "MySpace" suchen.

Der Donnerstag war schon Lisas Abreisetag (*seufz*). Wir liefen noch ein bisschen in der Stadt herum und suchten Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Als wir alle gefunden hatten (wir haben nach etwas Bestimmten gesucht - es war also nicht ganz einfach) haben wir uns noch ein Eis am Hafen gegönnt und irgendwie die Zeit bis zur Abfahrt des "Airporter" überbrückt. Als Lisa dann im Airporter saß und sich Richtung Heimat auf den Weg machte, war unsere gemeinsame Backpacker-Reise vorbei. Schade - es war wirklich eine tolle Zeit.
Irgendwie fiel es mir am Anfang echt schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich mich jetzt ganz allein zurechtfinden muss und auch Niemanden direkt zum Reden hab und so.
Die Tage ohne Lisa in Halifax waren aber dennoch richtig gut. Ich habe die Zeit genutzt, durch die Stadt zu stromern und im Park oder am Hafen auszuruhen, um mein Buch weiterzulesen oder auch mal einer Band zuzuhören, die zufällig gerade am Hafen spielte. Außerdem habe ich abends mal was mit Leuten aus dem Hostel unternommen oder einfach nur hier gesessen und geredet / Erfahrungen ausgetauscht.
Gestern (Samstag) habe ich sogar tatsächlich doch noch eine Whale-Watching-Tour gemacht - und auch einen Wal gesehen (genau genommen sogar zwei). Das Auf- und Abtauchen der Wale geht immer so schnell, dass man keine Fotos machen kann. Ich hab aber ein kleines Filmchen gedreht, wo man kurz eine Rückenflosse sieht. Das zeig ich euch dann, wenn ich wieder da bin. Mehr als "kurz eine Rückenflosse" konnte man auch eh nicht sehen - aber immerhin. Abends war ich dann ganz allein mit mir erst Essen und dann im Kino. Das hört sich irgendwie traurig an, war aber tatsächlich total cool - hab mich allein ganz gut unterhalten.
Heute (Sonntag) zieht ein Hurricane (namens Bill) über Halifax hinweg. Es regnet und stürmt und die Feuerwehr ist schon öfter hier am Hostel vorbeigebraust. Daher werde ich heute das Hostel wohl nicht wirklich verlassen - ich hoffe nur, dass morgen der Zug ganz normal fährt, damit ich nach Moncton komme.

der Hafen von der Dartmouth-Seite aus gesehen

der Hafen von der Dartmouth-Seite aus gesehen

Halifax von der Citadel aus gesehen

Halifax von der Citadel aus gesehen

Die Dudel-Trommler

Die Dudel-Trommler

da taucht gleich der Wal auf...

da taucht gleich der Wal auf...

© Dörr Johanna, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich mache ein Auslandssemester in Kanada. Wie es mir da geht, erfahrt ihr hier...
Details:
Aufbruch: 05.08.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 22.12.2009
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Dörr Johanna berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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