Südostasien 2010 - Der Weg ist das Ziel

Reisezeit: Januar - August 2010  |  von Ines und Livio

Laos: Si Phan Don - 4000 Islands

22.05.2010

Nach holpriger Fahrt von Pakse aus, erreichten wir das Gebiet der 4000 Inseln. Hier, tief im Süden von Laos, unmittelbar vor der Grenze zu Kambodscha, leben 60'000 Menschen in einer amphibischen Welt. Der Mekong teilt sich in schier unzählige Seitenarme auf und erreicht mit 14 km seine grösste Breite. Inmitten dieser Wassermassen ragen je nach Jahreszeit Tausende kleinere und grössere Inseln aus dem Wasser und geben der Region ihren Namen. Auf den grösseren, dicht bewachsenen Inseln sind die mehr als 100 Dörfer verteilt.

Wir werden am Festland abgesetzt und sogleich von einem Bootsmann auf die grösste der Inseln -Don Khong- gefahren. Die Fahrt mit dem Longtail-Boot konnten wir allerdings nicht wirklich geniessen. Denn im, in Pakse gekauften Ticket sollte der Fährpreis bereits enthalten sein, dennoch wollte der liebe Fährmann sein Geld. Alles feilschen half nichts, denn der Bus mit den anderen Gästen war bereits wieder weitergefahren und wir wollten doch rüber. Naja, wenn uns der Bus wieder abholt, verlangen wir unser Geld zurück...

Etwas angepisst erreichten wir die Insel und machten uns auf die Suche nach Pon's Guesthouse, welches im Reiseführer empfohlen wurde. Es war zum Glück gleich in der Nähe und der freundliche Pon hat gleich dafür gesorgt, dass die gute Laune wieder zurückkommt. Ein wirklich hervorragendes Haus, welches wir absolut weiterempfehlen können! Die Zimmer sind sauber und er hat mit Abstand die schönste und gemütlichste Restaurant-Terrasse gleich am Fluss. Wir passten uns sogleich dem Rhythmus der Insel an, das heisst: Buch hervorgeholt, auf die Terrasse gefläzt und Cocktail geschlüft...

Später am Abend konnten wir den Fischern zuschauen wie sie ihre Netze auswarfen und die Wasserbüffel ihr Bad nahmen. Währenddessen genossen wir ein köstliches Curry mit Sticky Rice. Letzteres wird übrigens in Laos viel öfter zu Speisen gereicht, als das normale Steamed Rice. Der Klebreis wird in einem eigenen Bambuskörbchen auf den Tisch gestellt, welchen man mit der blossen Hand zu mundgerechten Bällchen formt und anschliessend isst. Das erste Mal fühlt es sich ein wenig ungewohnt an, aber bereits beim zweiten Mal bestellt man automatisch Sticky Rice, weils einfach unerhört gut schmeckt

Was gibt's da zu schauen?

Was gibt's da zu schauen?

Am nächsten Tag wollten wir etwas von der Insel sehen. Wir mieteten uns einen Roller -natürlich handgeschaltet, wir lernen ja dazu - und fuhren gen Norden. Der Vermieter riet uns wegen den vielen Tieren auf den Strassen langsam zu fahren. Und er hatte Recht: Gänse, Enten, Hühner, Schweine, Ochsen, Büffel, Rinder und dergleichen trottetet gemütlich auf der Strasse herum. Einige verstanden sich als 'Wächter' vor Tempeln, andere genossen die Aufmerksamkeit auf der Strasse. Viel mehr als Tiere sahen wir jedoch nicht. Die ganze Insel scheint lediglich aus Reisfeldern zu bestehen. Dann und Wann sieht man einige Bauernhäuser, kleinste Dorfgemeinschaften oder Tempel und die einzige 'Stadt' auf der anderen Seite der Insel besteht lediglich aus einigen Häuserzeilen. Uns hat der Ausflug trotzdem sehr gefallen. Mit dem Roller durch die Dörfchen zu kurven und von den Leuten angelächelt zu werden, das hatte schon was. Wir hatten schon bald das Gefühl, dass uns die Arme abfallen vom vielen zurückwinken an die Kinder.
Gegen Abend wurde das uralte, traditionelle Si-Phan-Don-Ritual wiederholt > Siehe oben: Buch, Terrasse, Cocktail/Bier und Essen...

Hier einige Eindrücke unserer Inseltour > Zum Teil 'ohne Worte'

Bewässerung für die Reisfelder

Bewässerung für die Reisfelder

Die fahrenden Supermärkte - Die hatten wirklich alles...

Die fahrenden Supermärkte - Die hatten wirklich alles...

Ich mag dieses Bild...

Ich mag dieses Bild...

Eine Siesta in Ehren...

Eine Siesta in Ehren...

...aber da waren wir fitter...

...aber da waren wir fitter...

Die asiatische Paranoia vor Sonnenstrahlen

Die asiatische Paranoia vor Sonnenstrahlen

Den letzten vollen Tag wollten wir auf den beiden anderen touristischen Inseln Don Khon und Don Det verbringen. Früh morgens ging es also zum Bootsanleger wo uns der Fährmann (ein anderer) bereits erwartete. Mit sechs weiteren Passagieren machten wir uns mit dem Longtail-Boot auf die zweistündige Fahrt in den Süden. Phu, nach einer Stunde weiss man nicht mehr wie man auf diesen kleinen, fiesen Holzbänken sitzen soll... Die Rückfahrt stromaufwärts (min. + 1h) stand uns ja erst noch bevor... Aber alles der Reihe nach. Auf Don Det angelegt, spürten wir gleich, dass sich hier wohl um einiges mehr Touristen versammeln, als auf Don Khong. Es hat hier sogar eine Art 'Touristische Infrastruktur' mit Bar, Restaurants, einer Inselkarte und einem Fahrradverleih.

Nachdem wir uns zwei Drahtesel besorgt hatten, machten wir uns auf den Weg zur französischen Eisenbahnbrücke. Sie stammt noch aus der Kolonialzeit und bildet die einzige Verbindung zwischen den beiden kleinen Inseln. Ausserdem ist die knapp 500 m lange Schienenstrecke die einzige Zugstrecke in ganz Laos. Die Franzosen wollten für ihren Handelsweg in den Norden die alt bewährte Eisenbahn benutzten und fingen daher im Süden mit dem Bau an. Doch bald schon standen sie vor unüberwindbaren Problemen im Urwald, sowie den mächtigen Wassermassen des Mekong. Kurz darauf stellten sie das Projekt wieder ein, und nun rostet die alte Lok auf Don Khon einfach vor sich hin... Wir suchten uns den Weg zu zwei Wasserfällen. Nach der schweisstreibenden Velotour fanden wir drei unserer Longtail-Begleiter wieder und wir genossen den Rest des Tages in einem Restaurant. Zum weiterfahren war es einfach zu heiss und die Wege zu holprig... Hinterteil lässt grüssen...

The French Bridge - Zwischen Don Det und Don Kohn

The French Bridge - Zwischen Don Det und Don Kohn

Und wir haben ihn durch dichten Bambuswald gefunden...

Und wir haben ihn durch dichten Bambuswald gefunden...

Uns hat Don Khong im Vergleich zu den beiden kleinen Inseln besser gefallen. Eigentlich hat die Insel nichts zu bieten, und doch strahlt sie einen gewissen Reiz aus. Dass sich hier viel weniger Touristen verrirren, ist ein weiterer Pluspunkt. Eigentlich können wir hier voll und ganz unseren Reiseführer zitieren: "Die Insel, sowie das verschlafene Städtchen, hat Besuchern wenig zu bieten. Nichts was einem den Atem raubt. Kein Bauwerk von besonderer Bedeutung. Der Zauber von Don Khong liegt in seinem Frieden, im gemächlichen Dahinschreiten des Lebens." - Genau!

Liebe Grüsse
Ines & Livio

Liebe Grüsse

Ines & Livio

© Ines und Livio, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist ein lange gehegter Traum von uns einmal den südostasiatischen Raum bereisen zu können. Doch man kann soviel lesen wie man will. Man weiss trotzdem nicht was einen da erwartet. So gesehen reisen wir ohne grosse Routenvorbereitung nach Thailand als ersten Zwischenhalt. Alles was dazwischen geschieht ist völlig offen, daher der Titel. Wir versuchen möglichst regelmässig hier zu schreiben, doch wir wissen nicht wie es mit Internetzugang klappen wird. Liebe Grüsse
Details:
Aufbruch: 03.01.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: August 2010
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Laos
Kambodscha
Der Autor
 
Ines und Livio berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.