Kuehe, Kinder, Katastrophen -Alleine in Indien

Reisezeit: Oktober 2005 - April 2006  |  von Juljenka P.

Best actres

Hallo Welt...
Ok...die Story glaubt mir wahrscheinlich keiner, aber sie ist ganz bestimmt wahr! Also... Wie der Zufall es so will, findet genau in dem Zeitraum, in dem unser Workcamp hier ist, ein Wettbewerb fuer Streetplays zum Thema HIV-Aids statt. Das ist schon ein ziemlicher Zufall, wenn man bedenkt, dass Strassentheater in Indien nicht gerade alltaeglich ist und unseres dann auch noch perfekt ins Konzept passt. Begleitet von gesamten Personal unserer Partnerorganisation sind wir da natuerlich hingefahren und haben auch echt gut performt. Aber jetztz kommts...ratet mal, wer einen Preis als "best actres" gewonnen hat... Na???
Genau!
ICH!
Meine KOndomnummer im Bollywoodstyle hat die anscheinen ueberzeugt und auf einmal haben alle JULIAAAAAA geschrien und jeder Inder wollte meine Hand schuetteln. Ich habe mich schon fast wie ein Star gefuehlt. (Auch wenn ihr nicht wissen wollt, was der Preis war!) Und dann haben wir auch noch in der Gesamtwertung als bests Theaterstueck gewonnen. Ihr koennt euch vielleicht vorstellen, dass ich nicht mehr aufgehoert habe zu grinsen und mich zu freun. Vielleicht sollte ich doch eine Karriere als Bollywoodsternchen starten. Falls ihr alsonie wieder von mir hoert, bin ich beruehmt in Indien geworden.
Na gut, jetzt ist aber genug. Unser Camp ist gestern offiziell zu Ende gegangen. Wir haben am letzten Tag nochmal mit ehemaligen Prostistuierten ueber Aids und HIV reden koennen. War ziemlich interessant. Ansonsten ist alles wie immer. Morgen fahre ich mit vier anderen nach Hampi, eine Tempelstadt, die als Geheimtip Indiens gilt und superschoen sein soll. Bis dahin geniesse ich noch ein bisschen Goa.
Das alles geht so rasend schnell vorbei. Ich kann eigentlich kaum glauben, dass ich drei Wochen hier war, weil andauernd was neues passiert ist und ich kaum Zeit hatte mich zu langweilen.
An Indien habe ich mich jetzt voellig gewoehnt und glaube, dass ich den groessten Kulturschock haette, wenn ich jetzt nach Hause kommen wuerde.
Das eizige, das mich nervt, ist, dass wir bis zu drei mal am Tag in einem Restaurant sitzen und immer EEEEEWWWWIIIGGG auf unser Essen warten. Aber was sollen wir denn anderes tun? Da lob ich mir doch einen einfachen Doener zum Mitnehmen. Auch wenn es ein echter Luxus ist, immer nur in Restaurants zu gehen, wuerde ich so gerne einfach mal selber kochen. Aber wenn ich erstmal ein Bollywoodstar bin, dann muss ich mich um sowas ja nicht mehr sorgen...
Und wenn das nicht klappt, dann schreib ich euch bald wieder meine neuesten Erlebnisse.

© Juljenka P., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Tsunamiopfern, Aidsaufklaerung und Gurus, von Sueden nach Norden und Osten nach Westen. Zum Reisen und Arbeiten in ein Land, in dem immer alles anders kommt, als man es erwartet...
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 29.04.2006
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Malaysia
Laos
Der Autor
 
Juljenka P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.