Kuehe, Kinder, Katastrophen -Alleine in Indien

Reisezeit: Oktober 2005 - April 2006  |  von Juljenka P.

Happy end mit Huhn in Mysore

First of all: Dem Huhn gehts gut.
Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Nachdem ich gestern abend noch meine Sachen gewaschen habe, sind wir totmuede ins "Bett" gefallen. Schliesslich gings am naechsten Tag um vier wieder raus aus den Federn. Apropos Waesche...Wie waescht man eigentlich seine Waesche? Das hoert sich jetzt bloede an aber Rei in der Tube haelt jedenfalls nicht was es verspricht und ich haeb das Gefuehl, dass meine Klamotten andauernd dreckig sind. Abgesehen davon, dass es ewig dauert, bis sie trocknen und keine adequate Waescheleine vorhanden ist. Ich kann mir ja nocht immer neue Sachen kaufen... wobei...
NUn gut. Nach einer naechtlichen Rikschafahrt (an die Dinger kann man sich echt gewoehnen!!!) haben wir sogar den richtigen Zug gefunden. Es stinkt zwar bestialisch und die Sitze sind unbequem aber immerhin gehts voran. im sogenannten "Sleeper" schlafen drei Leute uebereinander und die Betten lassen sich zu Sitzen umfunktionnieren. Nach drei Stunde sind wir dann ziemlich fertig in Mysore angekommen, in der Erwartung, dass dort die Hoelle los ist und das Festival in vollem Gange. Pustekuchen. Es war der Vorbereitungstag und nicht mal die Tempel waren geoeffnet. Deshalb besuchten wir den wunderschoenen Markt und berauschten uns mit den herrelichsten Dueften und Farben, die man sich vorstellen. Morgen werde ich mal einen gescheiten Platz suchen, an dem ich die volle Ladung Fotos hochladen kann, damit ihr endlich alle ganz arg neidisch werdet. Wir rollten selber Raeucherstaebchen, weil naemlich 70% aller incensesticks hier produziert wurden und liessen es uns gut gehen.
Die neue feststellung des Tages: Wenn man in Indien etwas bestellt (wir bestellen immer Lassi), das gerade nicht vorraetig ist, wird man darueber einfach nicht aufgeklaert und wartet ewig. NIe Suggestivfragen stellen, ist unsere neue goldene Regel. Im NOtfall einfach was neues ordern und die alte Bestellung dezent uebergehen. Nach dem WEg fragt man am besten drei bis fuenf Leute, bevor man auf die Antwort vertraut. Tja man lernt halt nie aus.

Beim Mittagsschlaf auf einem Betonpfeiler waren wir wohl die Hauptattraktion...eine schlafende Weisse..Boah! Total viele Inder machen auch Fotos von uns und ihren Kindern. Was die wohl zu Hause erzaehlen??? "Das sind unsere weissen Freunde aus Deutschland." Im Zug versuchte uns sogar ein ganz dreister mit seinem Fotohandy abzulichten. Sollen sie halt, wenns ihnen Spass macht.
Nach einem missglueckten Versuch den heiligen Weg zum Tempel zu erklimmen haben wir schliesslich ein Plaetzchen fuer unser Huhn gefunden. In einem Schmuckgeschaeft erklaerten uns die Leute in eine Seitenstrasse einzubiegen und dort die Locals zu fragen. Et voila...eine Huehnerfamilie fuer unseren Lassi und wir mussten endlich nihct mehr unser Reisehuhn ueberall mithinnehmen.
Dabei hatten wir ihn so lieb gewonnen. Als naechstes denken wir ueber ein Aeffchen oder eine Babykuh nach. ( Scherz)
Auf der Rueckfahrt sassen wir ganz bequem auf der Gepaeckablage ueber den anderen, weil nix frei war und vertrieben uns die Zeit mit indischem Kopfwehwein, Gespraechen und Musik.
Jurgita, die von mir mit unterschwellig aggressivem Unterton nur noch "Diese Jurgita" genannnt wird, ist leider irgendwie heute nach mysore gefahren und haelt es nicht wirklich fuer noetig sich um mich zu kuemmern. Die very important person in charge soll sich blos heimtrauen, dann erzaehle ich ihr was. Drueckt mir die Daumen, dass ich endlich eine Aufgabe bekomme. Sonst bin ich bald pleite und komme frustriert nach Hause, weil ich mich nutzlos fuehle. Es regnet uebrignes in Stroemen und die Strassen sind knoechelhoch ueberschwemmt.
Heute morgen haben wir uns erstmal mit unserem neuen WG Mitbewohner Tariq (wo der auf einmal herkommt wussten wir auch nicht, ist aber echt nett) das Deluxefruehstueck reingehauen und ganz unverschaemt Kaese, Ruehrei und Toast gegessen. Wie ich das vermisst habe. Ok Ok das interessiert euch wahrscheinlich nicht, dsehalb verbleibe ich erstmal mit vielen lieben Gruessen und melde mich hoffentlich morgen mit neuen Fotos.
Vorrausgesetzt ich ueberlebe den Fight mit dieser Jurgita)

© Juljenka P., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Tsunamiopfern, Aidsaufklaerung und Gurus, von Sueden nach Norden und Osten nach Westen. Zum Reisen und Arbeiten in ein Land, in dem immer alles anders kommt, als man es erwartet...
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 29.04.2006
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Malaysia
Laos
Der Autor
 
Juljenka P. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.