If you're going to San Francisco....

Reisezeit: Oktober - Dezember 2010  |  von Micha R.

Die erste Woche

Heute ist Sonntag und es regnet - als hätte die Welt entschieden, dass ich heute im Zimmer bleibe. Eigentlich sollte ich natürlich an meinen Hausaufgaben sitzen und lernen und so, aber das habe ich auf später verschoben. Ebenso die Wäsche, die ich heute waschen sollte.
Stattdessen möchte ich interessierten Lesern über meine erste Woche in San Francisco berichten:

Nachdem wir Montag nur unsere "orientation" hatten und keinen Unterricht, haben wir am Dienstagmorgen mit unserem TOEFL-Kurs angefangen. Wir sind acht Schüler aus Belgien, Brasilien, Frankreich, Korea, der Schweiz und Deutschland. Unsere Lehrerin heißt Toby und macht ihren Job verdammt gut. Manchmal sind wir etwas langsam für meinen Geschmack. Aber ich bin ja nicht die einzige Schülerin in dem Kurs, ne...
Die Schule als Ganze find ich auch immer noch sehr gut. Schön klein, super gelegen, angenehme Atmosphäre, entspannte und interessierte Leute und vor allem keine Massenabfertigung von Sprachschülern.
Interessant war der Mittwoch: Am Montagabend hatten die Giants, das lokale (aus NY importierte) Baseballteam die so genannten "World Series" gewonnen. "World" beschränkt sich hierbei interessanterweise auf die USA - womit Stereotyp 1 eindeutig bestätigt wurde. Die USA ist nicht nur der Nabel der Welt, sondern eigentlich auch schon die ganze Welt. Auf jeden Fall fand am Mittwoch eine Parade zu ehren der Giants statt, die über die Market Street ging. Das ist die Hauptverkehrsstraße hier, und gleichzeitig einer der Shoppingstraßen. Außerdem liegt unsere Schule an der Market St. sodass Unterricht mehr oder weniger unmöglich war. Die Leute hatten sich offensichtlich ab 05:00 morgens dort versammelt, obwohl die Parade offiziell erst um 11:00 startete. Letztlich waren wohl 1000e von Menschen dort. Und auch nach Ende der Parade war die Stadt voll mit angetrunkenen Menschen. Etwas anstrengend, aber auch interessant.

Am Freitag bin ich mit Rebekka und Salima, zwei Mitschülerinnen (!!), nach The Haight gefahren, dem ehemaligen Hippie und heutigen Studentenviertel. Vielleicht am ehesten mit London, Camden vergleichbar. Gefällt mir. Bunte Häuser, verrückte Menschen, nette Cafes.
Gestern, also am Samstag, waren wir im Golden Gate Park (riesig, inklusive "flower conservatory", wie übersetzt man das?, und botanischem Garten). Von dort sind wir in das Wohnviertel Sunset, in dem ein Block übersäht ist mit günstigen Restaurants. Wir haben uns für mexikanischen entschieden. Apropos Essen: Ich finds ja meistens nicht leicht, ein passendes Restaurant zu finden. Aber in der Gesundheits-Hauptstadt der USA gibt's eigentlich auf jeder Karte mehrere vegetarische, und häufig sogar vegane Gerichte. Lebensmittel einkaufen ist schon schwieriger. Downtown, wo ich wohne gibt's kaum Supermärkte und wenn dann nur mit sehr wenig Auswahl...
Von Sunset aus sind wir wieder nach The Haight, weil wir dort nett nen Kaffee trinken wollten (und billig) und dort auch die berühmten "Painted Ladies" stehen.

Ansonsten kann ich leider berichten, dass das Wetter ne Kehrtwende gemacht hat. Während wir den ersten Teil der Woche meistens über 20° C hatten, ist es Freitag plötzlich frisch geworden, ich hab zum ersten Mal SF's berühmten Nebel/Dunst gesehen und heute regnet es sogar. Nicht schön. Soll aber wieder besser werden.

So weit von mir. Bis demnächst. Vllt mal mit Fotos.

© Micha R., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
be sure to wear some flowers in your hair...
Details:
Aufbruch: 31.10.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.12.2010
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Micha R. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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