A U S T R A L I E N

Reisezeit: Oktober 2011 - Februar 2012  |  von Peter & Elisabeth WULLSCHLEGER

Darwin - Perth

Darwin bis Perth

08.12. - 31.12.2011
Auf dem Victoria Hwy erreichen wir Western-Australia, passieren die Fruchtkontrolle und können die Uhren um 1 ½ Std zurück stellen. Bevor wir nach Kununurra fahren, machen wir noch einen Abstecher zum Lake Argyle, dem grössten Stausee, 740 qkm von Australien.
Im Visitor-Center in Kununurra empfiehlt uns eine sehr nette Dame verschiedene Touren rund um die Stadt. Auf dem Weg nach Wyndham, der Stadt am Cambridge Golf fahren wir zur fotogenen Ivanhoe Crossing und anschliessend durch das Parry Lagoons Natur Reservat. Hier gibt es viele Vögel zu sehen, nur leider sind sie nur mit dem Fernglas ersichtlich.
Auf der Gibb River Road fahren wir bis zur Stelle, wo der Pentecos River überquert werden muss. Die Furte ist etwa 100 m breit und zurzeit 60 cm beträgt der Wasserstand. Wir haben Glück, bei unserer Ankunft kommt gerade ein Auto mit Anhänger durch die Furte und so können wir gut abschätzen, ob es für unser Auto auch machbar ist!
Unser nächstes Ziel ist der Bungle Bungle NP, mit 20'900 qkm einer der eindrucksvollsten Landschaften Westaustraliens. Die Zufahrt ab dem Hwy. ist 53 km lang und nur mit Allradfahrzeugen zu befahren. Die Strasse ist mehr ein Bachbett und wie auf einer Achterbahn geht's von Furte zu Furte mit und ohne Wasser! Wir fahren sorgfältig und erreichen nach 3 Std. das Visitor-Center im Park. Bei Sonnenuntergang und grosser Hitze geniessen wir die Orange-schwarz gestreiften Sandsteindome, die wie riesige Bienenkörbe aussehen.
Nach einer heissen Nacht fahren wir zu der spektakulären Echidna Chasm. Ein 2 km langer Weg führt durch eine immer enger werdende Felsspalte. Zum Teil stehen die 100 m hohen Felswände nur einen Meter auseinander. An dieser Stelle strahlt die Sonne nur eine Stunde am Tag hinein und taucht die Spalte in ein geheimnisvolles Licht. Danach treiben wir unser Auto wieder auf der holprigen Piste zurück auf den Victoria Hwy.

In Halls Creek besichtigen wir noch die "China Wall", eine 6 m hohe Mauer aus hellem Quarz.
Ab Halls Creek führt die Northern Hwy. uns nach Süden. Für die nächsten 350 km heisst es 5. Gang einschalten, auf der linken Fahrspur bleiben, da vielleicht alle ½ Std. Gegenverkehr kommt, links und rechts der Strasse ist immer die gleiche Landschaft zu sehen, niedrige Büsche und tausende von Termitenhügel. Nächster Halt ist Fitzroy Crossing Roadhouse mit Tankstelle, dann geht's wieder im gleichen Tempo weiter die nächsten 230 km, das ist Australien!!!
7 km vor Derby besichtigen wir den angeblich 1'500 Jahre alten Boab Prison Tree mit einem Durchmesser von ca. 14 m. Früher wurden in dem holen Flaschenbaum die Gefangenen auf dem Weg nach Derby eingesperrt. Der Baum hat eine grosse Bedeutung für die ansässigen Aboriginal.

Broome die Hauptstadt des tropischen Nordwestens an der Roebuck Bay empfängt uns mit grosser Hitze, freundliche Dame im Info-Center und endlich etwas Wind, der die Hitze etwas erträglicher macht.
Der Northern Hwy. führt uns weiter Richtung Süden durch weitläufige Ebenen, deren Monotonie nicht gerade die Wachsamkeit des Fahrers begünstigt! Zum Glück haben wir auf unserem IPod über 1'700 Musiktitel gespeichert und können über das Autoradio gehört werden! Kilometer lang aufgereihte Überflutungsmessstäbe zeigen an, dass zur Regenzeit hier ganze Landstriche unter Wasser stehen und Broome von Süden her nicht erreichbar ist. Nach 350 km biegen wir ab zur 80 Mile Beach und entdecken auf einem Spaziergang dem unendlichen menschenleeren Strand entlang, zwei Spuren von Meeresschildkröten, welche letzte Nacht ihre Eier am Strang vergraben haben. Unsere Neugierde ist geweckt, deshalb spazieren wir um Mitternacht wieder dem Strand entlang und finden tatsächliche eine Schildkröte, welche gerade ihre Eier im Sand vergräbt! Die Panzerlänge ist etwa 1m und ihr Gewicht kann 100 kg betragen. Das Tier arbeitet unter grösster Anstrengung etwa 1 Std. lang, bevor es zurück ins Meer geht. Ein Weibchen legt 60-150 Eier, die Jungen schlüpfen in 60-80 Tagen.

Port Hedland ist Westaustraliens grösster Industriehafen und Hauptumschlagplatz für das abgebaute Eisenerz. Das Erz scheint in der Stadt allgegenwärtig, denn sämtliche Gebäude und Strassen sind mit einem rostroten Schleier überzogen. Die einzige Ausnahme ist der schneeweisse Salzberg, gleich an der Einfahrtsstrasse, Ergebnis der grossen Salzmine am Meer. Um das Eisenerz aus der Mount Whaleback Mine bei Newman zur Küste zu bringen, wurde eine 426 km lange Eisenbahnstrecke erbaut. Normalerweise bilden drei bis 4 Loks mit 300 Wagen einen Zug von 3-4 km Länge. Wir hatten Glück und konnten einen solchen Eisenbahnzug bei der Ausfahrt aus dem Hafen filmen! Man steht da und denkt der vorbeifahrende Zug endet nie mehr!
Der Karijini NP ist 6274 qkm gross, bietet viele rotleuchtende und steile Schluchten mit Wasserfällen und Pools. Wegen der grossen Trockenheit sind jedoch zurzeit die Wasserfälle ausgetrocknet und die Pools nur noch brackige Pfützen. Es ist sehr heiss, was uns nicht gerade zum wandern ermuntert. Unterwegs auf der Piste haben wir eine Reifenpanne. Zum Glück ist Peter vom Fach und weiss wie den Wagenheber zu bedienen und das Reserverad hinunter zu nehmen. Es ist eine harte Arbeit bei der Mittagshitze und den vielen Fliegen, aber Peter löst das Problem bravurös!
An der Westlichen Grenze des NP liegt die Ortschaft Tom Price, welche als Minenversorgungsstadt und Wohnstätte der Minenarbeiter dient. Hier finden wir eine Werkstatt und können einen gebrauchten Reifen für unser Reserverad kaufen.

Wir arbeiten uns mit unserem Auto über 1'000 km auf eintöniger Strasse zurück ans Meer. Über Coral Bay und einem Abstecher von der Hauptstrasse von 50 km zu den "Blowholes". Das sind Kavernen und Löcher in der felsigen Küste, aus denen aufgrund der Gewalt der Wellen das Wasser einem Geysir gleich in den Himmel geschossen wird. Nach einer sehr windigen Nacht fahren wir zurück und über Carnarvon, Overlander Roadhouse erreichen wir die Halbinsel Shark Bay, welche seit 1991 zum Weltnaturerbe ernannt wurde. Nach einem kurzen Stop bei den Stromatoiden von Hamelin, den ältesten bekannten fossilen Lebewesen der Erde. Das Alter der Stromatoliten in Hamelin Pool wird auf 3000 Jahre geschätzt.

5 km weiter befindet sich die Shell Beach. Bereits auf dem Weg vom Parkplatz zum Strand knacken die kleinen Muscheln unter den Füssen und der Blick auf den 120 km langen schneeweissen und nur aus Kalkschalen bestehenden Strand ist beeindruckend. Die winzigen Muscheln sind teilweise bis zu 4 m tief aufgeschichtet.

In Monkey Mia werden jeden Morgen freilebende Delfine gefüttert. Wir sind erstaunt, wie viele Touristen diesem Spektakel beiwohnen! Uns interessieren mehr die ebenfalls hier lebenden Dugongs (Seekühe). Die bis zu 3.30 m langen und 400 km schweren Tiere sind die einzigen Vegetarier unter den Meeressäugern, denn sie ernähren sich ausschliesslich von Seegras. Mit einem Segelschiff lassen wir uns zu den Seegrasgründen segeln und können auch einige dieser Tiere kurz sehen.

Anschliessend machen wir noch eine Fahrt in den Francois Peron NP, kehren jedoch bald um wegen der grossen Hitze! Wieder zurück auf dem North West Coastal Hwy., biegen wir nach vielen km ab in den Kalbarri NP. Hier blühen links und rechts der Strasse viele Blumen und es kommt uns vor, als wären wir im Garten Eden gelandet nach den vielen Tagen in eintöniger karger Landschaft! Der Murchison River hat sich auf einer Länge von 80 km ein spektakuläres Bett durch die Gesteinsschichten gegraben.

Auf der Fahrt zum Hwy. bestaunen wir noch die Pink Hutt Lagoon, deren Wasser durch eine Meeresalgenart pink verfärbt ist. Durch das Beta Karotin, welches die Algen während ihrer Blütezeit freisetzten, färben sich die Salzkristalle im Wasser. Der Farbstoff wird als Lebensmittelfarbe verwendet.

Von Cervantes, ein Fischerdorf wo die Langusten Industrie beheimatet ist, besuchen wir den Nambung NP, welcher bekannt ist für die Pinnacles Desert. Die über ein weites Gebiet verstreuten steil aufragenden Kalksteinnadeln sind durch das Jahrtausende lange Zusammenspiel von Wind, Regen und Temperaturen entstanden. Weil uns die Pinnacles so gut gefallen haben, fahren wir morgens früh nochmals hin und geniessen das Farbenspiel.
Lancelin mit herrlich weissen Sanddünen ist ein Mekka für 4 WD Enthusiasten. Hier tummeln sich die Offroad Fahrer in den weissen Sandbergen!
In Perth machen wir uns einen gemütlichen Tag im Caversham Wildlife Park. Hier wird 3-mal am Tag ein Wombat gezeigt. Das Nacht aktive Tier haben wir bis heute nur tot am Strassenrand gesehen.

Seit einer Woche funktioniert die Batterie, welche den Kühlschrank mit Strom versorgt, nicht mehr richtig. Weil über die Weihnachtstage die Geschäfte geschlossen sind, fahren wir am 27.12.11. zur Apollo-Vertretung in Perth. Dort treffen wir zwei Damen, welche uns sehr unfreundlich empfangen. Sie erklären uns, dass es nicht ihre Aufgabe ist, solche Probleme zu lösen. Also telefonieren wir nach Brisbane auf die "Help-Nummer". Wir erklären, was uns passiert ist und der Herr verspricht, uns so bald wie möglich zurück zu rufen. Nach kurzer Zeit erhalten wir die Anweisung wieder zur Apollo-Vertretung zurück zu kehren und dort Miss Tracy zu verlangen, welche sich um unsere Anliegen kümmern werde. Leider war Tracy in der Zwischenzeit nicht freundlicher geworden, eher das Gegenteil war der Fall!!! Aber wir haben nun eine neue Batterie. Bei der Schranktüre unter der Spüle wurden die Scharnierschrauben angezogen, jedoch die Türe öffnet sich immer noch während der Fahrt. Weil uns die Lust an der Unterhaltung mit dieser aggressiven Frau vergangen ist, kleben wir sie halt jetzt während der Fahrt mit Klebeband zu, damit der Inhalt nicht raus fällt. Auch so kann die vielgerühmte australische Hilfsbereitschaft aussehen!!
Zum Trost hören wir anschliessend einem Didgeridoo-Spieler in Fremantie zu und geniessen die dortige lockere Atmosphäre.
Auf unserer Fahrt südwärts, machen wir öfters Halt an den schönen Buchten und menschenleeren Stränden. In Busselton gibt es seit Februar 2011 ein Unterwasser-Observatorium. Über einen 2 km langen Landungssteg ins Meer hinaus erreichen die Besucher das Observatorium, wo über Treppen neun Meter ins Meer hinab gestiegen werden kann und trockenen Fusses Fischschwärme, Korallenstöcke durch die grossen Fenster zu bewundern. Für uns ein spezielles Erlebnis den Meeresgrund wie ein Taucher anzusehen.

Ivanhoe Crossing

Ivanhoe Crossing

Gibb River Road / Pentecost River

Gibb River Road / Pentecost River

Bungle Bungles NP

Bungle Bungles NP

Derby / Brison Baoabab

Derby / Brison Baoabab

Schildkröten-Spur

Schildkröten-Spur

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Schildkröte nach der Eiablage

Schildkröte nach der Eiablage

Karijini NP

Karijini NP

Monky Mia

Monky Mia

Dugongs - Seekühe

Dugongs - Seekühe

an alle unsere Reisebericht leser!

an alle unsere Reisebericht leser!

Prodea

Prodea

Frühling

Frühling

Kalbarri NP

Kalbarri NP

Pink Hutt Lagoon

Pink Hutt Lagoon

Pinnacles

Pinnacles

Sanddünen

Sanddünen

Wombat

Wombat

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Uns hat ein Australien-Virus infiziert! Wir wollen während der Winterzeit in Europa den Australischen-Kontinent etwas kennenlernen. Zu diesem Zweck haben wir einen 4 WD Adventure Camper gemietet.
Details:
Aufbruch: 17.10.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 28.02.2012
Reiseziele: Australien
Der Autor