A U S T R A L I E N

Reisezeit: Oktober 2011 - Februar 2012  |  von Peter & Elisabeth WULLSCHLEGER

Perth bis Cairns

Perth bis Cairns

Perth - Cairns / 01.- 25.01.2012
Von Busselton bis Esperance führt die Strasse durch viele Weingüter und dichten Karriwald. Die Baumgiganten ragen bis über 80 m in die Höhe. Im Warren NP beeindruckt uns der Dave Evans Bicentennial Tree, ein riesiger Baum mit einem Feuerwachausguck in 75 m Höhe. Über eine spiralförmige Leiter aus Eisenstäben kann der Baum bestiegen werden. Die erste Plattform befindet sich in 25 m Höhe und auf der Aussichtsplattform in 75 m Höhe schwankt der Baum bis zu 1,5 m weit. Peter in seinem jugendlichen Übermut erklettert den Baum mühelos, während ich vom Boden aus probiere die Klettertour im Bild fest zu halten.

Wir verlassen das Meer in Esperance und fahren 200 km landeinwärts nach Norseman. Hier beginnt der Eyre Highway nach Port Augusta in Süd Australien, die sogenannte Nullarbor Plain. Die Bezeichnung "Nullarbor" entstammt dem lateinischen "nullus arbor", was so viel bedeutet wie "kein Baum". Die monotone Weite der meist nur sehr karg bewachsenen Landschaft wird damit treffend beschrieben. Der Eyre Hwy. durchzieht die Ebene wie ein schnurgerades Band. Auf der 1670 km langen Strecke gibt es fast keine Zivilisation, man trifft alle circa 200 km auf ein Rasthaus, wo die Dieselpreise jedes Mal höher und höher steigen! In unregelmässigen Abständen begegnen einem Autos und Road Trains. Zum Glück ist der Himmel etwas bewölkt und somit die Temperatur nicht so hoch und wir machen alle Stunden Fahrerwechsel, was die Monotonie etwas erträglicher und ungefährlicher macht. Die meisten Unfälle passieren auf dieser Strecke, weil die Fahrer einschlafen!

In Ceduna, der ersten Ortschaft auf Süd-Australischem Boden, gibt es wieder eine Fruchtkontrolle und die Uhren müssen um 2 ¼ Std vorgestellt werden.

Um wieder etwas Abwechslung in die monotone Autofahrerei zu bringen, zweigen wir in Ceduna auf die Eyre Peninsula ab. Die Halbinsel ist ziemlich flach und wird von ausgedehnten Getreidefeldern dominiert. Über 40 % der Getreideernte Südaustraliens wird auf der Halbinsel angebaut.
Auf einer etwas holprigen Piste von 45 km fahren wir zum Point Labbat, hier lebt eine Kolonie Australischer Seelöwen, die von einer Plattform aus etwa 100 m Entfernung beobachtet werden können. Auf dem Rückweg machen wir Halt bei den Murphy's Hayetacks Granitfelsen, welche wie riesige Pilze aussehen und über 1,5 Millionen Jahre alt sein sollen.
Die Ortschaft Kimla wirbt damit, direkt auf der Ost - West Mittelachse des Kontinents zu liegen. Auf dem grossen Schild "Halfway Across Australia" zwischen Sydney und Perth! Unübersehbar am Ortseingang prangt der "Big Galah", eine acht Meter hohe Kakadu-Skulptur.

Zurück auf dem Eyre Hwy. erreichen wir Port Augusta und müssen wieder einmal unsere Lebensmittelvorräte auffüllen. Wegen Waldbränden konnten wir nicht direkt ins Clare Valley fahren, welches das zweitgrösste Weinanbaugebiet Südaustraliens ist. Dafür führt uns im Nordosten von Adelaide die B82 ins Barossa Valley, die berühmteste Weinregion Australiens. Wir können bestätigen, der Wein in dieser Gegend ist ausgezeichnet.
Nachdem wir den Samstags-Bauernmarkt besucht haben, verlassen wir das Barossa Valley. Gemüse und Früchte waren auch hier sehr teuer und da wir bei der Grenze Südaustralien-Victoria wieder eine Frucht-Kontrolle haben, sind wir nicht traurig, keine Früchte und Gemüse gekauft zu haben.

In Mildura erreichen wir New South Wales und haben nochmals eine Fruchtkontrollstelle zu passieren. Anschliessend können wir am Strassenrand endlich zu vernünftigen Preisen 2 kg Avocados und 2 kg Trauben kaufen zu je 3.00 $. Am Murnay River gibt es einen schönen Parkplatz zum übernachten. Ein Einheimischer mit Wohnwagen leistet uns auf dem Platz am Ufer Gesellschaft. Während der Nacht regnet es und morgens um 06.00 Uhr fährt unser Nachbar schon weg. Wir können zusehen und hören, dass er für die 2 km zurück zur Asphaltstrasse grosse Mühe hat durch zu kommen. Wir entschliessen uns auch gleich loszufahren. War die Piste gestern kein Problem zum befahren, so war sie heute wie auf Glatteis zu befahren. Der Wohnwagenfahrer hat einen Acker zum Kartoffeln setzen aus ihr gemacht! Dank unserem Allrad-Fahrzeug und mit viel Fahrgefühl kommen wir ohne Probleme auf die Asphaltstrasse, jedoch vollgepflastert mit Lehmschmutz.
In Griffith besuchen wir den Weinproduzent "De Bortoli" und decken uns fast für den Rest unserer Reise mit Wein ein. Nach einigen langweiligen Fahrtagen, erreichen wir den zweitgrössten Bundesstaat Queensland, mit einer Fläche von 1'727'200 qkm und 3,7 Mill. Einwohner.

Unterwegs machen wir Halt bei der Dawson Mine, einer der grössten Kohlemine Australiens und können von der Besucherplattform in das tiefe graue und staubige Minenloch Einblick nehmen.
Der Bruce Highway führt uns nach Rockhampton, der Stadt welche geographisch auf dem Wendekreis des Steinbocks liegt. Hier beginnt auch die Tropenzone und die Küste vor Rockhampton wird als Capricorn Coast bezeichnet. Als wirtschaftliches Standbein der Region gilt die Rinderzucht, deshalb wird sie auch als Rindermetropole Queenslands bezeichnet.

Australisches Farmer-Feeling erleben wir im Gracemere Saleyards, etwa 5 Automin. westlich von Rockhampton. In der grossen Anlage werden Schweine, Pferde und Rinder versteigert. Wir verbringen einen ganzen Vormittag an der Versteigerung und kommen mit den Farmern ins Gespräch und geniessen die urwüchsige Atmosphäre.
Anschliessend besuchen wir das "Dreamtime Cultural Center, wo wir einen Einblick in die Geschichte und Lebensweise der Ureinwohner von Zentral-Queensland erhalten. Peter wird in die Technik des Boomerangs werfen eingeführt und ich geniesse eine perfekte Didgeridoo Präsentation.
Auf der Weiterfahrt nach Mackey werden wir von einem Waldbrand eingenebelt.

1866 bauten in Mackey die ersten Farmer Zuckerrohr an. Die "Sugar Capital of Australia" erzeugt heute mehr als ein Drittel der gesamten Zuckerproduktion des Landes.
Durchs Pioneer Valley an grossen Zuckerrohrplantagen vorbei fahren wir über eine kurvenreiche Strasse auf 600 m.ü.M. in den Eungella NP. Es regnet und der Nebel verhüllt die Aussicht auf die Umgebung. Der Nationalpark ist berühmt für Platypus (Schnabeltiere) Beobachtungen und genau wegen diesen seltsamen Tieren sind wir hier hin gefahren. Wir verbringen einen halben Tag mit warten, bis wir endlich ein solches Schnabeltier beobachten können. Schnabeltiere sehen einem Biber sehr ähnlich, haben jedoch einen Entenschnabel, werden 40-57 cm lang. Das Weibchen bebrütet 1-3 Eier und säugt danach die Jungen 16 Wochen. Schnabeltiere sind also Säugetiere, welche Eier legen!

Nicht die Regenwolken, sondern die Stechmücken und vor allem die Blutegel vermiesen uns die Lust am Wandern im NP und treiben uns zurück auf den Bruce Hwy. Ja wir sind in den Tropen angelangt, sattes Grün, schwül warm und hie und da einen Regenguss begleiten uns Richtung Norden.

In Townsville verbringen wir einen ganzen Tag in der Hauptatraktion der Stadt, das Reef HQ. Hier werden Besucher trockenen Fusses mittels einer riesigen künstlich geschaffenen Unterwasserwelt in die Geheimnisse des Lebens am Great Barrier Reef eingeweiht.

Auf der Weiterfahrt machen wir einen Abstecher zur Mission Beach. Wie schon die Warnschilder an der Strasse verdeutlichen, leben in den Wäldern von Mission Beach viele der vom Aussterben bedrohten, flugunfähigen Helmkasuare. Auf einer Wanderung durch den dichten Urwald, bekommen wir jedoch keines der Tiere zu Gesicht.
Die Route durch das Atherton Tableland bietet sich uns als interessante Alternative zur ehe eintönigen Zuckerrohrfelder-Küstenroute an. Die Kombination aus Tropenzone und Höhenlage bis 1000 m, sorgt für ein angenehmes Klima. Vulkanische Aktivitäten haben die Landschaft markant und hügelreich geformt. Kurz vor Millaa Millaa, einer kleinen von Milchwirtschaft dominierten Gemeinde, führt eine ausgeschilderte Strasse zu den schönsten Wasserfällen der Tablelands.
Den von dichtem Regenwald umgebenen Vulkankratersee "Lake Echam", können wir auf einem 3 km langen Wanderpfad umrunden. Anschliessend fahren wir weiter nach Yungaburra, wo ein Restaurant mit Schweizerfahne uns auf den Parkplatz lockt. Bei einer Pizza und Bier lernen wir den Wirt Nick aus dem Bündnerland kennen. Wir beschliessen, heute Abend bei ihm einzukehren und er offeriert uns einen Übernachtungsplatz auf seinem Grundstück. Vorerst machen wir jedoch noch einen Abstecher zur nahe gelegenen Curtin Fig Tree, eine über 500 Jahre alte Würgefeige, deren Wurzeln einen dichten Vorhang bilden.

Auf einem Spaziergang von einer Beobachtungsplattform bei "Nick's Restaurant" können wir gegen Abend nochmals Schnabeltiere beobachten. Anschliessend geniessen wir einen schönen Abend mit gutem Essen im Restaurant!

Zum Wandern, Campieren und zur Tierbeobachtung bietet sich uns einen Abstecher zum privaten Naturpark Granit Gorge an. Ein kleiner Bach bahnt sich einen Weg zwischen haushohen Granitklötzen durch und zwischen den Felsen fühlen sich viele Felsenkängurus wohl, wie wir auf unseren Spaziergängen feststellen können. Schwarzfuss-Kängurus werden in Sitzhöhe 30-45 cm und wiegen zwischen 3-4,7 kg. Die Frau am Empfang des Parks hat mehrere Känguru-Babys, welche die Mütter verloren haben in Säcken an Kleiderbügel an den Schranktüren aufgehängt. Die Kleinen müssen alle 4 Std. gefüttert werden, während ca. 6 Monaten bis das Kleine selber Gras und Früchte frisst.

In Port Douglas erreichen wir wieder das Meer. Hier besuchen wir den sehr sehenswerten Rainforest Habitat Tierpark und verbringen gleich 2 Tage mit Tierbeobachtungen und fotografieren. Danach fahren wir hinauf ins Bergdorf Kuranda, wo wir einen herrlichen Blick über den Regenwald bis zur Küste haben. In Kuranda befindet sich auch Australiens grösste Butterfly Sanctuary, wo in einem 3'666 Kubikmeter grossen Glashaus bis zu 1'500 Schmetterlinge uns um die Ohren fliegen. Das fotografieren der wunderschönen Tiere ist fast unmöglich, da sie immer in Bewegung sind!
Am nächsten Tag sind wir schon früh im Rainforeststation Natur Park, wo gleich mehrere Attraktionen zu sehen sind. Im Zoo sind wieder viele einheimische Tiere und anschliessend zeigen uns Aboriginals wie Boomerangs und Pfeile geschossen werden und bei Didgeridoo-Musik führen sie Tänze verschiedener Volksstämme vor. Anschliessend werden wir mit einem alten "Army Duck" aus dem 2. Weltkrieg mit Sechsrad-Antrieb für den Betrieb im Gelände und im Wasser durch den Urwald geführt. Eine sehr lustige Tour für alle Teilnehmer!

In Cairns spazieren wir durch die Einkaufstrassen und bewundern den Wildlife Dom Zoo in der Dachkuppel des Casinos. Auf solch eine Idee kommen wahrscheinlich nur die Australier.
Die Regenzeit hat hier noch nicht richtig begonnen, jeden Abend und während der Nacht gibt es oft Gewitterregen, jedoch am Tag schein immer wieder die Sonne, was uns eine tropisch-schwül heisse Temperatur beschert.

D'Entrecasteaux NP

D'Entrecasteaux NP

Nullarbor

Nullarbor

Eyre Peninsula / Tannzapfenechse

Eyre Peninsula / Tannzapfenechse

Murphys Haystacks

Murphys Haystacks

Half Way Across Australia!

Half Way Across Australia!

Queensland Strassentafel

Queensland Strassentafel

Gracemere / Vieh-Auktionen

Gracemere / Vieh-Auktionen

Rockhampton / Dreamland-Zentrum

Rockhampton / Dreamland-Zentrum

Waldbrand

Waldbrand

Schnabeltier

Schnabeltier

Reef Headquarter

Reef Headquarter

Atherton / Tableland

Atherton / Tableland

Lake Echam

Lake Echam

Curtin Fig Tree

Curtin Fig Tree

Yungaburra Nick's Restaurant

Yungaburra Nick's Restaurant

ein schöner Abend mit Musik!

ein schöner Abend mit Musik!

Granit George / Felskänguru

Granit George / Felskänguru

Felskänguru

Felskänguru

Rainforeststation

Rainforeststation

Helmcassowar

Helmcassowar

Baumkänguru

Baumkänguru

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Uns hat ein Australien-Virus infiziert! Wir wollen während der Winterzeit in Europa den Australischen-Kontinent etwas kennenlernen. Zu diesem Zweck haben wir einen 4 WD Adventure Camper gemietet.
Details:
Aufbruch: 17.10.2011
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 28.02.2012
Reiseziele: Australien
Der Autor