Ke Nako Afrika!

Reisezeit: Oktober / November 2011  |  von Andreas Schneidenbach

Es ist Zeit für Afrika!

3 1/2 Wochen durch Südafrika - Die ganze Welt in einem Land.

Nkosi sikelel’ iAfrika


Südafrika - Reisetipp #1:

Merke: Wenn die Herbstnebel einfallen in Österreich, dann ist die beste Zeit ans Kap zu reisen!

Nkosi sikelel' iAfrika.

Herr, segne Afrika.

Mit diesen Worten beginnt die Nationalhymne Südafrikas.

Ein frommer Wunsch.

Allein - der Herr dürfte bis dato anderweitig beschäftigt gewesen sein denn auf Erfüllung besagten Wunsches wird am schwarzen Kontinent noch vielerorts gewartet.

So auch in Südafrika, der Multikulti-Rainbow-Nation.

11 amtliche Sprachen hat das Land, 5 davon werden in der Hymne verwendet.

Doch die Vielfalt des Landes und seiner Kulturen war in der Vergangenheit eher Fluch denn Segen für die Südafrikaner.
Immer wieder war für die eine Volksgruppe schnell ein Grund zur Hand der anderen die Schädel einschlagen zu müssen.

Sei es im Kampf um Grund und Boden, um Rohstoffe, weil der jeweilige Gott es so wollte oder weil das Gegenüber nicht ganz so schwarz oder weiß war wie man selber.

Da vetrieben die Zulu die Xhosa Richtung Süden, was die Buren gar nicht "lekker" fanden. Deren Expansionsdrang wiederum ging den Briten gegen den Strich und so drehte sich das Rad der Kriege und Gewalt gut 100 Jahre immer weiter, bis endlich nach dem 2. Weltkrieg die südafrikanische Nationale Partei die Mutter aller hirnrissigen Ideen hatte:
Sie etablierte das Apartheidregime, ein menschenverachtendes Rassentrennungssystem, das im Lauf der Jahre durch immer neue geistige Höhenflüge seitens der weißen Regierung ausgefeilt und "optimiert" wurde.

D.F. Malan, der erste Premier des Apartheidregimes. Unter anderem hat er Theologie studiert und war Pfarrer.
Ein Mann des Glaubens - Oh Wunder, wer hätte das gedacht!

D.F. Malan, der erste Premier des Apartheidregimes. Unter anderem hat er Theologie studiert und war Pfarrer.
Ein Mann des Glaubens - Oh Wunder, wer hätte das gedacht!

Das System der Apartheid hielt sich konsequent bis zur Abdankung von Pieter Willem Botha, dem "Grossen Krokodil", im Jahr 1989.

Erst als dieser nach einem Schlaganfall durch den moderaten Frederik Willem de Klerk abgelöst wurde änderten sich die Dinge recht schnell.
Er hob das Verbot diverser politischer Gruppen auf, darunter das des ANC, des African National Congress.
Bald darauf wurde der berühmteste Häftling des Landes, ja der gesamten Welt, freigelassen.

Es handelte sich um den seit 1964 Inhaftierten mit der Nummer 46664, um Nelson Rolihlahla Mandela!

Nelson Mandela, eine Jahrhundertlegende!

Nelson Mandela, eine Jahrhundertlegende!

Jetzt war der Weg frei für die ersten freien Wahlen, die dann 1994 mit dem erwarteten Wahlsieg des ANC endeten.

Na ja, ganz so einfach war die Sache dann doch nicht.

Denn zuvor wollte auch die Zulu-Partei Inkatha unter Mangosuthu Buthelezi etwas vom Kuchen abhaben, der - wie es schien - sich jetzt auf die Tischseite der schwarzen Bevölkerung zubewegte.
Kurzum, nachdem es weitere 30000 Tote gab behielt vorerst die Xhosa-Partei ANC die Oberhand und Nelson Mandela wurde erster schwarzer Präsident von Südafrika!

Mandela und de Klerk erhielten im Jahr 1993 verdientermaßen den Friedensnobelpreis.

Mandela und de Klerk erhielten im Jahr 1993 verdientermaßen den Friedensnobelpreis.

Mandela blieb Präsident bis 1999, bis heute regiert der ANC mit wechselnden Präsidenten.
Nach Mandela kam zunächst mal Thabo Mbeki, der jedoch abdanken musste weil er vermeintlich Einfluss auf ein Gerichtsverfahren nahm.
Nämlich in jenes gegen den damaligen ANC-Vorsitzenden Jacob Zuma, dem Korruption vorgeworfen wurde.

3x darf geraten werden, wer denn nun aktueller Präsident ist.
Richtig! Genau jener Jacob Zuma!

Aber wer bin ich mir hier ein Urteil erlauben zu wollen...wo wir doch bei uns in Österreich selber gesegnet sind mit politischen Lichtgestalten und intellektuellen Highflyern wie die Herren Strasser und Gorbach, Grasser und Hochegger.
Um mit Gorbach zu sprechen: "The world in Austria is too small" um diese Zusammenhänge zu verstehen...
Ausserdem: Dort wie da gilt für alle Beteiligten - eh schon wissen - die Unschuldsvermutung!

Wirtschaftlich - und damit komme ich zum Thema zurück - boomt das Land am Kap, wenngleich derzeit nur ein Teil der Bevölkerung davon profitiert.

2010 wurde die Fußball-WM mit grossem Erfolg abgehalten (deren Slogan "Ke Nako" - "Es ist Zeit" ich mir für den Titel "geliehen" habe) und der Tourismus bekommt für das Land eine immer grössere Bedeutung.

Nicht umsonst sagt man der Rainbow-Nation nach die ganze Welt in einem Land zu bieten.
Sei es die Vielfalt der Landschaften, die Freundlichkeit der Menschen, der Reichtum an wilden Tieren, die einzigartige Flora oder das sehr angenehme Klima.

So oder so ähnlich liest es sich zumindest in den Südafrika-Prospekten.

Trifft das alles zu oder versucht man uns einen Bären aufzubinden?

Das, liebe Freunde, werden wir versuchen in den kommenden 3,5 Wochen herauszufinden.


"Man gibt seinem Kind bei der Rückkehr keine Anweisungen, sondern wenn es aufbricht."

Sprichwort der Lamba (Südafrika)

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: Oktober 2011
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.