Mount Everest Trek 2002

Reisezeit: März / April 2002  |  von Simon K.

Lukla - Kathmandu

Donnerstag, 28.03.2002, Kathmandu

Uuuuuuaaaaahhhh....gähn....räkel...streck...nochmal gähn.... und streck again.... Ausschlafen geht echt ab. Geil, so macht die Nacht auch wieder Spaß. Nix mit frieren und nich schlafen und Kopfweh und mies träumen und ständig pinkeln gehen im freien bei Minusgraden... Nein nein, das haben wir hinter uns gelassen.

Heute scheint ein Feiertag zu sein. Die Nepali sind bemalt von oben bis unten und bis an die Zähne mit Wasserbomben und Farbbeuteln bewaffnet. Eine Fetzengaudi ist das. Wir wollen da natürlich nicht zurückstehen und haben uns auch Luftballons besorgt und auf dem Dach verschanzt. Unsere dirkten Nachbarn haben den Kampf angenommen und so beschossen wir uns wie die Irren mit Bomben und alle hatten ne Menge Spaß dabei.

Ralf, Frank und Ying wagten sich raus aus der Festung was sich später als fehler herausstellte. Völlig bunt und durchnässt kamen sie zurück, aber der Spaß war es wert.

Den Abend haben wir mit Frank auf dem Dach verbracht und die beiden haben sich den Whiskey schon fast intravenös verabreicht. War eine tolle Nacht mit Vollmond und es gibt keine schöneren Themen als Mopedfahren mit drei Firebladern 

Gegen 02 Uhr waren wir aber ordentlich gerichtet und so fielen wir dementsprechend in die Koje.

Freitag, 29.03.2002, Kathmandu

Heute sind wir erst gegen 11 Uhr aufgewacht und dann mit Ralf und Ying nach Thamel gefahren. Noch schnell ein paar Besorgungen gemacht und uns nach einem Programm für die letzten Tage umgeschaut. Wir sind auch fündig geworden. Wir werden zum raften in ein Resort fahren, außerhalb von KTM. Dort ist dann klettern, hiken, Mountainbiking, Bungee Jumpen, Kajak fahren usw.. angesagt. Wir freuen uns beide fett drauf, leider kostet es halt auch ein Kleinigkeit.

In Thamel haben wir dann noch die Jungs von Nicola getroffen und dann gemeinsam essen gefasst. Anschließend wollten wir uns zum Abschluß noch was zu kiffen organisieren. Normalerweise quatschen die dich pausenlos an zwecks Drogen, aber wenn man wirklich was sucht, will keiner was von Dir. Kein nepalesischer Drogendealer behelligte uns und so sind wir mit leeren Händen wieder zu Felix getuckert. Naja, es ist ja noch nicht aller Tage Abend...

Abends fühlte Poldi sich schlecht, irgendwie fiebrig und schlapp und auch die Nacht war für Ihn eher bescheiden. Mal schauen wie es morgen aussieht.

Samstag, 30.03.2002, Kathmandu

Poldi geht es leider noch nicht besser. Der Vormittag wurde mit rumlähmen überbrückt. Das wurde mir dann aber ein wenig langweilig und so beschloss ich ins Städtle zu latschen und Trekkingsandalen zu suchen.

Ich war auf jeden Fall der einzige Westeuropäer der an diesem Nachmittag unterwegs war, und dann auch noch auf der Suche nach Schuhen in Größe 45. Keine Chance, maximal 44, mehr ist nich drin...

Unverricheter Dinge schlenderte ich wieder zurück wo sich Poldi langsam zu erholen schien. Aber so 100%ig fit scheint er mir noch nicht. Deswegen haben wir auch weiter einen auf ganz ruhig gemacht und sind recht zeitig ins Bett.

Sonntag, 31.03.2002, Kathmandu

Heute sind wir mal wieder ein bißchen früher aus den Federn um gut zu frühstücken. Felix war schon unterwegs um unsere Rückflüge zu bestätigen. Plötzlich klingelt das Telefon, Felix ist dran, unsere Flüge gehen am 02.04. und nich erst am 09.04. !!!

Was???? Hä??? Wiesodasdenn???? Kannnichsein???

Kurzerhand haben Poldi und ich beschlossen eben eine Woche früher heimzufliegen. Heim zu Frau und Kind und Hund 

Jetzt mussten wir aber noch eben unseren Ausflug canceln und Mitbringsel shoppen. Eile war geboten...
Rein ins Taxi und Gas!!! Kaum dort angekommen wurden wir auch schon belagert wie Oli Kahn im P1 in München. Wir waren beide in recht ausgelassner Stimmung und freuten uns auf Zuhause. In diesem Rausch shoppten wir was das Zeug hielt. Tücher, Gebetsfahnen, Messer, Nepal-Trikots, Buddha-Aschenbecher, Mützen, Cd's und watt weiß ich.
Auch das Mädel der Raftingagentur war sehr kooperativ und gab uns die anbezahlte Kohle zurück... Schwein gehabt.

Zurück im Hotel empfingen uns neue Gesichter. Ein Pärchen aus München die auch auf dem Trekk waren, ihn aber abgebrochen haben. Der Typ war so ein üble Labertasche das es kaum auszuhalten war. Ein echter Dummschwätzer und Laller wie er im Buche steht.
Naja, wir mussten sie ja nicht mehr lange ertragen, deswegen standen wir mal wieder über den Dingen.

Montag, 01.04.2002, Kathmandu

Heute fühl ich mich wieder wie ausgekotzt. Müde als hätte ich seit der dritten Klasse nich mehr geschlafen. Is doch seltsam, dabei wollten wir heute nach Paschupatinath, dem Verbrennungstempel der Nepali. Ich war aber so geplättet, das Poldi allein losgezogen is und wohl einen sehr beeindruckenden Tag erleben durfte, Schade das ich das nich gesehn hab.

Dort verbrennen die Nepali Ihre Toten auf einem Scheiterhaufen und verstreuen dann die Asche im Fluß. Alles live und in Farbe. Glücklicherweise hat Poldi genügend Fotos geschossen, so das ich das wenigstens auf Zelluloid hab.

Unser Urlaub nähert sich nun aber rasend schnell dem Ende entgegen und so langsam war es Zeit die Koffer zu packen. Fiel uns auch nicht schwer, soviel hatten wir ja nicht mit.
Während Poldi im Stile eines GEO-Fotografen auf der Pirsch war, hab ich mich hinreißen lassen Harry Potter zu lesen. Sehr geiles und kurzweiliges Büchlein. Hat mir den Tag echt saugut verkürzt. Danke Frau Rowling oder Bowling...

Am Abend hatten wir nochmal die Möglichkeit die Nepaliköstlichkeiten zu genießen, was wir auch taten. Danach ab ins Bett, da wir recht früh am nächsten Morgen raus mussten.

Gute alte Verkehrskontrolle

Gute alte Verkehrskontrolle

Paschupatinath

Paschupatinath

Leichenzeremonie

Leichenzeremonie

Er ist ein Model und er sieht gut aus...

Er ist ein Model und er sieht gut aus...

Sadhus

Sadhus

© Simon K., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach der Leselektüre "In eisige Höhen" war mir klar, dass ich irgendwann zum Everest muss...Da ich nicht Messners Halbbruder aus zweiter Ehe bin, musste es genügen bis an dessen Fuß zu wandern...also an den Fuß des Everest, nicht an Messners Quadratlatschen....Said and done ! Poldi und ich machten uns also anno 2002 auf den beschwerlichen Weg nach Nepal...
Details:
Aufbruch: März 2002
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: April 2002
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Simon K. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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