Mit dem Zug nach Südostasien

Reisezeit: August 2017 - Juni 2018  |  von Helmut V.

Halong Bucht - die Bootsfahrt

Schwimmendes Fischerdorf, jeder Schritt muss mit Bedacht gesetzt werden

Schwimmendes Fischerdorf, jeder Schritt muss mit Bedacht gesetzt werden

Uns geht's gut!

Uns geht's gut!

Abendstimmung in der Halong Bucht

Abendstimmung in der Halong Bucht

Wir verbringen noch einen Tag mit sehr durchwachsenen Wetter in Cat Ba mit einer kurzen Badeeinlage im wunderbar warmen Meer und mit kurzen Spaziergängen durch den Ort und freuen uns, den Bootsausflug um einen Tag verschoben zu haben. Am Freitag früh um 8:00 Uhr holt uns ein Kleinbus bei unserem Hotel ab und wir fahren zum Hafen nach Ben Beo um dort ein Boot zu besteigen welches uns die nächsten zwei Tage beherbergen wird. Mit 7 Personen, 5 sehr netten, jungen Menschen aus Frankreich und uns beiden stechen wir in See. Bei sonnigem Wetter genießen wir die Fahrt, bei der sich ständig der Blick auf neue Felsen und neue Buchten öffnet. Verstört nehmen wir die unglaubliche Verschmutzung des Wassers durch Plastikmüll und Styropor in allen Größen zur Kenntnis. Unsere Fahrt geht vorbei an schwimmenden Dörfern, in denen die Menschen von Fischzucht, Fischfang und vorbeikommenden Touristen leben. Schnell erkennen wir, das der Styroporabfall von den Transportboxen der Fischer stammt, welche scheinbar bei Stürmen davon geblasen werden. Der Plastikmüll stammt wohl auch zum Teil von den Fischern, aber sicherlich auch von den zahlreichen Touristenbooten wo es die Besatzungen und die Passagiere mit der Müllentsorgung und der Mülltrennung nicht so genau nehmen. Dieses Thema ist hier leider noch nicht richtig angekommen. Trotzdem erfreuen wir uns an dieser aussergewöhnlichen Landschaft. Bei einer Pause in einer schönen Bucht ist eine Tour mit dem Kajak angesagt. Nach wenigen Minuten im Boot stellen wir fest das unser Boot ein Loch hat. Meine Stimmung nähert sich dem Nullpunkt. Zum Glück ist für zwei der Franzosen eine halbe Stunde genug und wir können noch mit deren Boot losfahren. Mit einem Mal bemerken wir, welch großes Glück wir mit dem kaputten Boot hatten. Wir können nun ganz alleine zwischen den Inseln umherpaddeln, da die anderen ja alle schon weiter sind und entdecken eine Tropfsteinhöhle durch die wir durchfahren können ohne von irgend etwas gestört zu werden. In der Höhle kommen von grossen und kleinen Tropfsteinen ständig Wassertropfen herunter - ein richtiges Konzert, ergänzt vom Gefiepe zahlreicher Fledermäuse. Nach ca. 70m erreichen wir den Höhlenausgang und kommen in einen See. Umgeben von zum Teil über 50m hohen , bewaldeten Felsen kommen wir uns vor wie auf einem Bergsee. So genießen wir eine gute Stunde Bootsfahrt, beobachten Falken und Adler und können uns über das beschädigte Boot nun freuen. Nach einem köstlichen Mittagessen mit frischem Fisch, Tintenfischsalat und Gemüse fahren wir weiter durch diese Traumlandschaft. Uns wird sehr schnell klar, warum es viele Sagen von dieser Landschaft gibt. Eine erzählt, dass einst ein mächtiger Drache hier eine Schlacht schlug und anschließend ins Meer stürzte. Dadurch stieg der Meeresspiegel an und die jetzigen Inseln sind die Spitzen der damaligen Berge. Am späten Nachmittag machen wir auf " Monkey- Island" eine Badepause. Die Besatzung setzt uns am Strand ab um dann etwas weiter draussen zu ankern. Bereits nach einigen Minuten im Wasser habe ich eine sehr unschöne Begegnung mit einer Qualle. Beim schwimmen habe plötzlich das Gefühl einen Stromschlag zu bekommen. So schnell es geht schwimmen wir wieder an Land, der Badespaß ist vorbei. Mit Sand versuche ich meinen Arm zu reinigen, was nur leidlich gelingt. An den namengebenden Affen der Insel, die reichlich um uns herum toben mag ich mich nicht so recht erfreuen. Während Tina mit den Anderen noch zu einem Aussichtspunkt hinauf geht warte ich nur auf unser Boot. Das Brennen nimmt nicht ab.

Nachdem das Boot uns endlich wieder aufgenommen hat, kann ich dort meinen Arm mit Zitrone behandeln und zusätzlich zwei Antihistaminika schlucken. Es wird dann etwas besser, der Arm ist jedoch dick und rot. Die Bootsfahrt zu unserem Übernachtungsplatz wird nochmal sehr schön. Kurz nachdem der Anker geworfen wurde legt ein weiteres Boot an unserem an. Das zweite Boot ist ohne Passagiere, gehört zur gleichen "Compagnie" und die Besatzungen wollen nur zusammen sein. Nach einem wunderbaren Abendessen bieten Sie uns an, uns zum Schlafen auf beide Boote zu verteilen damit wir mehr Platz haben. Das französische Pärchen und wir können auf das andere Boot umsteigen und sind sehr überrascht über den Komfort. Wir haben die 120 Dollar Version erwischt. Komfortables Zweibettzimmer mit Dusche und WC. Eine Entschädigung für den lädierten Arm?
Um 5:30 Uhr sind alle an Deck um den Sonnenaufgang zu genießen. Leider gibt es nichts zu genießen. Es wird langsam hell, die Berge um unsere Bucht sind jedoch zu hoch und von der Sonne nichts zu sehen. Also nochmal ins Bett und noch ein gutes Stündchen schlafen. Nach dem Frühstück, Bananapancake mit Coffee, fahren wir wieder in die Insellandschaft. An manchen Stellen sieht es aus, als ob die Felsen Boote ausspucken und dann verschwinden sie wieder hinter dem nächsten. Langsam ziehen Fischerboote vorbei und verschwinden wieder. Am späten Vormittag können wir noch einmal mit Kajaks ( diesmal ohne Loch ) für eineinhalb Stunden durch die märchenhafte Landschaft paddeln. Es beeindruckt uns zu sehen, wie sich in jeder noch so kleinen Felsritze das Leben Raum nimmt - auf einem kleinen Vorsprung wächst sogar eine Palme. Auch dieses Mal finden wir wieder eine Höhle und einen sehr schönen Sandstrand mit vielen verschiedenen Muscheln. Hier gibt es keine Quallen, das Baden ist entspannend.
Auch heute gibt es ein tolles Mittagessen.Am Nachmittag besuchen wir noch eine Fischerfamilie mit Ihrer Fischzucht und bewundern ein besonderes, uns unbekanntes, Exemplar mit über 100 kg. Um 5 Uhr sind wir dann wieder zurück in Cat Ba.

Im Morgengrauen

Im Morgengrauen

Ein Fischer auf dem Weg zur Arbeit.

Ein Fischer auf dem Weg zur Arbeit.

Für Jochen

Für Jochen

Badegäste auf "Monkey-Island"

Badegäste auf "Monkey-Island"

© Helmut V., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Frau Martina und ich fahren mit der Transsib nach Peking und von dort weiter nach Vietnam,Laos und Kamboscha. Wie es dann weiter geht wird sich zeigen.
Details:
Aufbruch: 24.08.2017
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Juni 2018
Reiseziele: Ungarn
Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Vietnam
Laos
Kambodscha
Thailand
Indien
Nepal
Der Autor
 
Helmut V. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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