Nochmal Peru!

Reisezeit: Dezember 2018 - Januar 2019  |  von Katharina Arguedas Torres

Chachapoyas: 365 km in einem Combi

Am 2 Januar machen wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel. Diesmal ist es eine Fahrt tagsüber. Die Tickets kauften wir bereits zwei Tage vorher bei Turismo Selva, 40 Sol pro Person. Um 8:20 werden alle Gepäckstücke fest auf dem Dach verstaut und mit einer Plane verdeckt, dann nehmen alle 13 Passagiere Platz und es geht um 8:40 los. Wir sitzen in der zweiten Reihe, links von Carlos ein älterer Señor, rechts von mir eine Señora, die wenige Minuten später schläft. Es ist ziemlich eng, doch in der zweiten Reihe haben wir vor uns glücklicherweise etwas mehr Platz für unser Handgepäck. Ich schaue interessiert aus dem Fenster, während der Fahrer eine Kurve nach der nächsten nimmt und hin und wieder kleine Ortschaften passiert. Der hat einen recht ungeduldigen Fahrstil drauf und jeder, der sich gerade in der Nähe seines Fahrzeugs befindet, wird angehupt. Wir machen zwischendurch kurze Stopps, in denen sich die einheimischen Señoras mir ihrer Ware fast in den Combi quetschen. Käse, belegte Brötchen, fritierte Bananenchips (chifles), Popcorn, und anderes selbstgemachtes, in kleinen durchsichtigen Tüten abgepacktes Naschzeug sowie Getränke werden uns angeboten. Wir kaufen uns canchitas. Es sind Maiskörner, die jedoch beim heiß machen nicht in Popcorn explodieren, sondern am Stück bleiben. Gesalzen schmecken sie phantastisch! Das Schaukeln des Combis bei der Weiterfahrt macht mich schläfrig und so döse ich immer wieder ein. Ab und an werde ich wach, versuche mit großer Anstrengung ein Augenlied zu öffnen durch das ich dann doch nichts interessantes als die Straße sehe. Also schnell entspannen, flopp! und schon ist das Auge wieder zu und ich im nächsten Traum. Dabei merke ich überhaupt nicht, wie ich von einer Seite zur nächsten kippe und Mal bei der Señora, mal bei Carlos Halt suche. Kurz vor der Mittagspause in Nueva Cajamarca werde ich hellwach und warte ungeduldig, bis wir Pause machen. Für ein paar Passagiere ist hier Ende, doch es werden wieder Neue dazukommen, meine Hoffnung auf mehr Platz im Combi schwindet schnell.

Nach dem Essen steigen wir ein und der ungeduldige Fahrer fährt los, ohne seine Passagiere durchzuzählen. Da rennt ihm eine Señora schreiend entgegen, die ebenfalls mit sollte. Der hätte sie glatt dort gelassen!

Danach wird die Fahrt ziemlich öde, die Straßen werden gerader, und draußen sowie drinnen immer wärmer. Zum Glück wechselte ich beim letzen Halt von länger auf kurze Hose.

Dann,an einer Stelle, kommt Mal wieder ein Strassenposten, an dem man anscheinend Maut oder so sowas in der Art zahlen muss. Da sehe ich links entlang der Straße einen nicht geteerten Weg, mit dem sich der Posten anscheinend umfahren lässt. Der wird wohl nicht... denke ich gerade, da biegt der Fahrer schon auf die Schlaglochpiste ab, um nicht zahlen zu müssen. Als er weiter hinten wieder auf die Straße will, schaut er beim links abbiegen nicht nach rechts, von wo ein Mototaxi kommt und rammt diesen am Hinterrad an. Das Mototaxi hebt ab, bleibt schwankend für einen Moment auf den verbliebenen zwei Rädern, während wir alle im Bus den Atem annhalten und... kippt wieder zurück auf die Straße. Puh! Das war knapp! Während wir alle mit den Köpfen schütteln und uns fragen, ob es wohl das Ende unserer Fahrt ist, gucken sich unser Fahrer und der des Mototaxi den Schaden am jeweils eigenen Fahrzeug an. Während unser Fahrer lange seinen Schaden begutachtet und an der Stoßstange (?) drückt und zieht, fährt das Mototaxi mit seinen Fahrgästen davon, ohne von dem Idioten, der ihm das Rad krumm gemacht hat, was zu verlangen. Kurze Zeit später fahren auch wir weiter, deutlich ruhiger, zumindest für eine Stunde. Danach verfällt er wieder in seinen ungeduldigen, hektischen Fahrstil und hubt jeden an, als ob er der König dieser Straße sei. Gegen 17 Uhr kommen wir jedoch heile in Tarapoto an

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Monat Peru, durch verschiedene Klimazonen, diesmal bis zum Regenwald. Und natürlich auch in die wunderschönen Berge. Der Plan für die kurze Zeit: viel reisen, viele Abenteuer!
Details:
Aufbruch: 23.12.2018
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.01.2019
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Katharina Arguedas Torres berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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