USA Südstaaten

Reisezeit: August 2012  |  von Sabine H.

Über den Atlantik

Der Abreisetag ist nun endlich angebrochen und ich bewältige frühmorgens, womit eine jede Reise für mich beginnt: Die 150 Autobahn-Kilometer nach Hamburg zurücklegen. Sehr rechtzeitig bin ich am Flughafen, habe mein Auto geparkt und marschiere zu den Check-in-Automaten der Lufthansa. Ich hatte am Abend zuvor bereits online eingecheckt, aber irgendwie konnte ich keine Bordkarten ausdrucken, also versuche ich es jetzt am Automaten. Klappt aber auch nicht. Ich muss also an den Schalter, wohin mich das LH-Passagier-ohne-Bordkarte-Abwehrkommando auch vordringen lässt. Die Check-in-Dame scheint etwas übel gelaunt heute morgen: "Haben Sie ESTA oder Visum ?" "ESTA." "Und, Ausdruck der Bordkarten hat nicht geklappt ?" "Nein (hallo, sonst stünde ich jetzt nicht hier !)" "Packen Sie mal Ihr Handgepäck da in das Handgepäckgrößen-Ding rein !" Tue ich, aber mein Handgepäckrucksack passt nicht ganz rein. Die Dame grinst mich maliziös an: "Tja, zu dick, Sie müssen was umpacken !"

Liebe Lufthansa ! Seit 14 Jahren reise ich mit einem Handgepäckrucksack durch die Weltgeschichte, seit mindestens 6 Jahren mit genau diesem Rucksack, er ist immer gleich voll gepackt und dick, noch nie hat es gestört, noch jedes Mal hat der Rucksack
l o c k e r ins Handgepäckfach gepasst und gegen die riesigen Trolleys, die so manch anderer in die Kabine mitnimmt, ist mein Rucksack winzig ! Aber ich merke schon, die Dame hat noch keinen Kaffee gehabt oder ist aus sonstigen Gründen auf Krawall gebürstet. Ich öffne meinen Rucksack, nehme eine winzige Kleinigkeit raus und packe sie in meine Reisetasche. Das Handgepäck ist durch diese Aktion keinen Zentimeter schlanker geworden. Die Umpackaktion mache ich etwas hinter dem Rücken, die LH-Tante kann es nicht sehen. "Sie haben ja gar nichts umgepackt !" "Doch, habe ich !" (Ist ja nicht gelogen.) Und sie lässt das Thema auf sich beruhen, statt Kaffee hat sie jetzt ein bisschen Schikane gehabt, hat wohl gut getan. Ich bekomme anstandslos meine Bordkarten.

Nun kommt das übliche Prozedere sowohl in Hamburg, als auch Frankfurt: Warten. Nicht allzu lange jeweils, allerdings.

Hilfe bei allen Fragen rund um das US-ESTA bietet übrigens www.estaregistierung.org samt kostenfreier 0800-Supporthotline.

Noch in Hamburg

Noch in Hamburg

Ab Frankfurt dauert der Flug nach Atlanta ca. 9 h 40 Minuten. Zeit, die totgeschlagen werden muss, denn es ist ein Tagflug und ich werde auf Tagflügen nie müde. Das Unterhaltungsprogramm der Lufthansa ist mittlerweile doch erheblich besser geworden (wenngleich es noch immer nicht mit den Asiaten mithalten kann). Und leider ist das Programm auf Hin- und Rückflug identisch. Also ziehe ich mir Filme, wie den "Lorax", "Spieglein, Spieglein", "John Carter", "Russendisko" und noch ein paar Folgen TV-comedy rein. Nach einem wirklich sehr ruhigen Flug landen wir in Atlanta.

Die Einreisekontrollen in den USA sind ja immer so eine Sache: Ein Mini-Verhör gibt es fast immer für mich und auch diesmal werde ich so einiges gefragt: Was will ich hier ? Wo überall will ich hin ? Habe ich Freunde/Familie hier ? Wann war ich zuletzt in den USA ? Wo ? Fangfrage: Wann nochmal, genau ? Reise ich allein ? Zweck des Besuches ? Was arbeite ich ? Was will ich in Memphis ? Offenbar kann ich alle Fragen zur vollsten Zufriedenheit des officers beantworten und bekomme den Einreisestempel in den Pass. Zoll ist keine Hürde und das Gepäck ist schnell da. Raus vor die Flughafentür und rauchen ! Währenddessen schaue ich mich schonmal nach Transportmöglichkeiten nach downtown um. Hm. Taxi ist mir zu teuer, ein Hinweisschild auf MARTA, die U-Bahn Atlantas gibt es nicht. Ich scanne die Gegend auf Schilder bezüglich shuttles. Es gibt nur welche zum domestic terminal. Ich frage. Ok, shuttle zum domestic nehmen und von dort gibt´s dann auch die shuttles nach downtown.

Ich nehme mein Zimmer im Hilton Hotel in Beschlag, eiere noch ein wenig durch die Gegend, um mir noch was zu trinken und zu essen zu besorgen, kaufe eine prepaid-calling-card, rufe zuhause an, um gute Ankunft zu vermelden und falle tot ins Bett.

Good night Atlanta !

Good night Atlanta !

© Sabine H., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Georgia, Tennessee, Louisiana und Texas in 2 Wochen - Reise für Rastlose...
Details:
Aufbruch: 11.08.2012
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 26.08.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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