On Tour auf MADAGASKAR

Reisezeit: April / Mai 2006  |  von Uwe Decker

Dreieinhalb Wochen quer durch Madagaskar - zu Fuß, mit Auto, Boot und Flugzeug - Einblicke in eine andere Welt, "rechts unten neben Afrika"

Tana zum Ersten

Antananarivo,
Freitag/Samstag, 28./29. April 2006

"U W E" - in großen Lettern sehe ich bei der Ankunft auf dem Flughafen in Antananarivo meinen Namen auf einem Schild, darunter ein breites Grinsen auf einem Gesicht, dass mir seltsam vertraut vorkommt.

So herzlich bin ich noch nie empfangen worden, genauer gesagt, es ist überhaupt das erste Mal, dass mich jemand in meinem Urlaub empfängt. Rija heißt der Schildhochhalter, und er trägt meine Hoffnungen auf ein relativ problemloses Eingewöhnen in eine andere Welt, rechts unten neben Afrika -MADAGASKAR.

Reiseweg

Reiseweg

Denn dass ich hier in Afrika gelandet bin, darauf deutet in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, wenig hin. Die Einwohner gehören überwiegend zum Stamm der Merina, einem der 18 verschiedenen Stämme auf der Insel und haben einen deutlich polynesisch-malaiischen Einschlag, in den verschiedensten Brauntönen. Die Häuser bestehen, auch in der Umgebung der Stadt, aus Ziegelstein und sind oft zweigeschossig. Allerdings herrscht auf den Strassen und den Märkten das gewohnt afrikanisch quirlige Leben, die Bürgersteige sind bevölkert mit Händlern, meist Frauen, ihre Kinder haben sie dabei, die sitzen schön artig neben den oft kümmerlichen Auslagen, Babys sind oft in einfachen Pappkartons abgelegt.

Antananarivo, kurz Tana, ist nichts für Fußkranke. Die Stadt ist auf vielen Hügeln erbaut, zwischen den einzelnen Stadtteilen weiter außerhalb befinden sich manchmal Reisfelder oder einfach unbebaute Flächen, weiter im Zentrum sind sie durch Treppen verbunden, die an den Rändern durch fliegende Händler oder feste Verkaufsbuden belegt sind. Die Besteigung kann zur schweißtreibenden Angelegenheit werden, kaum eine Straße ist eben, es ist ein ständiges Auf und Ab.

Allerdings ist das Klima jetzt im hiesigen Spätherbst für den Touristen aus dem fernen Europa eher angenehm. Hier im zentralen Hochland liegen die Temperaturen bei ca. 25 Grad, nachts kann es schon recht kühl werden.

Ich beziehe Quartier im traditionsreichen aber mittlerweile schon etwas heruntergekommenen Hotel Glacier.

Sein Pluspunkt ist die zentrale Lage, direkt an der Avenue de l'Independance, die aber so gar nichts mit einer Prachtstraße, wie man sie ansonsten selbst in den Hauptstädten der ärmsten Länder findet, gemein hat.

Die Einrichtungen des Hotels, die um die Ecke liegen, sind stadtbekannt. Im Glacier Cafe trifft man sich auf ein Croissant und einen Kaffee zum Frühstück, das Restaurant ist stets gut besucht, und das Glacier Cabaret bietet fast täglich Live-Musik. An Wochenenden geben meist bekannte einheimische Sänger und Gruppen Konzerte. Sie sind durchweg gut besucht, der Schuppen ist am Abend stets proppenvoll, die Stimmung ausgelassen. Hier kommt das afrikanische Temperament durch. Meinen ersten Abend sowie alle im Verlauf des Urlaubs folgenden in Tana verbringe ich stets dort. Langeweile kommt somit nicht auf.

© Uwe Decker, 2006
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 28.04.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 23.05.2006
Reiseziele: Madagaskar
Der Autor
 
Uwe Decker berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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