Darwin

Reisezeit: Juni - August 2004  |  von Sabine Griesbeck

Gleich in die Vollen

Frogshollow, das Hostel, in dem wir am Anfang waren, haben wir schnell wieder verlassen. Es war zu teuer fuer dass, was uns dort geboten war. Dann sind wir im Chillis Backpackers gelandet, nachdem wir mit unserem Gepaeck quer durch die Stadt gewandert sind, und erst ins Cavenagh wollten ,und da nichts mehr frei war.....

Nach 2 Uebernachtungen haben wir erfahren, dass es in der Hauptsaison, die ein Tag spaeter anfaengt, um $4 die Nacht erhoeht wird, ok. Raus da.

Im Wilderness Lodge hat es mir ganz gut gefallen. Fruehstueck war inklusive, es gab Pancakes und die Zimmer waren auch schoen. Nach 3 Naechten haben wir erfahren, dass sie keine Langzeitbleibenden da haben wollen, und du nur 5 Naechte bleiben darfst. Alles klar. No worries, wir gehn ja schon.

Harriet's Place war unsere naechste Wahl. Ich hab das Tasche rumschleppen schon so satt, kann man sich ja vorstellen.
Harriet's Place ist das billigste, in dem wir bis jetzt waren, aber auch das absolut heruntergekommenste.
Wir haben ab 12 Uhr mittags nur Kaltwasser, nur ein Kuehlschrank fuer zu viele Hostelgaeste, 6 Betten im Zimmer ,dass kleiner ist als meins Zuhause, kein Pool usw.
Ach und die Zimmer werden nicht sauber gemacht. eine Katastrophe.
Wir (Dani und ich) sind mit 4 Jungs zusammen im Raum. Ist zwar ein bischen umstaendlich mit dem umziehen und so, aber das geht schon.
Hier hab ich das erste mal Leute kennengelernt, mit denen man nicht nur oberflaechliche Gespraeche fuehren kann. Fast alle haben einen Van, und sind als Karawan zusammen von der Westkueste hochgekommen. Wir sind sofort in die Gruppe aufgenommen worden. Hier der Raum in dem ich wohne.

Jeder hat so seine Vorstellungen von dem Reisen in Australien, und jeder stellt es sich falsch vor. Hier ist es fast wie auf Mallorca. Drogen, Sex und Alkohol. Naja, liegt vielleicht auch ein bischen an meiner derzeitigen Umgebung hier. -->

Mit der Referenz und dem Lebenslauf , den ich schon von Zuhause mitgenommen hatte, hab ich mich dann gleich auf den Weg gemacht, um nach einem Job Ausschau zu halten.
Am liebsten waere mir natuerlich schon irgendwo zu bedienen, weil ich das auch schon in Deutschland gemacht habe.
Also einfach mal in verschiedene Cafe's reinspazieren, und fragen ,ob sie nicht nach Stuff suchen.
Schon das 2. Cafe' hat mir ein Probearbeiten am Freitag angeboten. Perfect.
Hat mich noch gefragt,ob ich wuesste wie man verschiedene Arten Italienischen Kaffee macht. Aber klar weis ich das. Hab bei Roberto gearbeitet. Ach und bei der Gelegenheit, danke fuer die tolle Referenz. Hat mir bis jetzt sehr geholfen.

Habe mir halt, wie ich so bin, die ganze Zeit weiter einen Kopf gemacht: Ich weis nicht wieviele Schichten ich bei denen bekomme, wieviel die mir bezahlen, ob ich ueberhaupt bleiben kann. Blablabla. Deswegen hab ich meinen Lebenslauf noch perfektioniert, und mich nochmal auf den Weg gemacht. Kam aber nicht viel bei raus, weil jeder Pub schon zich Lebenslaeufe von Nativspeakern hatten. Da kann ich nicht viel machen.

Ende gut alles gut. Letzte Woche hab ich von meiner Chefin den Antrag fuer die Steuernummer bekommen. Jipieh!!! Und hab 5 Schichten die Woche. Wer sagts denn. Jetzt kann ich erstmal sparen, um die Ostkueste dann gemuetlich machen zu koennen.Und das, einer meiner Chefs.

Trotz dem Umziehen in verschiedene Hostels haben wir nicht aufgehoert nach einer Wohnung zu suchen. Das ist hier garnicht so einfach. Die meisten Wohnungen sind irgendwo auserhalb, und die Busverbindungen sind hier so schlecht, dass man abends schon nicht mehr nach Hause kommt.
Also jeden Mittwoch und Samstag Zeitung kaufen.

Mittlerweile bin ich ueber 3 Wochen hier, und es hat sich noch nichts ergeben. Ist aber nicht so schlimm. Langsam gewoehne ich mich an ein Zimmer mit anderen. An den Gerauschpegel und die Gemeinschaftsduschen. Ich denke, wenn sich nicht durch Zufall was anderes ergibt, werde ich dann doch meine Zeit hier in Darwin in einem Hostel verbringen.

Ach ja, genau, der Geraeuschpegel. Unser Zimmer hat das Fester auf der Seite zum Balkon raus. Wir haben keine Fensterscheiben, sondern nur Moskitonetze und Lamellenfenster. Das Radio auf dem Balkon steht direkt unter dem Fenster und laeuft bis 4 Uhr morgens fast immer auf voller Lautstaerke. Techno natuerlich. TOLL!!! Also ohne Ohrstoepsel ist es sehr schwer auszuhalten. aber wie gesagt, man gewoehnt sich an alles.

Die Stadt Darwin kommt mir schon viel gewohnter vor, als Adelaide.
Wenn man erstmal die Farbe des Theres auf der Strasse kennt, und das System einer Stadt durchblickt hat, kommt man sich nicht mehr vor, wie in einer Filmkulisse, wie es am Anfang in Adelaide war.
Da dachte ich immer, wenn ich um die naechste Ecke gehe komm ich wieder in einer normalen Stadt raus.

Die Autos fahren links. Am Anfang hab ich immer auf die Falsche Seite geschaut. Jetzt weis ich schon garnicht mehr wo ich hinschauen muss, und bin mir sogar unsicher wie es in Deutschland jetzt nochmal war.

Ich merke, das sich in meinem Kopf jetzt viel tut. Man gewoehnt sich an die ganze Situation.

© Sabine Griesbeck, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
WINTER IN DARWIN - 30GRAD IM SCHATTEN. Die Stadt der wilden Tiere. Wie erfolgreich meine suche nach Arbeit und nem bequemen Bett war, und noch einiges mehr
Details:
Aufbruch: 26.06.2004
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 12.08.2004
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Sabine Griesbeck berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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