grubersunterwegs

Reisezeit: März 2009 - Juni 2010  |  von Elisabeth und Rupert Gruber

Holpriger Start

Villarica 19.10.2010

Nachdem die Anreise so reibungslos gelaufen war, mußte ja noch irgendwo ein Stolprstein sein, damit nicht alles soo glatt läuft. Bei heißt das Problem "Ritzel", aber erstmal eins nach dem anderen.
Wir hatten uns aus Deutschland ein paar Erstatz/ Verschleißteile mitgebracht, um hier die Motorräder für den nächsten Abschnitt wieder fit zu machen, zum einen bekommen wir hier nicht an jeder Ecke Teile für unsere KTM's, wenn dann in Chile und dort um vieles teurer. Einen original Kettensatz für jedes Moto hatten wir noch zu Hause, weiter noch Bremsbeläge, Ölfilster ect. mitgenommen.
Am Dienstag haben wir letztendlich unser Zelt auf dem Campo bei unseren Motorrädern aufgestellt, 2 Tage, dann sollte es weiter gehen, denn hier ist es noch ziemlich kalt, windig, teils rauhreif und ungemütlich. Wie der April in Deutschland eben.
Die Motorräder waren schnell aus der Scheune geholt, Batterie geladen und schon sprangen sie an, alles bestens. Rupert machte sich gleich daran die alten Ketten und Ritzel auszubauen um sie gegen die neuen zu tauschen. Da mußte er feststellen das die vorderen Ritzel, nicht passten, toll, die falschen Ersatzteile dabei.
So sehen sie gleich aus, nur beim darauf stecken merkte man das sie nicht richtig sitzen, Spiel haben, so gehts nicht. Dumm nur das wir die Ketten schon demontiert hatten, sonst wären wir mit den alten noch gefahren, aber neue Kette und altes Ritzel, no go.

In El Bolson konnten wir nichts bekommen, aber ein Schweizer hatte sein Auto ebenfalls hier abgestellt und kommt am Sonntag, der würde sie mitbringen, die richtigen Ritzel mußten also nur rechtzeitig in der Schweiz sein, und wir hätten nur die paar Tage Wartezeit, ärgerlich, aber das kleiner Übel. Per E-mail und Telefon haben wir unseren Händler kontaktiert und um schnelle "Bearbeitung" gebeten, sicherheitshalber noch Freunde angerufen, damit es auch wirklich klappt.

Freitag kam die Mail, Ritzel in der Schweiz angekommen, prima!
Am Sonntag nachmittag kam der Schweizer mit den Ritzel an!
Umso unglaublicher war es dann zu sehen, das von den beiden Ritzel nur eines richtig ist und das zweite ebenso verkehrt ist wie die anderen.
O.K. Wir sind in Südamerika, von einem hiesigen Händler hätten wir uns über solch einen Fehler wahrscheinlich nicht groß gewundert, aber ....
Südamerika heißt aber auch andere Lösungen finden oder improvisieren. Rupert hat eine Distanzscheibe gebaut und damit ein neues falsches Ritzel eingebaut um wenigsten bis nach Chile zu kommen. Zum einen müssen wir aus Argentinien raus mit den Motorrädern, zolltechnisch, zum anderen bekommen wir dort mit Sicherheit ein richtiges Ritzel, auch wenn das 500 km Umweg heißt.

Bei eisigem Wetter verließe wir Argentinien, der Paß hatte nur gute 1.200 km, aber dennoch lag rechts und links der Straße noch reichlich Schnee. Der Winter ist noch nicht lange vorbei. Frierend, aber trocken haben wir die ersten Etappen zurück gelegt und in Chile telefonisch schon mal angefragt, ob das Ritzel da sei. Mittwoch, o.k., bis dahin bleiben wir lieber in Villarica, ein kleiner gemütlicher Ort, dort können wir die Wartezeit angenehm verbringen. Leider hat das Wetter umgeschlagen und seit ein paar Tagen regnet es immer heftig, Ausflüge in die Umgebung machen da nicht wirklich Spaß. Nur Thermen mit heißem Wasser, die waren schön auch bei Regen und wenn dieses Wetter normalerweise eher was für die Ofenbank wäre. Irgendwelche Vorteile muß so ein Vulkan in der Nähe ja haben.

Am Donnerstag soll das Wetter schöner werden, und passend dazu erhalten wir das Teil, wenn das kein gutes Omen ist.

So haben wir uns, und werden es auch noch in den nächsten 1-2 Wochen tun, in Gebieten aufgehalten, die wir kennen. Wir wissen, wo wir an welcher Kreuzung / Kreisverkehr abbiegen müssen, wo es welche Geschäfte gibt, können ohne Straßenkarte fahren, fast ein heimisches Gefühl.

Fotos folgen, haben momentan nur etwas Problem mit dem hochladen.

So haben unsere Motos auf uns gewartet.

So haben unsere Motos auf uns gewartet.

Die ersten Naechte haben wir noch im Schutz der Halle verbracht, windig und kuehl.

Die ersten Naechte haben wir noch im Schutz der Halle verbracht, windig und kuehl.

Mal eben schnell wieder alles flott machen, bis uns das kleine Problem ausbremste.

Mal eben schnell wieder alles flott machen, bis uns das kleine Problem ausbremste.

Hier sieht man ihn gut, den kleinen, aber feinen Unterschied.

Hier sieht man ihn gut, den kleinen, aber feinen Unterschied.

Ritzel haben wir ja genug, aber....

Ritzel haben wir ja genug, aber....

Auf dem Weg nach Chile, die erste Ueberquerung der Anden, das sieht  nicht nur kalt aus, das war es auch.

Auf dem Weg nach Chile, die erste Ueberquerung der Anden, das sieht nicht nur kalt aus, das war es auch.

Chile, ein alter Bekannter, der Villarica.

Chile, ein alter Bekannter, der Villarica.

Aussen kalt und regnerisch, aber das Wasser 42 Grad heiss, war was zum Aufwaermen.

Aussen kalt und regnerisch, aber das Wasser 42 Grad heiss, war was zum Aufwaermen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Lentinger, 2 Motorräder, 1 Kontinent Nachdem wir Afrika einigemale bereist haben, machen wir uns jetzt auf den Weg Südamerika zu erkunden. Mit genügend Zeit im Gepäck und Lust auf Neues, erfüllen wir unseren Traum: Reisen ohne Zeitdruck und entfliehen damit dem allgegenwärtigen Alltagsstress. Gerne nehmen wir Euch dabei ein Stück weit mit und lassen Euch an unseren Erlebnissen teilhaben.
Details:
Aufbruch: März 2009
Dauer: 15 Monate
Heimkehr: Juni 2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Paraguay
Ecuador
Brasilien
Bolivien
Peru
Der Autor