Australien per CamperVan

Reisezeit: März - Juni 2009  |  von Steffen Kosul

Apocalypse Now - Part2

Wir sind am Strand angekommen und packen unsere sieben Sachen für den Tag am Meer.
Nee, eigentlich wollten wir ja nur kurz ins Wasser und dann sollte es weiter gehen.
Wir bereiteten uns vor und stürmten ins Wasser. Die Wellen hier waren größer, als alles, was wir vorher gesehen haben und wir hatten eine Menge Spaß beim Wellenreiten.
Am Strand zurück begann die Odyssee mit der Frage nach dem Autoschlüssel.
Wo ist er? keine Ahnung.
Wer hat ihn zuletzt gehabt? Du, nein, Ich?
Was ist damit passiert? Ich befürchte das schlimmste.
Das Meer hat für den vielen Spaß ein Opfer gefordert, unseren Autoschlüssel. Na, prima.
Was könne wir tun? Marius sprintet zum "Bademeister" um nach einem Metallsuchgerät zu fragen.
Gute Idee, aber leider erfolglos.
Aber die Jungs hier sind alle super nett und versuchen immer zu helfen. Also rief er den australischen "ADAC", um das Auto aufzubrechen und versuchte einen Schlüsseldienst zu erreichen.
Eines war klar, der gemütliche Tag am Strand war gelaufen.
Wir stellten uns auf stundenlanges Warten ein und wollten uns es gerade gemütlich machen, da stand der Mann von ADAC schon an unserem Auto.
In der nächste Stunde versuchte er erst mit Geschick, dann mit Gewalt unseren Camper zum Öffnen zu bewegen. Leider erfolglos.
Das einzige, was er hinterließ waren Kratzer am Türöffner und Schweissabdrücke an der Scheibe. Zum Glück ist ja der ADAC kostenlos und so war es nicht um sonst, das er da war.
Als er kurz vor der Verzweiflung war, fragte Marius ihn, ob man nicht durch das obere Camperfenster einsteigen sollte, schließlich war das offen und nur mit einem Fliegengitter verhangen.

Suuper Idee, der Mann fand wieder Hoffnung und 30 Sekunden später war das Auto offen.
Wir waren alle drei sehr zufrieden und bedankten uns brav für die tolle Arbeit.
Innerlich waren wir zwei schon wieder on the Road in Richtung Newcastle.
Das Auto war jetzt zwar offen, wir hatten unsere Behausung zurück, nur zum Fahren fehlte noch so ein kleines silbernes Ding mit Zacken dran, genannt Schlüssel.
Hab ich schon erwähnt, dass ich der Übeltäter war, der dieses lebenswichtige Utensilie versenkt hat? Nein? Doch ich war es, es tut mir auch sehr leid und das werde ich sicher noch öfter in diesem Urlaub zu hören bekommen.

Warten auf den Schlüsseldienst:
Wir hatten noch nicht richtiges gegessen heute, da kam die Wartezeit genau richtig und wir zogen uns einen "typisch australischen" Burger rein. Beim letzten Bissen erspähte Marius in der Ferne einen Mann mit einem Metallsuchgerät.
"Los, geh mal hin und frag Ihn, ob wir uns es ausborgen können." Marius rannte los.
Immer wieder machen sich seine exzellenten Englischkenntnisse bezahlt.
Er bleib für die nächste halbe Stunde verschwunden und ich ging davon aus, dass wir noch eine Chance habe, den Schlüssel doch wiederzufinden.
Als ich zum Auto zurückkehrte, machte sich erneut Ernüchterung breit. Marius stand mit dem Mann auf dem Parkplatz und sie hatten sich anscheinend in ein sehr interessantes Gespräch vertieft.
"Marius? Ich dachte Ihr sucht schon lange. Nein?"
Der Mann hatte sich das Gerät gerade neu besorgt und noch niemals vorher eingesetzt. Tolle Voraussetzungen.
Der erste Einsatz und gleich ein Erfolgserlebnis?
Wir gingen zusammen zurück zu der Stelle am Strand, wo wir vorher gesessen haben.
Wir hatten eine winzige Chance, dass mir der Schlüssel schon vor dem Badegang aus der Tasche gefallen ist und wir ihn am Strand mit Hilfe des Mannes und seinem nagelneuen "Minensuchgerätes" wiederfinden.
Aber leider wurde dieser schmale Grat der Hoffnung nicht mit Leben erfüllt und wir mussten doch auf den Schlüsseldienst hoffen.
Gefühlte 3 Stunden später stand der junge Mann der Firma Frost an unserer Tür und war voller Tatdrang.
Als erstes nahm er die Fahrertür auseinander. Ich war unsicher, ob das der richtige Weg sein? Marius fragte nach und er erklärte uns, dass er das Schloss ausbauen muss, um einen Schlüsselcode ablesen zu können.
Aber das Schloss, dass sich dort die letzten 7 Jahre sehr wohl gefühlt hatte, wollte nicht aus seinem Haus raus.

Wird der Mann es schaffen? Wie lange werden wir hier noch festgehalten?
Fragen über Fragen, dessen Beantwortung wohl bis zu nächsten Kapitel warten müssen.

© Steffen Kosul, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das ist der Reisebericht von Marius und Steffen in Down Under
Details:
Aufbruch: 18.03.2009
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 09.06.2009
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Steffen Kosul berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.