China - April/Mai 2009 - von Beijing nach Hong Kong

Reisezeit: April / Mai 2009  |  von Angie Alex

Guangzhou

11.05.2009

(Angie schreibt)

Wir sitzen gerade in einem Internet-Cafe in Kanton. Die Stadt ist China, so wie wir es uns wohl noch am ehesten vorgestellt haben. Gross, unuebersichtlich, heiss, nicht ganz so sauber, viel Smog, wahnsinnig viele Menschen die ueberall rumwusseln... aber nicht schlecht! Und shoppen kann man hier sicher auch recht gut. Ich habe jedenfalls gestern Abend noch zwei Paar Schuhe gekauft

Aber von vorne: Am Samstag Abend sind wir um halb zehn in Guilin in den Zug gestiegen. Das Abteil haben wir mit Yann und seiner Freundin geteilt. Die beiden sind aus Genf und machen in zwei Monaten folgende Tour: Myanmar, Australien, China, Japan.... waren sehr nett. Hat Spass gemacht sich mit Ihnen zu unterhalten

Diesmal war es ein T Zug. Ganz erheblich ruckeliger und natuerlich langsamer als die Z-Klasse. Wir kamen mit etwa ner Stunde verspaetung gegen 9.15h am Sonntag - also gestern - hier an. Mit dem Taxi zum Hotel. Hotel ist okay, liegt vorallem glaub ganz guenstig direkt an der Beijing Lu und nur 100m von der Fussgaenger-Shopping-Meile entfernt. Und da gehts auch zu.... Menschen, Menschen, Menschen...

Der Blick aus unserem Hotel - China wie wir es erwartet haben

Der Blick aus unserem Hotel - China wie wir es erwartet haben

Nach ner Dusche sind wir los. Durch die FuZo zur Metro, und dann haben wir die Chen-Ahnenhalle angeschaut, anschliessend noch drei Tempel und zu guter Letzt waren wir in einem Museum bei einer Ausgrabungsstelle. Hier wurde 1983 ein Grab eines Koenigs entdeckt, der vor ca. 2000 Jahren gelebt hat!! Rund 10.000 Gegenstaende wurden noch gefunden. Unter anderem auch die Backenknochen des Koenigs, Gold- bzw. Jadesigel und und und. Das war durchaus sehr interessant!

Die Details im Ahnentempel

Die Details im Ahnentempel

Zum Abendessen sind wir dann auf die Insel der Auslaender. Shiman Island. Und dort zu Lucys... und um uns rum nur Leute, die sich wohl gerade ein chinesisches Baby adoptiert haben!? Es waren ohne Uebetreibung mindestens zehn (westliche) Familien mit kleinem chinesischen Babies! Das war echt seltsam. Warum waren die alle in diesem einem Restaurant? Wir muessen dringend zuhause googeln: Spirit of Adoption

Ansonsten war die Insel nicht soooo aufregend. Einfach etwas ruhiger als der Rest der Stadt. Viel Galerien. Vorallem wahrscheinlich auf Langnasen ausgelegt...

Nach dem Essen auf der Insel noch bissle am Ufer gelaufen, die Gebaeude - wie ueberall in China - bunt beleuchtet... Disneyland. Wie immer!

Auf dem Rueckweg zum Hotel hab ich dann noch die Schuhe gekauft *freu*.

Heute morgen relativ schlechtes Fruehstueck im Hotel, ueberhaupt, der Fruehstuecksraum komplett heruntergekommen. Ungewoehnlich. So hatten wir das bisher noch nie. Dann losgetiegert um noch die kath. Kirche und den Qingping Markt zu besuchen... Kirche war nett. Und der Markt? Keine Ahnung ob wir ihn gefunden haben? Wir waren gerade auf einem "Drug Market". Viele getrocknete Seepferdchen, Kakerlaken und Schlangen. Ein Stand mit Schildkroetenpanzer Aber da die hier auch lebend auf dem normalen Markt verkauft werden, ist das mit den Panzern auch nicht weiter verwunderlich?!

Was die Chinesen nicht alles für Ihre Medizin brauchen

Was die Chinesen nicht alles für Ihre Medizin brauchen

unendlich viele getrocknete Seepferdchen

unendlich viele getrocknete Seepferdchen

Um 16Uhr faehrt der Zug nach Hongkong. Wir freuen uns schon sehr

P.S.: Dieses Internetcafe hat sicher rund 200 PCs!!!

p.p.s: Vorher sind wir ueber einen Kleidermarkt gekommen... 1000 von kleinen Laedelchen und massenhaft Menschen, LKWs, Kleinlaster und und und. Wir nehmen an, es war ein Grossmarkt fuer die Kleidungsindustrie fuer ganz china oder so?

Schade, dass einem so viel Dinge unklar sind und im verborgenen bleiben, weil man die Sprache nicht kann und die hier auch kein Englisch. Praktisch gar keins. Viel weniger als in Beijing. Und das trotz der Naehe zu Hong Kong...

(Alex schreibt weiter)

Nach der Pause im Internet-Cafe haben wir doch den Markt mit den lebenden Tieren gefunden. Es war nicht so schlimm, wie andere in den Foren schreiben, aber natürlich ist es schon grenzwertig, wenn eine Frau eine Schildkröte vor unseren Augen tötet und zerlegt.

Wir Wessi sollten uns aber bewusst machen, das auch wir Fleisch ohne Ende essen. Eine Geflügelfarm bei uns sicherlich auch nichts tolles ist und ein Inder im Schlachthof durchdrehen würden, da wir eine heilige Kuh schlachten.

Zurück zum Markt. Ohne Vorwarnung ändert sich der von einer zu anderen Strassenecke auch der Sinn des Marktes. Gerade wurde noch aus schmutzigen Käfigen potenzielles Essen verkauft. Jetzt sind in den sauberen (immern noch zu kleinen) Käfigen kleine Katzen und Hunde. Im dahinterliegenden Laden wird dazu Futter, Körbchen, Hundeleine usw. verkauft. Also für mich sind wir jetzt im Pet-Market. Wir erinnern uns daher wieder an Oscars Aussage über die Dog-Meet-Street in Guilin "In diesen Feinschmecker lokalen werden nicht die Haustiere angeboten" (Not the pets, the OTHERS)

(Angie schreibt weiter)

Alex hat nicht erzählt, dass auf dem Markt für das potentielle Essen,auch lebende Skorpione in großen Mengen und in allen möglichen Größen verkauft wird. Die Skorpione werden in Plastikwannen gehalten und es wusselt und wimmelt... ich hab mich nicht besonders nah dran getraut

Mit Stäbchen wird nicht nur gegessen, sondern es werden auch lebende Skorpione sortiert.

Mit Stäbchen wird nicht nur gegessen, sondern es werden auch lebende Skorpione sortiert.

Wir sind an diesem Tag also mal wieder viel gelaufen und es war sehr heiss. Der Zug nach Hongkong ging Nachmittags um 16 Uhr und wir wollten ca. gegen 15 Uhr im Hotel los... nach dem Markt war es erst ca. 13h und wir sind zum thailändisch essen auf die Insel. Dort haben wir wieder festgestellt,dass da was mit den chinesischen Babies sein muss. Die hatten bestimmt 20 Baby-Hochstühle in diesem Restaurant. ** (siehe unten)
Wir haben dort lecker gegessen.
Anschließend hatten wir ein bisschen ein Problem ein Taxi zu finden und bis wir schließlich am Hotel waren, war es bereits 15 Uhr. Wir schnell unsere Koffer geholt, ins nächste Taxi und ab zum Bahnhof. Allerdings war der Weg doch relativ weit und es hatte sehr viel Verkehr. Ich wurde immer nervoeser. Aber ca. 20 min. vor der Abfahrt unseres Zuges waren wir am Bahnhof. Hier waren wir dann etwas unschlüssig wo wir hin sollten, haben uns dann für oben entschieden und waren dort auch richtig! Wir wurden sehr hektisch und energisch zum Zoll und zur Ausreise gebeten! Wir dachten, das würde erst in Hongkong passieren: Ausreise China / Einreise Hongkong. Ups!
Und dann wurde es noch hektischer, als etwas mit meinem Pass nicht stimmte! Tatsächlich fehlt in meinem Visum die letzte Ziffer meiner Passport-Number. Ich wurde etwas gescholten und ich solle das nächste Mal mehr aufpassen. Krass dass das bei der Einreise niemand gemerkt hat? Wir haben den Zug gerade noch so erreicht. Als wir unserer Tickets(übrigens: 190 Yuan) nochmals angeschaut haben, stellten wir fest, dass da explizit drauf stand, man solle 45min. vor Abfahrt da sein und das Gate würde 10min. vor Abfahrt geschlossen! Wir hatten also Glück, dass die uns noch in den Zug reinlassen haben Um 18Uhr kamen wir dann in Hongkong Hung Hom Station an!

** Zuhause herausgefunden: In Guangzhuo werden tatsächlich die zur Adoption an Amerikaner zu vergebenden Babies den neuen Eltern übergeben.Die ganze Prozedur dauert wohl dann auch etwas länger, bzw. gibt es wohl einen Mindestaufenthalt im Land (drei Wochen wenn ich es richtig verstanden habe), in dem die neuen Eltern mit ihrem Baby in China sein müssen. Daher also die ganzen Babystühle und Babymenues in den Restaurants und all die süssen kleinen chinesischen Babies mit ihren neuen Eltern. Übrigens werden nur Mädchen an ausländische Eltern zurAdoption frei gegeben!

© Angie Alex, 2009
Du bist hier : Startseite Asien China Guangzhou
Die Reise
 
Worum geht's?:
25.04.2009 - 16.05.2009 Selbst zusammengestellte Chinarundreise von Beijing über Shanghai, Guilin, Yangshou, Ping'an nach Guangzhou und Hong Kong
Details:
Aufbruch: 25.04.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.05.2009
Reiseziele: China
Der Autor
 
Angie Alex berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.