Frankreich 2009 - Katharerland - Zentralmassiv

Reisezeit: September / Oktober 2009  |  von Uschi Agboka

26.-29. Tag - Oberlauf der Ardeche/Rhonetal

Samstag, 17. Oktober 2009 26. Tag

Heute Morgen sind es 2 Grad. Es ist kalt und windig und außerdem regnet es. Wir sind auf über 1.000 m Höhe. Frühstück muss leider drinnen erfolgen, doch wir haben eine tolle Aussicht. Um 9.40 Uhr fahren wir los. Unterwegs sehen wir einiges an Schnee am Straßenrand. 1.264 m hoch, 0 Grad. Wir sind nun an der Ardèche. Heute soll es durch das Rhonetal, Richtung Grenoble gehen. Dann Richtung Eifel, weil ich meine Großcousine Rosie dort besuchen möchte. An der Ardèche entlang fahren wir durch viele schöne Orte. Es ist sonnig geworden, bei 13 Grad. Bei Thueyts, 1.130 Einwohner, in einem engen Tal am Oberlauf der Ardèche, sehen wir die bekannte Steinbrücke "Pont Diable". Wir kommen durch Aubenas, dann Privas. Es sind 15 Grad und es ist sonnig. Wir überqueren den Col de l'Escrinet, 787 m, gegen 12 Uhr, bei 8 Grad. Vielen bekannt vielleicht durch die Tour de France. Um 12.30 Uhr erreichen wir die Rhone, Le Pouzin. Das Rhone-Tal hat man sehr verschandelt. Sehr schade drum. Heute ist Samstag und wenig Verkehr. Der Wind - Mistral - bläst heftig. Aber wir haben es ja gemütlich im Bus. Über Valance geht es Richtung Grenoble, dann Richtung Chambery. Wir sehen die Berge, die von den Wolken verhangen sind. Auch hier gibt es die guten Nussbäume, die die Nüsse von Grenoble hervorbringen. Wir befinden uns in Savoyen. Man fühlt sich italienisch angehaucht. Wir fahren nun Richtung Annecy, vorbei am Lac du Bourget. Dort halten wir und trinken Kaffee. Es ist warm in der Sonne und wir beobachten die Surfer auf dem See. Der See ist der größte natürliche See Frankreichs. Er entstand nach der letzten Würmeiszeit (Die Würmeiszeit, ist die bisher jüngste der im Alpenraum aufgetretenen großräumigen Vergletscherungen, die über die Alpen selbst hinausgingen. Sie ist, wie die meisten anderen Kaltzeiten, nach einem Fluss benannt, nämlich der Würm in Bayern. Die Würmeiszeit kann auf den Zeitraum von etwa 115.000 bis 10.000 Jahre vor heute datiert werden.), ungefähr 19.000 Jahre nach dem Rückzug der großen Gletscher des Quartärs. Der See hat eine Fläche von 44 km², ist 18 km lang und maximal 3,5 km breit. Seit Menschengedenken war der 145 m tiefe See noch nie zugefroren. Die Legende jedoch besagt, dass der Lac du Bourget, ebenso wie der Lac d'Annecy und der Genfersee, durch die Tränen dreier Engel gefüllt wurde, denen Gott befahl, das Gebiet der Voralpen zu verlassen. Ich muss gestehen, mir gefallen all diese Legenden und Märchen, die gerade hier in Frankreich die Phantasie arbeiten lassen. Inzwischen hat der Verkehr zugenommen. Es gibt eine Umleitung nach Genf, die uns aber kilometer-weite Umwege führt. So halten wir auf einem Feld am Waldesrand. Es ist 18 Uhr. Heute Abend gibt es Rinderfilet, Salat, Baguette, Rotwein und den Film "Dracula" zum Nachtisch.

Tageskilometer: 373

Sonntag, 18. Oktober 2009 27. Tag

Gestern Abend haben wir einen schön gefiederten Fasan gesehen, der flüchtete vor uns. Wahr-scheinlich weil er an meine Pfanne dachte! Wir sind um 7 Uhr auf, bei 2 Grad. Heute wollen wir ca. 800 km in die Eifel nach Heimbach fahren. Um 8.45 Uhr starten wir. Nachts hatte es Minusgrade. Unterwegs begegnet uns ein Autofahrer, der nur ein Miniguckloch hatte. Unglaublich. Wir kaufen noch mal gutes Baguette und tanken. Dann geht es in die Schweiz, am Genfer See entlang, vorbei an Lausanne, Richtung Basel. Es ist ein sonniger Tag. Es gibt einige Tunnel auf der Strecke. Um 12.30 Uhr passieren wir die deutsche Grenze in Basel, 11 Grad. Da Stau bei Baden-Baden angesagt ist, fahren wir bei Mulhouse wieder auf die französische Autobahn, Richtung Straßburg, entlang der Vogesen. Wir sind fast ganz allein. Nach 400 km machen wir Kaffeepause. Um 15.10 Uhr sind wir wieder in Deutschland, in Rheinland-Pfalz. Bei Kandel geraten wir in einen Stau. Ätzend. Gott sei Dank geht es bald weiter. Doch auf der 61 nach Koblenz der nächste Stau durch Unfall. Um 17 Uhr geht es weiter. Im Ahrtal erleben wir um 18.30 Uhr einen tollen Sonnenuntergang. Wir verlassen die Autobahn, Richtung Euskirchen. Hier hat sich wahnsinnig viel verändert, seit ich das letzte Mal 1987 hier war. Ankunft in Heimbach um 19.45 Uhr. Es ist dunkel. Heute Abend gibt es Kalbschnitzel, Pate, Tomaten, Baguette und Rotwein.
Tageskilometer: 831

Montag, 19. Oktober 2009 28. Tag

Wir stehen um 8 Uhr auf, bei 1,6 Grad. Heute besuchen wir meine Großcousine Rosie und ich will mir den Ort Heimbach ansehen, wo ich viel Zeit in meiner Kindheit verbrachte. Wir packen Rosie, klein und zierlich, 79 Jahre, in den Bus und machen eine Eifelrundfahrt. Später gehen wir in die Alte Mühle zum Abendessen. Um 21.30 Uhr ist der schöne Tag zu Ende, denn morgen müssen wir früh raus.
Tageskilometer: 66

Dienstag, 20. Oktober 2009 29. Tag

Um 7 Uhr stehen wir auf, frühstücken, verabschieden uns von Rosie und fahren nun Richtung Heimat. Das Wetter ist schön, sonnig, aber kalt. Wir kommen ohne Stau nach Hause. Um 17 Uhr sind wir daheim. Am Wegesrand zu unserem Haus sehen wir noch Schneereste. Es waren wun-derbare Wochen. Wir haben viel Schönes gesehen. Aber es ist auch schön, Zuhause zu sein.
Tageskilometer: 681

Bilder unter www.harley-rolf.de

Thueyts am Oberlauf der Ardèche

Thueyts am Oberlauf der Ardèche

Ein wunderschöner Urlaub geht zu Ende ...

Ein wunderschöner Urlaub geht zu Ende ...

... mein Partner hat mir ein ganz anderes Frankreich gezeigt. Danke!

... mein Partner hat mir ein ganz anderes Frankreich gezeigt. Danke!

© Uschi Agboka, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es handelt sich um eine 4-wöchige Fahrt mit dem Campingbus von Niederbayern durch die Schweiz nach Frankreich ins Zentralmassiv, durch das Land der Katharer.
Details:
Aufbruch: 22.09.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 20.10.2009
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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