Work & Travel in Neuseeland
Weihnachten nach Kiwiart
Weihnachten rueckte immer naeher und ich hatte keine Ahnung, was ich machen werde. Irgendwann war dann klar, dass es in meiner Unterkunft ein BBQ geben wird. Schoene Sache. Da kann man gut quatschen und was futtern. Was will man mehr.
Wenige Tage vor Heilig Abend wollte ich zwei Maedels von dem Restaurant abholen, wo ich arbeite, um bissl Party machen zu gehen. Zu meiner Ueberraschung bin ich mitten in eine kleine Betriebsweihnachtsfeier gestossen, auf der auch gewichtelt wurde. Noch ueberraschter war ich, als auch ich ein Geschenk bekommen habe. Es war ein Teddyanhaenger von den All Blacks und ein JoJo. Hab mich ueber die Geste echt gefreut. (Das JoJo ist klasse um Langeweile zu bekaempfen)
Kelly, eine von den Maedels, die zusammen mit ihrem Bruder im Horse and Trap arbeitet, hat mich dann fuer den 25.12. zu sich nach Hause eingeladen. Ihre Familie wuerde sich freuen, wenn ich kommen wuerde.
Diese Einladung fand ich schon krass. Gerade weil in Dtl. Weihnachten ein rein familienbezogenes Fest ist.
Am 24.12. wird Weihnachten in NZ nicht gefeiert. Aber an diesem Tag war ich zusammen mit Nicole und Sascha (zwei Deutsche aus dem Bamber House) in der Kirche. Genial.
Normalerweise halte ich von der Kirche nicht wirklich viel, aber die Chance eine Kiwi-Weihnachtsmesse mitzumachen, hab ich nicht so oft.
Erwischt haben wir eine etwas seltsame Kirche. Ich hab die Bezeichnung gerade nicht im Kopf, werd aber noch nachschauen was es heisst und es hier rein schreiben. Ich schaetze es war eine gemischte Kirche. Es gab zwei Sprecher. Vom Gewand her, einer ein Prister, einer ein Pastor. Also koennte es eine katholisch-evangelische Kirche gewesen sein. Weihrauch gab es keinen. Dafuer aber einen indonesischen Chor, der sehr schoen auf indonesisch gesungen hat. Die Leute haben nach jedem Lied sogar applaudiert.
Alles in allem lief der Gottesdienst ab wie bei uns, nur war es viel lockerer und wesentlich froehlicher. Das Beste war eigentlich der Gospelchor.
Was mich ueberraschte, war die Begruessung Fremder, um zu zeigen, dass vor Gott alle Menschen gleich sind.
Auf einmal standen alle aus, liefen quer durch die Kirche und gaben allen die Hand und wuenschten frohe Weihnacht. Das war wirklich beeindruckend, weil ich so etwas noch nie erlebt hatte.
Am naechsten Tag (25.12.) war ich ja bei der Familie eingeladen. vorher noch das BBQ besucht, was aber nicht unbedingt soo toll war.
Umso besser war es dann bei der Feier.
Und eine Feier war es wirklich. Es waren alle Verwandten da. Mindestens 20 Leute. Die Aelteren sassen im Garten, die juengeren spielten auf der Wiese. Es gab Wein und Mixgetraenke. Spaeter ging es nach drinnen, wo Bescherung angesagt war. Die lief ganz anders als bei uns. Aufgrund der grossen Familie wurde nur gewichtelt, weil normales schenken zu teuer waere.
Jeder packte nacheinander sein Geschenk aus und musste raten von wem es ist. War echt schoen. Logischerweise gab es nur kleinere Geschenke, weil der Wert festgelegt war.
Am Ende gab es eine grosse Papierschlacht mit dem Verpackungsmaterial, an der selbst die Grosselter mitwirkten. War wirklich lustig.
Anschliessend wurde Suesskram serviert. Das Abendessen hatte ich irgendwie verpasst (verdammt )
Das Suesszeug war aber typisch neuseelaendisch wirklich abartig suess, dass einem fast die Zaehne rausplatzten. Nee, nix fuer mich. Aus Hoeflichkeit hat mans trotzdem gegessen.
Nachher haben sich Grueppchen gebildet. Bin mit Adam (Bruder von Kelly) im Zimmer verschwunden und hab bissl PS2 gezockt. Nachher haben wir mit den verbleibenen Leuten Family Guy - The Movie geguckt. Ein uebelst geiler Trickfilm, der in Deutschland glaub ich nicht laeuft.
Alles in allem war es ein sehr schoener Abend, der mir aber in keiner Weise mein gewohntes Weihnachten im Kreise meiner Familie ersetzen kann.
Aufbruch: | 01.11.2005 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 19.05.2006 |