Australien kann kommen
Melbourne: The Grampians
Nach der Great Ocean Road sollte uns der Weg in die Grampiens fuehren. Da in diesem Gebiet Ende Januar 2006 ein Blitz in der Naehe des Mt. William eingeschlagen hat, durch starke Winde sich schnell ausbreitete und leider 3/4 der Flaeche des Nationalparks mit seinen Waeldern vernichtet hat, war es fuer uns eine etwas andere und eigenartige, aber dennoch sehr interessante Fahrt durch die Grampiens.
The Grampiens
Fahrt auf den Strassen durch die Grampiens
Leider waren viele Strassen aufgrund der Gefahr von umstuerzenden Baeumen oder herabfallenden Aesten gesperrt worden. So konnten wir nicht alles sehen, was die Grampiens zu bieten haben.
selbst Strassenschilder konnten der extremen Hitze des Buschfeuers nicht standhalten und sind entweder verkohlt oder geschmolzen
die schwarze Rinde der Eukalyptusbaeume und deren orange-braun-gelbe Blaetter
gruen schwarzer Kontrast, nachdem die Baeume wieder gruen spriessen
Nachdem wir erstmal in einem Hostel bei Halls Gap eingecheckt haben, welches einen Sonderpreis fuer alle Uebernachtungen anbot (16$ statt 25$), um wieder Touristen in dieses Gebiet zu locken, sind wir anschliessend nochmal ein wenig in der Gegend herumgefahren und haben eine Stelle entdeckt, bei der viele recht zahme Kaenguruhs waren.
Kaenguruhs in der Naehe von Wohnhaeusern
ganz nah ran konnte man sogar gehen
Mondschein ueber den Waeldern von Halls Gap (erkennt ihr den Hasen im Mond?)
Nach einer erholsamen Nacht ging es in alter Frische zu den noch geoeffneten Aussichtspunkten und auch zu den Balconies.
Blick von einem Lookout in der Naehe der Balconies auf den verbrannten Nationalpark
wunderschoene Farbspiele durch die verbrannten Baeume
Strasse durch die Grampiens
der Weg zu den Balconies durch den gruseligen Wald
verkohlte Baeume saeumen den Wegesrand
... und bilden einen schoenen Kontrast mit dem Himmel
neues Leben erwacht
Buschfeuer sind eigentlich etwas ganz natuerliches und sollen verhindern, dass zuviel Gras auf dem Waldboden waechst und somit den Baeumen die Kraft nimmt zu wachsen. Nachdem durch das Buschfeuer das Gras abgebrannt ist und den Boden mit nahrhafter Asche bedeckt hat, fangen nach einem Regenguss wieder viele Pflanzen an zu bluehen und zu spriessen. Zuerst erwachen jedoch die Gras-Trees (Grasbaeume) aus ihrem "Schlaf", die als einzige direkt nach dem Feuer bluehen koennen. Durch ihre langen spitzen Blaetter (aehnlich einer Palme) wurde er anfangs fuer einen Busch gehalten. Jedoch ist dieser Baum mit einer Wachstumsgeschwindigkeit von 1cm pro Jahr sehr bemerkenswert, da er noch vor allen anderen Baeumen wieder anfaengt zu gedeihen. Erst nach einer Weile schlagen auch die Eukalyptusbaeume wieder aus und machen die Waldlandschaft wieder zu dem, was sie war. Dieses Ausschlagen der Baeume gibt ein wunderschoenes und seltenes Farbspiel, was ich sehr beeindruckend empfand.
die Gras-Trees
Der doch lange Weg zu den Balconies sollte schliesslich mit einem einzigartigen Blick belohnt werden.
atemberaubender Blick von den Balconies
Anschliessend ging es dann noch auf den Mount Zero, im noerdlichen Teil der Grampiens. Waehrend Sigi sich Aboriginis-Site angeschaut hat, haben Mary und ich den 90-minuetigen Aufstieg auf uns genommen. Ueber Stock und Stein und felsige Steilwaende hinauf ging es in Richtung Gipfel des Mt. Zero, von dem aus man einen traumhaften Blick auf die umgebene Landschaft geniessen konnte.
Klettertour auf den Mt. Zero
Blick auf den Mt. Zero
Der Weg hat sich doch gelohnt, oder?
Ausblick auf das felsige Gebiet um den Mt. Zero
nach einem schwerem Aufstieg
... haben wir es dann doch auf den Gipfel geschafft
Nachdem wir dies auch geschafft hatten, ging es nach dem Abstieg zurueck ins Auto auf den Weg nach Adelaide. Als ein Gewitter aufzog und kraeftigen Sturm mit sich brachte, wirbelte sich der ganze Staub auf zu einem kleinen Sandsturm. Denn die australische Landschaft ist sehr flach und unbepflanzt und bietet somit beste Angriffsmoeglichkeiten fuer Wind, da dieser ungehindert an Staerke gewinnen kann.
aufkommender Sandsturm
Schliesslcih angekommen an der Grenze von Victoria und South Australia hiess es erstmal alles vernichten oder vertilgen, was irgendwie nach Obst oder Gemuese aussah und Fruchtfliegen anziehen kann. Denn wenn man nach der Grenze mit Obst erwischt wird, kann man hohe Strafen zahlen. Gesagt, getan. Sigi vertilgt noch letzte Reste. Jedoch haben wir auch einiges weggeschmissen. Beim Oeffnen des Muelleimers bemerke ich, dass dieser einen sehr tiefen Boden hat und regelrecht einbetoniert ist. Als Fruchtfliegen beim Oeffnen herauskommen und laestigerweise auch mit ins Auto gekommen sind, weiss ich, warum sich im suedlichen Australien so viele Fruchtfliegen befinden: Alle eingeschleppt durch diese ekelhafte Muelltonne!
Dann hau mal rein, Sigi! *yummy*
Nachdem wir nochmal in Murray River uebernachtet haben und es nach einem Regenguss kraeftig nach Eukalyptus gerochen hat, sind wir dann am naechsten Morgen in Adelaide angekommen und haben im "Annies Place"-Hostel eingecheckt.
Aufbruch: | 05.10.2005 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 04.10.2006 |