MS Arielle - eine Kreuzfahrt die es in sich hatte

Reisezeit: September 2006  |  von Melanie Kasüske

St. Malo

Unser erster Tag an Land. In der Bretagne, genauergesagt in St. Malo. Ich kannte bis dato von Frankreich nur Paris, welche ja überhaupt nicht meine Stadt ist. Aber nunja, Meinungen kann man ja auch ändern.
Wir lagen auf Reede und sind mit Tenderbooten zum Hafen gefahren.
Der Grund all dies? In St. Malo gibt es den größten Gezeitenunterschied Europas von fast 13m ... da kann kein großes Kreuzfahrtschiff einfach so im Hafen liegen.
Unser Frühstück nahmen wir diesmal im Bistro ein, was um einiges besser und gemütlicher war. Es gab nun mal dasselbe, aber ohne Stress. (sehr gut)
Um 08.30Uhr traf sich dann unsere Gruppe für den Ausflug nach Dinan und Dinard.
Wir fuhren zuerst nach Dinard, wo wir eine kleine Stadtrundfahrt machten und einen 20min Stopp am Strand von Dinard.

Dinard ist das Nizza der Bretagne. Diese Stadt wählte im 12. Jahrhundert eine reiche englische Familie für ihren Urlaub, woraufhin sie so bekannt wurde, dass bald alle reichen englischen Familien ihre Villen dort aufbauten.
Nach diesem Stopp sind wir weitergefahren nach Dinan.

Das mittelalterliche Städtchen ist der pure Wahnsinn. Eine wundervolle Stadt, die ihresgleichen sucht. Nicht umsonst gilt sie als die Schönste der Bretagne.
Wir machten erst zusammen mit unserer Reiseleiterin einen Stadtrundgang über den Markt, zu verschiedenen Kirchen und in eine Basilika, bevor wir den Rundgang an einem Aussichtspunkt über den Fluss Rance abgeschlossen haben.
Jan und ich sind daraufhin erst zusammen, dann noch getrennt so durch Dinan gelaufen, bevor wir uns am Bus wiedertrafen.
Wieder am Hafen von St. Malo machten Jan und ich uns auf, eine Runde um die Stadt auf der alten Stadtmauer zu gehen. Dabei sahen wir den Weg zum Kloster, welchen man nur bei Ebbe beschreiten kann. Wirklich spektakulär.

Leider ist St. Malo nicht wirklich die größte Stadt und wir waren recht schnell zur Hälfte rum, als wir uns von der Mauer runter trauten und ein wenig durch die Stadt gingen, bevor wir wieder zum Schiff gingen.
Ansonsten haben wir an dem Tag nicht mehr viel gemacht.
Wir waren im Bistro zu Abend essen, wobei wir feststellten, dass es im a la carte und im Buffetrestaurant dasselbe gibt... schwach, aber naja. Nicht mit AIDA zu vergleichen.
Die Show "Zirkus Marcelino", schaute ich mir alleine an, da Jan lieber auf der Kabine blieb.
So viel hat er da auch nicht verpasst, da das für mich im Prinzip dasselbe war, wie am Abend davor, nur, dass der superschlechte Zauberer diesmal viel zu viel auf der Bühne war.
(schlecht = man sah, wie viele seiner Tricks funktionierten)
Danach schauten wir uns mal die Moonlightbar an, wo wir aber nicht wirklich lang blieben.

08.09.06 Seetag
Nachdem wir richtig ausgeschlafen und, zur Abwechslung, an Deck gefrühstückt hatten, haben wir uns aufgemacht um eine Brückenführung mit zu machen. Und hier begann unsere Abenteuerreise.

Wir standen gerade mitten auf der Brücke mit unserer Kreuzfahrtdirektorin Romana, als der Kapitän hektisch umherlief, Romana uns aufklärte, dass es einen medizinischen Notfall an Bord gäbe und wir keine 2min später von der Brücke geschmissen wurden.
Draussen erklärte Romana uns, dass eine Frau sich einen komplizierten Bruch zugezogen hatte und an Bord nicht versorgt werden kann. Bzw. nur notdürftig. Da wir Seetag hatten und sehr weit weg von jeglichen Land waren musste ein Helikopter angeordert werden, der aber nicht auf dem Schiff landen kann. Noch dazu waren wir so weit weg vom Land, dass wir eine fast 180° Wendung machten und 2 Stunden lang wieder in umgekehrter Richtung unterwegs waren.
Jan und ich klönten vor dem Mittagessen etwas mit Aurelia und lernten dabei Katja (ebenfalls Animateurin) kennen, mit der wir dann auch zu Mittag aßen. Okay, so viel zum Essen kamen wir nicht, da Jan auf einmal sagte: "Da kommt der Heli."
Ein großer französischer Militär-Heli, der seine Kreise über dem Schiff zog und letztendlich hinter dem Schornstein in der Luft schwebte.

Katja und ich sprangen fast gleichzeitig auf um nach hinten zu laufen, wo sich auch schon das halbe Schiff versammelt hatten. (sorry, ich bin normalerweise nicht so sensationsgeil, aber eine solche Heli-Aktion sieht man vielleicht nie wieder)

Da wir eine hohe Winstärke hatten, hatte der Heli extreme Schwierigkeiten und musste sogar noch einmal weiter weg vom Schiff einen neuen Anlauf starten. Immerhin hatte der Pilot nicht nur mit dem Wind zu kämpfen, sondern ebenfalls mit der Fahrt des Schiffes, denn wir konnten ja schlecht einfach so anhalten.
Nach ca. 30min war dann aber auch alles vorbei. Sehr sehr spannend kann ich da nur sagen.
Um 15Uhr machte ich Bauchtraining mit, was aber, aufgrund der Sonne, nicht sehr angenehm war.
Um 16.30Uhr gingen Jan und ich dann zum Tanzunterricht, wonach uns die Passagiere vom sehen her kannte, da wir doch einige Figuren mehr tanzen konnten als die anderen. Sehr zur Freude der beiden Tanztrainer, die uns immer wieder sagten, wie toll wir doch seien *lol*
Zum Abendessen hatten wir eine neue Strategie: Wir gucken erst im a la carte, was es gibt und entscheiden dann, wo wir essen gehen.
Da uns die Essensauswahl ansprach waren wir also wieder im a la carte Restaurant, was diesmal auch wirklich sehr sehr lecker war. *mjamm*
Abens ging ich wieder alleine zur Show, die den Titel "around the world" trug.
Die Show war wirklich klasse. Einmal Tänze rund um die Welt. Die Stimmung war super, die Show war super und die Geigerin hat mich einfach nur umgehauen. Sehr super!
Jan stand allerdings auch schon am Ausgang als ich raus ging und klönte mit Aurelia.
Nach einem kurzen Spaziergang an Deck sind wir dann auch wieder in die Moonlight-Bar getigert, wo wir bis kurz nach 23Uhr blieben.... Wieso so kurz? ... Nunja, es war ja eigentlich eine Stunde später. Das liebe Zeitzonen-Hopping

© Melanie Kasüske, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Kreuzfahrt einmal rund um Europa rum mit ein paar Hindernissen.
Details:
Aufbruch: 05.09.2006
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 19.09.2006
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Portugal
Spanien
Marokko
Der Autor
 
Melanie Kasüske berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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