Auf dem Drahtesel durch den wilden Westen

Reisezeit: August / September 2013  |  von Jörn Tietje

Ein kleines Fazit

Erst einmal fuer die, die es interessiert, noch ein bisschen Statistik:
2258 km bin ich mit dem Rad gefahren (Durchschnitt: 86 km / Tag). Dabei ging es 24.300 Meter nach oben, durchschnittlich 936 pro Tag. Ich hatte keine Platten und bis auf das Probelm, das der Desert Doctor behoben hat, auch keine anderen technischen Defekte. Die Luftpumpe und anderen Reparaturballast haette ich mir sparen koennen.
Allerdings habe ich bis zu meiner Ankunft in Denver jeden Tag auf dem Rad gesessen, also keinen einzigen Ruhetag eingelegt und zwischendurch in einigen der Parks kamen auch noch kurze Wanderungen dazu. Das war so eine Art Selbstversuch in Sachen Trainingslehre, wie man seine eigene Leistungsfaehigkeit durch nicht ausreichende Regenerationsphasen nach unten bringen kann - am Ende war ich ganz schoen am Ende, und heute, am zweiten Tag, ohne Fahrrad zu fahren schmerzt die Beinmuskulatur nicht mehr, wenn ich sie anspanne. Die Wege sind hier einfach sehr weit und Weniger waere wahrscheinlich Mehr gewesen. Und dabei habe ich doch schon so viel ausgelassen

Und dann war da noch meine anfaenglich geaeusserte Skepsis gegenueber den Amerikanern. Dass ich, was die Landschaft angeht, hier auf der ganz sicheren Seite sein werde, das war mir vorher schon klar und hat sich auch so bestaetigt, wie hoffentlich an Text und Bildern abzulesen ist. Ich bin auch weit davon entfernt, ein Urteil ueber die Menschen insgesamt zu faellen - dazu sind sie, wie ueberall, zu unterschiedlich und viele Eindruecke sind nur das Ergebnis einzelner Begegnungen. Aber andererseits gibt es hier so viele durchgeknallte Typen, wie ich sonst selten angetroffen habe. Der Trend hin zum immer Groesseren kann einem auch schon Angst machen - kommen diese Trends bei uns doch immer mit einiger Verzoegerung an. Und die amerikanischen Kleinstaedte, durch die ich gekommen bin, sind nur zum Abgewoehnen. Andererseits habe ich eben auch viele Menschen getroffen, die mir sehr offen, freundlich und hilfsbereit begegnet sind.
In die Vereinigten Staaten bin ich schon wegen der Landschaften vermutlich nicht das letzte Mal gereist. Ich glaube aber nicht, dass sie sich einmal bei mir ganz oben in die Favoritenliste eintragen werden. Und wenn ich einmal einen kleinen Vergleich anstellen darf: In jedem Fall ziehe ich Kanada vor.
Ein toller Urlaub war es aber in jedem Fall - ob wegen oder trotz der Amerikaner, lasse ich einfach mal offen.

© Jörn Tietje, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Utah im September" war Bill's Empfehlung vor zwei Jahren als wir uns vor zwei Jahren in Patagonien trafen und eine Weile zusammen durch die Anden radelten. Also Utah im September! Vier Wochen geht's durch Halbwüsten des Südens und durch die Landschaften, die zahlreichen Edelwestern als Kulisse dienten - und wieder werde ich hier in Wort und Bild berichten. Ihr seid herzlich eingeladen mich zu begleiten und freue mich auf eure Kommentare und Anregungen.
Details:
Aufbruch: 30.08.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.09.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Jörn Tietje berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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