Istrien und Plitvice

Reisezeit: Mai 2013  |  von Thomas B.

Zu den Seen

Montuvan

Montuvan

Blick von der Wehrmauer auf die Umgebung von Montuvan

Blick von der Wehrmauer auf die Umgebung von Montuvan

Die Unterstadt von Montuvan

Die Unterstadt von Montuvan

Kvarner Bucht und Inseln

Kvarner Bucht und Inseln

Plitvice

Zu den Plitvitzer Seen

Jetzt waren wir nur noch zu zweit. Wir fuhren erst einmal quer durch Istrien und besichtigten das Städtchen Montuvan das wir schon von den gegenüberliegenden Hügeln aus der Ebene auf einem Kegelberg gelegen sahen. Es erinnerte ein wenig an Labin, war aber eine echter "Touristenknaller", obwohl außerhalb der Saison wurden schon einige Busse "entladen". Dennoch sehr interessant, vor allem die schneckenförmige Stadtgestaltung, die Häuser und die Kirche. Überall der venezianische geflügelte Löwe, an einer Mauer allerdings fast wie eine Karikatur. Wir gingen die ganze Wehrmauer auf dem oberen Umgang entlang. Sehr schön die Ausblicke in die Landschaft.

Dann ging es von Istrien weg auf das "Festland", wenn man das bei einer Halbinsel sagen kann. Wir verfuhren uns fast auf der Autobahn, hätten wir diesen Fehler gemacht, wären wir schneller in Plitvice angekommen.... Wir wollten natürlich die Küste entlang der Kvarner Bucht fahren, die herrlichen Ausblicke auf die kroatischen Inseln genießen. Und dazu hatten wir genügend Zeit, allerdings auch jeden Streß. Fast die ganze Strecke an der Westküste bis nach Senj wurde überholt, wir fuhren über Geröll, an offenen Kanaldeckeln vorbei, über Sand und Schotter.... Wir hatten genügend Zeit die Inseln zu betrachten, wenn auch nicht die notwendige Muse.

Dann aber fanden wir nach etwas Suchen unsere kleine Ferienwohnung südlich der Seen, nach der tollen Ausstattung in Krmed ein gewaltiger Einbruch, na ja, 2 Löffel, 2 Messer+Gabeln usw. waren da.... Vor dem Fenster am Befestigungsarm der Satelittenschüssel baute ein Spatzenpaar ihr Nest, schaute kritisch zu uns auf dem Balkon, gewöhnte sich aber bald an uns und wir konnten zusehen, wie sie Hälmchen um Hälmchen in das werdende Nest trugen.

Was wir nicht wussten war, dass am nächsten Tag der Plitvice-Marathon stattfand, hunderte von Marathonläufern bewohnten die Dörfchen rund um Plitvice, wir hatten Glück, dass wir noch eine kleine Wohnung bekommen sollten.

Wasser pur

Die Plitvitzer Seen sind Wasser pur. Überall gurgelt und strömt es, von den oberen Seen in die mittleren, von den mittleren in die unteren und von dort in die Schlucht des Abflusses, die Korana.
Ein solches Übermaß an Wasserfällen, Strudeln, Wildbächen und Seen hatten wir noch nie erlebt. Nicht umsonst hatte man hier Karl Mays "Schatz im Silbersee" gedreht. Dazu alle Arten von umgefallenen Bäumen im Wasser, Moosformationen aber auch die Bäume und Blumen am angrenzenden Ufer und den Wälder rund herum. Dazu die Tiere: Riesige Forellen und Karpfen (Fischen ist überall verboten), Enten, Frösche und und und....
Schon allein die Wasserfälle, oft sieben, acht Fälle parallel nebeneinander, kleinere, mittlere und vor allem im unteren Teil hohe Fälle.
Dazu die Farben von Wasser und Himmel, unterschiedlliches Licht, vor allem am zweiten Tag, als die Sonne herauskam und den ganzen Tag schien.
Wir wanderten alle Wege entlang, die unbefestigten mit wenig Besuchern und die befestigten mit großen Mengen von Touristen, man konnte die klassischen Routen der Busgäste verfolgen, teilweise geführt mit "strengen" Reiseleitern. Gegen Abend spazierten am ersten Tag dann auch die Marathonläufer und die Besucher durch denPark. Am zweiten Tag war es ruhiger.

Das Wasser war während dieser Tage recht hoch, die obersten Seen waren nicht zu umrunden und die Holzstege waren teilweise überflutet. Das alles störte junge Japanerinnen überhaupt nicht, mit dünnen Stoffschuhen wandelten sie die Pfade entlang, bunt angezogen wie Schmetterlinge im Frühling....

Die Korana

Wir hatten noch einen Tag Zeit und nach 2 Tagen ständig rauschenden Wassers und plappernder Touristen suchten wir die Ruhe. Wir hatten ein Schild zur Schlucht der Korana gesehen, dem Abfluss der Seen. Wir spazierten zur Schlucht hinuter, zuerst gefangen von einem wahren Blumenmeer und vielen Schmetterlingen. Unten dann die bizarre Schlucht und eine nachgebaute Wassermühle. Wieder oben wanderten wir nach Süden, hatten immer wieder Tiefblicke in die Schlucht und kamen zu einem alten (renovierten) Wehrturm. Die Korana war zur Zeit der Türkenkriege Grenze zwischen dem christlich-habsburgischen Bereich und dem muslimisch-türkischen. Noch heute bildet sie teilweise die Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina.

Wenn man hier im Hinterland, vor allem wenn man sich von den Seen abwendet, durch die Dörfer fährt, entdeckt man immer wieder Neubauten, die nur zur Hälfte fertig geworden sind, im oberen Stockwerk meist ohne Fenster, unverputzt und notdürftig mit Planen Dach und Fensteröffnungen abgedeckt. Im Erdgeschoss hat man sich notdürftig eingerichtet. Hier sind sicher viele von falschen Versprechungen und der Bankenkrise gebeutelt worden. Hier nahe an der Grenze sieht man aber auch immer wieder Häuser, die noch deutliche Spuren des Krieges nach dem Zerfall Jugoslaviens zeigen.

Plitvice: Überall schießt Wasser

Plitvice: Überall schießt Wasser

Plitvice: Blaues Wasser und versunkene Bäume

Plitvice: Blaues Wasser und versunkene Bäume

Plitvice: Interessante Blumen

Plitvice: Interessante Blumen

Paradies für Frösche

Paradies für Frösche

Wassserfälle an den unteren Seen

Wassserfälle an den unteren Seen

Plitvice: Wasser strömt von See zu See

Plitvice: Wasser strömt von See zu See

© Thomas B., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir waren im Frühjahr 2013 in unterschiedlicher Famileinbesetzung in Istrien gewesen und sind dann zu zweit noch zu den Plitvitzer-Seen gefahren. Auf dem Rückweg hatten wir noc heinen ungeplanten Aufenthalt bei Berchtesgaden.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Mai 2013
Reiseziele: Kroatien
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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