Back in Namibia 2014

Reisezeit: August - Oktober 2014  |  von Onkel Achmed

Fruehling, Taxifahren & Brazilian

Frühling in Windhoek

Jetzt hat der Frühling auch die Hauptstadt erreicht.
Und da ich überhaupt keine Ahnung habe, wie die ganzen Bäume, Sträucher und Pflanzen heißen, gibt es jetzt ein paar Bilder. Dann könnt ihr euch selber einen Eindruck machen.

Und täglich grüßt das Murmeltier - Taxifahren

Taxis spielen eine große Rolle im Personennahverkehr in Windhoek, besonders bei den unteren Einkommensschichten. Hierbei sitzt man allerdings nicht allein in einem Taxi, sondern es sind Sammeltaxis. Also ein ganz normaler PKW fasst 4 Kunden: einen als Beifahrer und drei auf der Rückbank. Wenn Kinder dabei sind, können es gern auch mal deutlich mehr sein.
Die Taxipreise sind staatlich geregelt. Aktuell kostet eine einfache Fahrt ins Stadtzentrum 10 N$, also rund 70 Cent. Geht die Fahrt über das Stadtzentrum hinaus zahlt man den doppelten Preis. So etwas wie ein Taxameter gibt es dabei nicht.
Warm sind Taxis eigentlich so wichtig? Es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr und die Taxis füllen diese Lücke.

Warum Taxifahren immer wieder ein Erlebnis ist, hier ein paar exemplarische Themen: meine Herkunft, Fußball, mein Rückflugticket, die Fußball-WM 2014, unverheiratete Frau, ich mach dir einen Jungen, gib mir deine Telefonnummer, Hautfarbe, Haare etc.
Vielleicht noch als Zusatzinfo: bislang waren alle meine Taxifahrer männlich und es war kein Weißer dabei (auch wenn ich Unterscheidungen dieser Art nicht mag).

Eine haarige Angelegenheit

Die meisten Mädels und auch viele der Herren wissen was ich meine, wenn ich von einem Brazilian oder einem Brazilian Landingstrip spreche.
Hier in Namibia bedeutet eine Brazilian etwas komplett anderes. Nämlich nicht Haare weg, sondern Haare dran und nicht unten, sondern oben.

Ich muss gestehen, dass ich bei den ersten Gesprächen der Mädels schon etwas verwundert war. Da ging es dann darum, dass es so viel Zeit und Geld kostet, die Qualität der Haare sehr unterschiedlich seien, es ja nur für so kurze Zeit hält und die Pflege ja auch nicht ganz günstig sei. Nachdem das Fragezeichen auf meiner Stirn immer größer wurde, hab ich dann gefragt, worüber eigentlich genau geredet würde.
Da hat eins der Mädels in meine blonde Mähne gegriffen und meinte: "Na, um Haare! Wenn du deine nicht mehr haben möchtest, ich nehm sie dir gern ab."

Zur Auflösung:
Es ist aktuell bei vielen Namibianerinnen total angesagt, Echthaar zu tragen. Da die meisten Haarsträhnen aus Brasilien kommen, hat sich die Bezeichnung "Brazilian" eingebürgert und meint einfach eine lange schwarze Mähne aus Echthaar. Dass das Einflechten einzelner Strähnen ewig dauert, kann ich mir sehr gut vorstellen. Die Strähnen müssen ja mini sein, damit es wie echt aussieht.

So sieht dann die Werbung für einen namibischen Brazilian aus.

So sieht dann die Werbung für einen namibischen Brazilian aus.

Oder auch so.

Oder auch so.

© Onkel Achmed, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Seit 2001 bereise ich nun schon in unregelmäßigen Abständen immer wieder Namibia. Bei der diesjährigen Reise wird einiges anders sein, als bei den Reisen zuvor. Ihr werdet sehen.
Details:
Aufbruch: 15.08.2014
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 31.10.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Onkel Achmed berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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