Main-Rhein-Mosel Radtour

Reisezeit: August 2014  |  von Uta Weißel

Berlin-Nürnberg-Bamberg: Schweinfurt-Würzburg-Gemünden

Dienstag: Bamberg - Schweinfurt

Tageskilometer: 40 Gesamtkilometer: 78

Bei etwas kühleren Temperaturen als sonst geht es gegen 9:30 Uhr weiter Richtung Mainradweg.
Die ersten 30 Kilometer bis Haßfurt verlaufen allerdings immer neben der Bundesstraße und wir denken schon, hier läuft der falsche Film.
Der Verkehr ist sehr laut und von schöner Landschaft ist ebenfalls noch nichts zu sehen.
Dafür sind die Beschilderung und die Wegbeschaffenheit spitzenmäßig.
Der Radweg führt genau durch die historische Altstadt von Haßfurt und wir schieben unsere Bikes entlang der Einkaufsstrasse von Turmdurchfahrt zu Turmdurchfahrt.

Stadttorturm von Haßfurt

Stadttorturm von Haßfurt

Nach der Stadt wird der Weg schöner und das bleibt auch so bis Schweinfurt.
Zumindest wird es wieder wärmer, weil die Sonne ab und zu mal rausguckt.
In Eltmann setzen wir uns zu den Enten ans Wasser und feiern unsere ersten 1 0 0 Kilometer.
Dazu gibt es leckeres Bamberger Hörnchen und anderes Gebäck sowie für jeden von uns einen Cafe to go....

Radfahren macht hungrig

Radfahren macht hungrig

Wir kommen heute relativ zeitig gegen 15:00 Uhr in Schweinfurt an, weil ja nichts schief gegangen ist. Haha.
Gerald organisiert als erstes in der Touristeninformation eine Unterkunft direkt am Ufer des Mains im "Jugendgästehaus", ein moderner Neubau.
Dort sind wir vorhin schon vorbei gefahren und dachten, es wäre eine Jugendherberge mit 12-Mann-Bett-Zimmern.
Aber nein. Es gibt auch für 2 Personen Platz im Vierbettzimmer ganz für uns alleine inkl. Bad und WC auf dem Zimmer.
Mit Blick auf den Main.

Unser großes Zimmer im Jugendgästehaus. Hier darf man die Betten noch selber beziehen.

Unser großes Zimmer im Jugendgästehaus. Hier darf man die Betten noch selber beziehen.

Blick nach links aus dem Zimmer auf den Main

Blick nach links aus dem Zimmer auf den Main

Blick nach rechts auf den Main aus dem Zimmer

Blick nach rechts auf den Main aus dem Zimmer

Feierabendbierchen am Markt

Feierabendbierchen am Markt

Unser Abendmahl vorm Gästehaus direkt am Wasser

Unser Abendmahl vorm Gästehaus direkt am Wasser

So nutzen wir den Nachmittag für einen Rundgang durch das Zentrum und kaufen auf dem Wochenmarkt leckere Tomaten, Ziegenkäse und Brötchen für den Abend.
Das Festmahl wird vor unserer Unterkunft auf der Promenade zelebriert, währenddessen ein großer Schlepper anlegt. Außer Menschen sehen wir noch 2 Hunde und 2 Graupapageien als Passagiere. Wir unterhalten uns kurz mit der "Chefin" des Schleppers und sie erzählt uns, dass sie die Vögel per Hand aufgezogen hat und bringt ihnen nach dem Gassi gehen viel frisches Grünzeug mit.
Ein Schweizer Passagierflusskreuzer liegt auch schon da. Es gibt also genug zu schauen.
Leider wird es dann doch etwas frisch und wir gehen auf unser Zimmer, wo ich endlich den Blog in Ruhe schreiben kann.

Mittwoch: Schweinfurt - Würzburg

Tageskilometer: 95 Gesamtkilometer: 234

Früh am Morgen wabert noch Nebel überm Wasser und die beiden großen Schiffe sind ohne uns zu fragen schon spurlos verschwunden.
Das Frühstück ist nicht so üppig wie gewohnt, aber ausreichend.
Gegen halb zehn starten wir bei Sonnenschein.
Der Tag scheint optimal zu werden und der Radweg schlängelt sich direkt am Fluß entlang bei ständig wechselndem Anblick.
Ob nun ein Kraftwerk hinter Schweinfurt oder liebliche Auen und saftig grüne Wiesen und die wundervollsten bunten Wiesenblumen, welche das gesamte Blau-Lila-Spektrum abdecken, außerdem gelbe und weiße Blüten von filigran bis robust. Es ist einfach herrlich. Windstille.

Wiese kunterbunt

Wiese kunterbunt

wo auch immer das ist...

wo auch immer das ist...

Der Main

Der Main

Auf der Fähre bei Wipfeld

Auf der Fähre bei Wipfeld

Einer der vielen kleinen Weinberge mit Traktor, der die Erde umpflügt

Einer der vielen kleinen Weinberge mit Traktor, der die Erde umpflügt

Mal sehen, wie weit wir heute kommen. Am Wegesrand stehen am Anfang öfter mal Pflaumenbäume mit schon reifen Früchten, da müssen wir doch mal naschen...

Naschen erlaubt??

Naschen erlaubt??

Hinter Volkach passieren wir die Weinschleife. Haben noch nie so viele Weinberge auf einen Haufen gesehen.
Nur direkt am Fluß, wo das Land flacher ist, sind riesige Pflaumenbaumplantagen angelegt. Die Bäume hängen so voll, dass es teilweise scheint, als wollten die Äste unter der Last abbrechen. Die sehen eher aus wie Trauerweiden
Dieses Jahr kann sich wohl zumindest hier in der Gegend keiner über eine schlechte Obsternte aufregen.
Am Ende der Obstschleife brauchen wir dann mal wieder neuen Treibstoff und setzen uns in Sommerach mit Bananen und Co. neben die Kirche und machen die erste Pause.

Rastplatz neben der Kirche in Sommerach

Rastplatz neben der Kirche in Sommerach

Kunstpause

Kunstpause

Heute ist viel los auf dem Radweg in beide Richtungen und die Gastronomen an der Strecke dürfen jubeln, denn alle Lokale sind gut besucht.
In Schwarzach essen wir noch was Herzhaftes vorm Supermarkt an einem gemütlichen Platz. Das reicht dann erst mal ne Weile.
Gegen 14:00 Uhr taucht Kitzingen vor uns auf, unser heutiges Mindestziel. Die Stadt mach einen wunderschönen Eindruck und wir schieben die Fahrräder über die Brücke und geniessen den Ausblick.

Rast auf der Brücke

Rast auf der Brücke

Kitzingen

Kitzingen

Auf der Brücke in Kitzingen

Auf der Brücke in Kitzingen

Fast wie am Mittelmeer

Fast wie am Mittelmeer

Das sind alles Gemüsepflanzen - ornamenthaft angepflanzt

Das sind alles Gemüsepflanzen - ornamenthaft angepflanzt

Da das Wetter heute so super ist und wir noch keine Lust verspüren uns niederzulassen, fahren wir weiter um kurz hinter der Stadt unsere nächsten 100 Kilometer zu feiern, d.h. 200 Gesamtkilometer.
Also erst mal bis Ochsenfurt. In einem Cafe mitten im Zentrum der Stadt , bei Kaffee und ausgesprochen leckerem Johannisbeerkuchen, buchen wir über HRS ein Hotel in Würzburg, denn die restlichen 20 Kilometer schaffen wir nun auch noch, zumal wir das Gefühl haben, seit Kitzingen mehr zu rollen als zu strampeln.

Lecker lecker

Lecker lecker

Ochsenfurt

Ochsenfurt

Es geht alles so leicht und wir sind noch kein bissel müde...
Kurz vor Würzburg fließt direkt am Radweg ein kleiner Bach entlang mit einem kleinen Lehrpfad, was es alles für Fische im Main gibt usw.
Am Ufer sind aus Steinen Stufen angelegt und da läßt es sich gut sitzen und die Füße im Wasser abkühlen.

aah, tut das gut

aah, tut das gut

sieht doch ganz niedlich und friedlich hier aus

sieht doch ganz niedlich und friedlich hier aus

Die letzen Kilometer fliegen dieses Mal schnell dahin, sonst herrscht immer das Gegenteil.
Unser Hotel "Walfisch" liegt direkt am Radweg mit Blick zur Burg. Gegen halb sechs checken wir ein und nach kurzer Frischzellenkur laufen wir ins nahe gelegene Zentrum und schauen uns die Sehenswürdigkeiten an.
Im Anschluss eine kurze Jagd nach Lebensmitteln im Supermark, die daraufhin auf einer Bank am Wasser unverzüglich verzehrt werden. Natürlich mit Sicht auf die Burg.
Die "Alte Mainbrücke" ist auf der einen Seite voll mit Menschen, die meisten von ihnen mit einem Glas Wein in der Hand, um den schönen Abend zu genießen.

Bei der Aussicht auf die Burg schmeckt alles doppelt lecker...

Bei der Aussicht auf die Burg schmeckt alles doppelt lecker...

In der Altstadt

In der Altstadt

In der Altstadt

In der Altstadt

Donnerstag: Würzburg - Gemünden

Tageskilometer: 45 Gesamtkilometer: 280

Nach der gestrigen Etappe schlafen wir heute mal aus bis 8:00 Uhr.
Zum Frühstück gibt es für Gerald einen selber gebrauten Kaffee, bei dem unser kleiner Reisetauchsieder endlich zum Einsatz kommt.
Mein Frühstück besteht aus einem reichlichen Pfund Pflaumen, die wir schon gestern an einer Pflaumenplantage im Vorbeifahren käuflich erworben haben.
Am Vormittag lagern wir unsere Satteltaschen an der Rezeption ein und erobern noch in aller Ruhe die Würzburger Marien-Festung über die Tellsteige und genießen die Aussicht von oben über die ganze Stadt und den Main.

Blick auf die "Alte Mainbrücke"

Blick auf die "Alte Mainbrücke"

Würzburg von oben

Würzburg von oben

Mitten in der Festung

Mitten in der Festung

Der Ausblick vom Garten der Festung

Der Ausblick vom Garten der Festung

Weg herum um die Festung

Weg herum um die Festung

Die Temperaturen sind heute niedriger als gestern und es ist stark bewölkt, aber es regnet wenigstens nicht.
Übrigens gibt es in Würzburh einen bewachten Fahrradparkplatz. Da kann man sein Rad mit allem Gepäck den ganzen Tag stehen lassen und sich in Ruhe die Stadt ansehen, wenn man hier nicht übernachten möchte. Der liegt direkt am Radweg hinter der Flussmauer-Durchfahrt.
So gegen Mittag fahren wir weiter. Die Strecke ist zauberhaft.
Selbst ganz dicht an den Bahngleisen, die alle 3 Minuten von rasenden Güterzügen berattert werden, hat das noch einen gewissen Charme. Erst als vom Feld noch ein Gülletrecker angerückt kommt, ist es nicht nur laut, sondern geradezu stinkig...
Allerdings wird der Weg immer romantischer Richtung Gemünden.

Tschüssi Würzburg

Tschüssi Würzburg

Der Radweg schlängelt sich so dahin

Der Radweg schlängelt sich so dahin

Brücken bieten immer wieder tolle Aussichten

Brücken bieten immer wieder tolle Aussichten

Gartenlandschaft

Gartenlandschaft

Flusslandschaft

Flusslandschaft

Der Weg ist das Ziel...

Der Weg ist das Ziel...

Bei der Ankunft in Gemünden scheint die Sonne.
In der Touristeninfo ordern wir ein Doppelzimmer im Hotel Atlantis. Der Weg dorthin ist ausnahmsweise sehr gut beschildert und wir finden ohne Umwege das Haus, ein eigenartiges Haus.
Unser Zimmer mit Balkon liegt im obersten Stockwerk.
Es ist erst fünf Uhr und nach kurzer Dusche fahren wir ohne Gepäck noch mal in den Ort.
Gemünden ist richtig niedlich und die Lokale und Cafes in dem kleinen Zentrum sind voll mit Menschen.
Wir parken die Räder an der Touriinfo und laufen etwas herum, bis wir den Aufstieg zur Behrig-Burg finden. Es geht steil die Treppen hoch und oben entdecken wir einen kleinen urigen Biergarten, von dem man herrlich in die Landschaft gucken kann. Wir sitzen genau in der heißen Sonne und testen eine weitere Sorte Bier. Wir sind einfach nur glücklich hier oben.

Zentrum von Gemünden

Zentrum von Gemünden

Der niedliche Biergarten auf der Burg

Der niedliche Biergarten auf der Burg

Eine fantastische und gemütliche Sonnenecke

Eine fantastische und gemütliche Sonnenecke

Blick von der Sonnenecke ins Tal

Blick von der Sonnenecke ins Tal

Für den Abstieg wählen wir eine andere Route.
Zurück im Hotel geniessen wir die Aussicht vom Balkon und beobachten auf dem gegenüberliegenden Sportplatz eine Jungenmannschaft beim Fußballtraining und lassen den Abend so gemütlich ausklingen.
Gute Nacht

© Uta Weißel, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist wieder mal soweit. Gerald und ich wollen drei Wochen lang im August 2014 mit dem Fahrrad von Nürnberg bis Trier immer an den Wasserstrassen entlang, beginnend mit der Regnitz in Nürnberg und anschließend den Main und Rhein sowie die Mosel entlang. Vielleicht noch ein Stück von der Saar... Wer neugierig auf unsere Tour ist: es gibt viel Schönes zu sehen an Landschaften mit allem Drumherum...
Details:
Aufbruch: 02.08.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.08.2014
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Uta Weißel berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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