Honeymoon am anderen Ende der Welt

Reisezeit: Oktober / November 2015  |  von Andre Zeuner

Südinsel NZ: Staveley - Wanaka - Queenstown

25.10.2015

In Staveley staunten wir erst mal darüber wie weit doch unsere heutige Unterkunft von allem andern entfernt ist. Oben auf den Staveley Heights hat sich ein überaus nettes und angenehmes älteres Paar aus Australien (Er jedoch gebürtig aus Liverpool) ein traumhaftes Domizil errichtet. Schon beim Bau, welcher vor einem Jahr erst fertiggestellt wurde, war klar, dass man einige Zimmer mehr zur Verfügung haben möchte, um ein B&B zu betreiben. Für diese luxuriöse Unterkunft zahlen wir auch nicht mehr oder weniger als woanders. Schnell haben wir unser Gepäck abgelegt und haben uns ein wenig mit unseren Gastgebern Steve & Sharon unterhalten. Kaum schaute man wieder auf die Uhr war es schon kurz vor 7pm. So hatten wir uns wieder mal länger unterhalten als wir gedacht haben. Leckeres Bier und Cider gab es auch. Zu Abend haben wir im Örtchen Methven gegessen beim Green Parrot. Da wir nicht wussten, dass wir genau den einen Abend im Jahr getroffen haben, wo die ganze Stadt im Ausnahmezustand sein wird, bleib uns nichts anderes übrig wie dort zu essen. Von außen und innen war alles gut. Darauf, dass wir in der Warteschlange für einen Tisch sind auch. Doch das Essen dort war wirklich eines der schlechtesten bis dahin. Alles aus der Dose, Glas oder Tüte. Und darauf hat man auch noch obendrein eine halbe Ewigkeit gewartet. Wenigstens war das Bier gut.

26.10.2015

Nach dem wirklich außerordentlich guten Frühstück haben wir uns dafür entschlossen noch eine weitere Nacht in Staveley zu bleiben. Das Haus, die Umgebung, die Gastgeber und noch Weiteres waren einfach wunderbar. Heute spielte auch das Wetter den ganzen Tag über mit. Nur Sonnenschein bei ca. 23 Grad. Am Abend davor hatten wir uns noch von Steve einen Ausritt auf Pferden beim Nachbarn buchen lassen. Er hatte uns schon vorgewarnt, dass sein Nachbar (leider weiß ich den Namen nicht mehr) ein waschechter Kiwi ist, der in den Bergen zu Hause ist. Der weißbärtige nette alte Mann hat uns dann unsere Pferde gezeigt, die anfangs noch recht friedlich erschienen. Schnell noch einen Helm auf und ab auf den Gaul. Dani’s Pferd hieß Ernie und Andre´s Joker. Ernie mochte seine Zügel wohl so gar nicht, da er ständig gezickt hatte. Vielleicht liegt es am Alter (20). Joker (6) war über die ganze Dauer hinweg sehr handsam und hat nur auf dem Geschirr herumgekaut. Ohne groß zu reden hat uns der Cowboy durch die Büsche bei toller Bergkulisse geführt. Kurz drauf haben wir uns die Räder von Steve & Sharon ausgeliehen und sind mal hier mal dahin gefahren. Leider waren die Räder zu klein, so dass wir größere Touren hätten machen können. Daraufhin haben wir entschlossen, dass wir wieder ein wenig wandern gehen. Unser Startpunkt war der Woolshed Creek Car Park, von wo aus wir über den „Rhyolite Ridge Track“ & „Mt. Somers Track“ hin zur Woolshed Creek Hut wanderten. Obwohl, wandern konnte man das nur zum Teil nennen. Zwar war die Strecke für Tramping ausgeschildert, doch dieser Weg führte uns wirklich über steile enge Hänge, Wald, Gestrüpp und steile Abwärtshänge. Es war zwar nicht klettern, aber wahnsinnig anstrengend. Noch dazu kam, dass die Strecke mit seinen ausgeschilderten 6km tatsächlich ca. 10km lang war. Jedoch sind wir unter den angegebenen 4 Stunden geblieben (ca. 3:15h). Nun ja…die Absicht war auf dem Weg wieder nach unten den einfachen Teil des Tages zu haben, da diese Strecke als einfach gekennzeichnet war. Nichts da! Gleich nachdem es wieder weiter ging fanden wir uns wieder mal inmitten von einem steilen und rutschigen Aufstieg. Weiter über Stock und Stein ging es nach unten, bis wir schließlich nach knapp 5 Stunden und knapp 16km wieder heil ankamen. Welch eine Erleichterung vor der Abendämmerung und dem aufziehenden Regen im Auto zu sitzen. Im B&B wurden wir schon fast als vermisst gemeldet. Kleiner Spaß am Rande. Zum Dinner wurde heute im B&B geblieben. Insgesamt waren wir zu Fünft, da Steve noch einen alten Kumpel (Neil) zu Besuch hatte. Der schwer zu verstehende Farmer (er hat Kühe) war jedoch ein überaus netter und interessierter Mann. Die von Sharon zubereiteten Lachsbuletten waren überaus lecker. Sollte man auch mal zu Hause ausprobieren. Nun aber Klappe zu und ab ins Bett. War ja leicht anstrengend auf der ungeahnten langen Wanderung.

27.10.2015

Heute war der Plan bis nach Wanaka zu fahren, da das Wetter heute nicht wirklich für gute Sichten sorgte. Eher Regen. Kurz nachdem wir gestartet sind haben wir Neil, den wir am Vortag kennen gelernt haben, noch einen Besuch auf seiner Farm abgestattet. Er hat uns seine frischen Kälber, die erst 2 Tage alt waren, gezeigt, wie auch die etwas älteren. Ebenso auch seine Milchpumpanlage. Wir glauben, dass er sich gefreut hat jemanden seine Anlage zu zeigen. Immerhin ist die gesamt Anlage auch ca. 7 Millionen NZD wert. Nicht schlecht für eine Milchfarm mit ca. 500 Kühen. Man kann sich nun auch vorstellen, dass unsere Schuhe total dreckig waren. Aber Neil hat schnell Hand angelegt und sauber gemacht. Feiner Bursche! Danach haben wir noch in Geraldine kurz Halt gemacht und kauften ein paar Souvenirs (Shirt, Handschuhe, etc.). Der weitere Weg führte uns am tollen Lake Tekapo vorbei, der wirklich eine traumhafte Farbkulisse hatte. Einmal von unten betrachtet und einmal hoch oben vom Observatorium aus. Klasse! Weiter sind wir zum Lake Pukaki am Fuße des großen Mount Cook oder auch Aoraki genannt. Wiederum eine tolle Farbe des Sees. Leider war es bewölkt so dass wir das einzigartige Panorama nicht im vollen Umfang genießen konnten. Kann man nichts machen. Daher entschlossen wir uns weiter zu fahren nach Wanaka, da die Wettervorhersage für den folgenden Tag auch nicht besonders war. Für Wanaka jedoch schon. Wanaka ist sozusagen der kleine Bruder von Queenstown und liegt ebenso direkt an einem schönen See mit toller Bergkulisse. Leider war das vom heutigen Gastgeber vorgeschlagene Restaurant, ein Italiener, ausgebucht. Daher haben wir uns für Thai-Food entschieden im Thai Siam. Nicht die beste Wahl, aber es hätte schlimmer sein können. Danach haben wir uns selbst im B&B eingecheckt, da unsere Gastgeber auf einer Geburtstagsparty waren. Bei uns wär es wohl kaum vorzustellen, dass man ein Haus einfach mal so offen lässt für fremde Gäste. Wie in der Beschreibung dargestellt war das Haus wirklich ein wenig im Retro Stil gehalten.

28.10.2015

Die letzten Tage gehen wir eher chillig an und stehen auch etwas später auf wie sonst. Für Paul, unserem Gastgeber, war das absolut kein Problem, da er selbst momentan von zu Hause aus arbeitet. Übergangsweise bis er sein neues Projekt, ein Motel, beginnt. Anscheinend hat ihm der Verkauf seines früheren Restaurants einiges eingebracht, so dass er ein paar Jahre rumreisen konnte. Den Vormittag und Mittag haben wir im wunderschönen und idyllischen Wanaka verbracht. Ein paar Kilometer am See entlang fahren und die Kulisse bestaunen. Ein wenig in Wanaka selbst am See entspannen, die Berglandschaft im Hintergrund, die Möwen und Enten betrachten. Das Wetter war aber auch wirklich überragend an dem Tag. Mittags noch ins wirkliche gute Restaurant „Francesca’s Italian Kitchen“ gegangen und danach noch einen Cappuccino gegönnt. Natürlich wieder am See. Weiter geht’s nach Queenstown über einen Bergpass, mal steil bergauf und bergab. Die Sicht aus dem Wohnzimmer in der neuen Unterkunft war einfach klasse. Auf den See und Berge („The Remarkables“). Noch dazu hatten sie auch wieder eine süße Katze „Lili“, die an Asthma leidet. Hört sich manchmal echt merkwürdig an wenn die röchelt. Für auspacken und kurz entspannen war dieses Mal keine Zeit, da wir noch unbedingt ins Center mussten, um unsere Aktivitäten zu buchen. Bitte einmal das Combo „Canyon Swing (2 Sprünge) + Shotover Jet Boat“ und einmal nur das Jet Boat. Kaum gebucht ging’s schon los zur großen Schaukel. Man stürzt sich einfach mal so aus 100m Höhe in die Schlucht bei 60m freien Fall und schwingt dann schön aus im Canyon. Diesen Sprung hat Andre 2x gemacht. Das lustige dabei ist die Art und Weise wie man sich in die Tiefe begibt. Ich (A) entschied mich beim ersten Sprung für den „Indian Rope Trick“ und beim zweiten einfach für’s rückwärts umfallen. Der Indian Rope Trick funktioniert so: Man wird natürlich überall gesichert, man schwingt sich schon mal über den Abgrund und beginnt sich an einem Seil, was über einen ist, fest zu halten. Naja, irgendwann wird die Sicherung gelöst und man muss versuchen so lang wie möglich sich fest zu halten. Bei schwitzigen Händen schier unmöglich. Grad mal 3 Sekunden hat’s gedauert. Aber das Gefühl in die Tiefe zu stürzen war schon geil. Beim zweiten Sprung haben mir die Guides geraten, dass ich mich selbst fallen lassen soll…und zwar nach hinten, so dass ich kopfüber falle. Gar nicht so einfach die Entscheidung selbst in die Hand zu nehmen. Aber gesagt, getan. Auch wieder sehr geil! Zurück in der Stadt sind wir noch schnell einen Burger verdrücken gegangen im „Devil Burger“. Coole Burger, Coole Location und lecker.

29.10.2015

Letzter ganzer Tag in NZ. Schnief. Das waren bisher echt tolle 17 Tage hier. Vor allem wenn man alles auf eigene Faust erkunden kann. Heute hatten wir das Jet Boat auf unserem Tagesprogramm. Um 11.30 hieß es einsteigen und ab geht die wilde Fahrt auf dem Shotover Canyon River. Man muss schon sagen, dass die Fahrer ihre Boote wahrlich beherrschen. Ein paar Zentimeter an den Felsen vorbei, kann dem ein oder anderen schon mal Angst einjagen. Die 360 Grad Drehungen waren auch ganz cool. 25 Minuten fährt man den River auf und ab, dreht sich ein paar Mal und schrammt so manchmal fast den ein oder anderen Fels. Im Ganzen würde ich aber sagen, dass der Spaß ein wenig überteuert ist. Den Rest vom Tag verbummelten wir mit Mittagessen, Souvenirshopping, Käffchen, Koffer packen und das ein oder andere für die nächsten Tage vorbereiten. Abends noch was essen im „Caribe“, was super war und ausschlafen für morgen.

© Andre Zeuner, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Flitterwochen führen uns nach Neuseeland mit anschließendem Trip in die Südsee nach Franz. Polynesien
Details:
Aufbruch: 10.10.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 09.11.2015
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Andre Zeuner berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.