Honeymoon am anderen Ende der Welt

Reisezeit: Oktober / November 2015  |  von Andre Zeuner

Nordinsel NZ: Tongariro National Park

17.10.2015

Unser weiterer Weg führte uns nach Raetihi, was kurz nach dem Tongariro Nationalpark liegt. Die Fahrt vorbei am Tongariro NP gab schon einen ersten Eindruck von der Kulisse, die im Film Herr der Ringe u.a. für den Schicksalsberg diente. Leider waren die Spitzen der Berge noch hintern Wolken versteckt. In Raetihi übernachten wir in einem alten Gerichtsgebäude, welches als B&B von Mika & Familie, die auch da wohnen, betrieben wird. Das große Wohnzimmer war früher der Gerichtssaal, in dem auch der etwas erhöhte Richtersitz ist. Dieser dient nun als Küche. Nach kleiner Recherche machten wir uns zum speisen auf ins nächste Örtchen Ohakune, da es in Raetihi kein einziges Restaurant zum Abendessen gibt. Nach zwei übervollen Restaurants entschieden wir uns bei La Pizzeria zu essen. Das kleine, hippe und leicht fettige Restaurant, was vielleicht eher eine Imbissbude ist, überzeugte mit seinen Pizzen.

18.10.2015

Der erste Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes, da es leicht am regnen und windig war. Pünktlich zum aufstehen hörte man abermals ein bekanntes Geräusch, welches uns auch nachts für ca. 5 Minuten aus dem Schlaf gerissen hat. Raetihi verfügt zwar über zwei Cafes, einer Tanke, aber über kein Abendrestaurant oder moderner Technik für die Feuerwehrleute bzw. freiwilligen Helfer bei Problemfällen. Wie es früher so üblich war, schallte lauthals eine Sirene, die diejenigen bestimmten Personen benachrichtigen soll. Zum Verdruss auch all die Anderen im Ort. Trotz Regen machten wir uns im Infocenter im Whakapapa (gespr. Fakapapa) Village schlau über mögliche Wanderrouten im Tongariro NP. Da die Sicht auf den Gipfeln sehr bescheiden ist an dem Tag, entschieden wir uns für einen kurzen Hike zu den Taranaki Falls, für den wir ca. 1,5h brauchten. Auf der Hälfte haben wir den tollen Wasserfall bestaunen können, der ca. 30m in die Tiefe stürzt. Kleiner Stop für einen Kaffee im Örtchen „National Park“ und zurück in unserer Herberge. Was soll man hier bei Regen noch so machen? 99% hier sind auf Outdoor Aktivitäten ausgelegt. Naja, ab ins Auto, Postkarten kaufen und noch ein wenig in der Gegend rumfahren. Hoffen wir mal, dass das Wetter morgen etwas besser ist für eine kleine Wanderung. Abends verschlägt es uns zum Lokal „Cypress Tree“, welches am Vortag schon voll war. Das Essen auf der Karte schien recht teuer, aber das wunderte uns eigentlich nicht, da wir es ab Beginn der Reise in Neuseeland so kennengelernt haben. Vor allem der Alkohol hier ist unglaublich teuer. Für ein Bier kann man schon mal 9 Dollar bezahlen.
Wir bestellten zweimal das Rinderfilet, einmal mit Bratkartoffeln und einer Rotebeete Bratensoße sowie einem Pilzrisotto und gebratenen Zwiebeln. Es war wirklich alles sehr sehr lecker und das Fleisch sehr zart. Nach dem Essen sind wir wieder zurück zum Courthouse gefahren und haben es uns im Wohnzimmer mit den Besitzern und 2 anderen Gästen vor dem Kamin noch etwas gemütlich gemacht. Da es draußen sehr kalt war, konnte man sich am Kamin sehr gut aufwärmen. Nach einem kleinen Smalltalk sind wir dann aber schon ins Bett gegangen, da wir sehr müde waren. Wir sind in der Hoffnung eingeschlafen, dass sich das Wetter am nächsten Tag bessert und wir zum Vulkan aufsteigen können. Schließlich waren wir ja hierfür in diesem Ort.

19.10.2015

Am nächsten Morgen öffneten wir den Vorhang und das Wetter war nicht wirklich besser, es hatte aber aufgehört zu regnen. Somit machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Whakapapa Village um uns zu erkundigen, wie heute die Wetterbedingungen auf dem Weg zum Vulkan sind. Leider sagte uns die Dame an der Information dass es auch heute leider sehr erschwerte Bedingungen auf dem Weg hoch geben wird. Der Wind sei sehr stark und es wären Strecken teils verschneit. Sie riet uns unbedingt ab. Dann überlegten wir was wir stattdessen mit dem Tag anfangen könnten und entschieden uns, ins nächste ca. 50 km entfernte Dorf zu fahren, da hier Rafting angeboten wird. Auf gut Glück fuhren wir los und fragten bei der Ankunft ob es bei der nächsten Tour noch freie Plätze gibt und wir hatten Glück. Owen war unser Guide von „Rafting New Zealand“. Nach kurzer Einführung und Ankleide ging es schon weiter per Minibus zum Startpunkt. Ruckzuck waren wir im Boot auf dem Wasser, André ganz vorn und Dani dahinter in der Mitte. Die gesamte Raftingstrecke war 14km lang, hatte 51 Stromschnellen zu bieten und hat die Stufe 3-4. Diese Stromschnellen hatten Namen wie „The Pinball“, „Cheese Crater“ (wegen der Nähe zu Wand), „Pylon Drive“, etc. wie auch den „Flip Over Rock“. Das Wasser war glasklar und haufenweise Bachforellen fühlten sich darin wohl. Der Tongariro River hat das ganze Jahr über den gleichen Wasserstand, welcher durch einige Dämme und Messstellen kontrolliert wird. Die gesamte Fahrt über gab es leider nur einen kleinen Zwischenfall, als wir mit dem Boot an einer Wand auffuhren. Schwubs hat es meinen vorderen Ruderpartner aus seinem Platz voll auf Dani geworfen. Genau deswegen hat man Helme an, da es schon ordentlich gerumst hat. Im Ganzen war das Rafting die beste Entscheidung, um eine Packung Spaß abzubekommen. In der Base wieder angekommen wurde man noch mit einem Hotdog und Bier verköstigt. Leider hat die gesamte Tour nicht die versprochenen 4h gedauert, sondern eher nur 3,5h. Auf dem Rückweg nach Raetihi sind wir nun die andere Seite des Tongariro NP runtergefahren, welche auch sehr sehenswert ist. Heute Abend gibt mal ausnahmsweise nur eine Pizza aus dem Ofen. Nach dem Essen noch schnell den weiteren Verlauf der Reise festlegen und die nächsten Unterkünfte klar machen.

© Andre Zeuner, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Flitterwochen führen uns nach Neuseeland mit anschließendem Trip in die Südsee nach Franz. Polynesien
Details:
Aufbruch: 10.10.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 09.11.2015
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Andre Zeuner berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.