Jakobsweg 2015 - Teil 3 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 1. April 2015 Moimenta da Beira 28 km

1. April 2015 Ponte do Abade – Moimenta da Beira 28 km

1. April 2015 29. Tag
Ponte do Abade – Moimenta da Beira 28 km
Übernachtung: Residencial Pico do Meio Dia 17,50 Euro

Da es im Hotel erst um 8 Uhr Frühstück gibt, bin ich ohne schon um 7.15 Uhr losgegangen. Ich wollte in Lapa frühstücken. Verlief der Camino gestern hauptsächlich auf Feldwegen, waren es heute nur asphaltierte Straßen. Bis nach Lapa ging es nur bergauf und das auf 8 km.

In Lapa konnte ich das interessante Marienheiligtum – Santuario Nossa Senhora da Lapa - dass es seit 1498 gibt, bewundern. Es ist eine interessante Kirche, die um einen Stein herum errichtet wurde.

Die Geschichte – entsprechend einer populären Legende – begann Mitte 982 als der maurische General Almanzor auf der Iberischen Halbinsel Christen verfolgte und martern ließ. Ordensleute, die auf der Flucht vor ihm waren, fanden Unterschlupf in einer Felshöhle. Sie behaupteten später, die mitgeführte Madonnenstatue habe sie gerettet.

Bis zum Jahr 1498 blieb die Statue verschollen. Dann fand der Legende zufolge das stumme Hirtenmädchen Joana die Madonnenstatue unter einem riesigen Felsen (Lapa) und brachte sie nach Hause. Die Mutter warf die Figur ins Feuer, worauf das Mädchen wie durch ein Wunder plötzlich sprechen konnte und protestierte. Auch der gelähmte Arm der Mutter wurde geheilt. So wurde die Madonna gerettet.

Über dem Felsen wurde eine kleine Kirche für die Madonna errichtet. Zwar versuchte der Klerus, die Statue in die Pfarrkirche zu bringen, doch auf unerklärliche Weise fand die Madonna immer wieder den Weg zurück in die kleine Kapelle, in der die Marien-Statue seitdem von Pilgern aus aller Welt verehrt wird.

Nach der Besichtigung holte ich mir im Klosterladen den Pilgerstempel ab und schrieb eine Postkarte an Bernd, meinen Pilgerfreund aus Chemnitz. Danach ging ich in ein Cafe gegenüber dem Eingang der Kirche, welches ich aber nicht empfehlen kann. Die Wirtin wollte mich abzocken, für ein Käsebrot und zwei Milchkaffee verlangte sie 4,50 Euro. Wir haben uns dann auf 3,50 Euro geeinigt. Das war auch noch zu teuer für Portugal.

Nun ging es auf wenig befahrenen Landstaßen Richtung Moimenta da Beira. Kurz vor dem Ort konnte ich auf eine Römerstraße ausweichen, wo ich mich in die Sonne legte und die herrliche Aussicht genoss.

Kurz vor 16 Uhr erreichte ich Moimenta da Beira, wo ich zuerst in die Touristen-Info ging. Die freundliche Mitarbeiterin dort buchte mir die Zimmer bis zum 8. April, so dass ich mir da schon mal keine Sorgen mehr machen musste. Ich werde in Peso da Regua einen Ruhetag einlegen.

Nachdem alle erledigt war, ging ich in die Pension. Gegen 19.15 Uhr war das Abendessen angesagt. Ich dachte mir, Du isst mal Forelle. Aber eine solche Forelle – es gab gleich 2 Stück – habe ich noch nie gehabt. Es waren eingelegte Forellen in einer Salzlake, sie sahen aus wie Bücklinge. Der Geschmack war schon sehr speziell, ich werde wohl in der Nacht starken Durst haben. Ich ging schon um 21 Uhr schlafen, denn Morgen werde ich einen langen Weg vor mir haben.

Moimenta da Beira ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) in Portugal mit 2.890 Einwohnern. Funde und Ausgrabungen belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung des Gebietes.

Im Verlauf der Reconquista bedingten die wechselnden Eroberungen durch Mauren und christliche Heere eine Entvölkerung der Gegend.

Im Zusammenhang mit der neuentstandenen Grafschaft Portugal begann eine Neubesiedlung des Gebietes, in deren Folge auch der heutige Ort entstand. 1140 war der Ort bereits bekannt. Erste Stadtrechte erhielt Moimenta im Jahr 1189.

Mit Gründung des Frauen-Benediktiner-Klosters Convento Beneditino de Nossa Senhora da Purificação im 16. Jahrhundert nahm Moimenta einigen Aufschwung, bis das Kloster 1812 vom Bischof von Lamego wieder geschlossen wurde.

Bereits die Zerstörungen durchziehender französischer Truppen im Verlauf der Napoleonischen Invasionen leiteten 1808 einen relativen Niedergang des Kreises ein.

Mit den Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution 1822 und dem folgenden Miguelistenkrieg wurde der Kreis von Moimenta da Beira deutlich erweitert.

Zu den Baudenkmälern im Kreis zählen eine Reihe von Herrenhäusern, historische öffentliche Gebäude und eine Vielzahl Sakralbauten. Auch der historische Ortskern als Ganzes steht unter Denkmalschutz.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
oder auf meinen Facebook Seiten.

© Uschi Agboka, 2016
Du bist hier : Startseite Europa Portugal 1. April 2015 Moimenta da Beira 28 km
Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors