Jakobsweg 2015 - Teil 3 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 2. April 2015-Moimenta da Beira – Lamego-33 km

2. April 2015 Moimenta da Beira – Lamego 33 km

2. April 2015 30. Tag Moimenta da Beira – Lamego 33 km
Übernachtung: Hotel Sao Paulo 20,00 Euro (mit Frühstück)

Da im Führer vor der langen Strecke bis Lamego gewarnt wird, habe ich mich entschlossen, mit dem Bus für 2 Euro zur Abzweigung nach Vila Cha da Beira zu fahren. Ich habe das mit dem Ticketverkäufer besprochen und der hat dann den Busfahrer entsprechend informiert. Der Bus fuhr pünktlich um 8.10 Uhr ab und um 8.30 Uhr war ich auf dem Camino.

Es war wieder sehr schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen. So kam ich gut voran. Der Aufstieg nach Queimada war zwar sehr heftig, aber man wird mit einer phantastischen Aussicht belohnt, welche beim Abstieg nach Figueira noch getoppt wurde. Allerdings finde ich die Landschaft sehr zersiedelt.
In Figueira legte ich in einem Cafe mit einer prächtigen Aussicht eine Kuchenpause ein. Danach ging es steil hinunter zum Rio Varosa und natürlich nachher wieder steil hinauf. Aber mittlerweile habe ich ja schon einige Kilometer Camino hinter mich gebracht und da geht das Auf und Ab ohne Probleme.

In Lamego angekommen, traf ich auf viele Touristen, die mit Bussen hier hochgefahren wurden. Nach einer Bierpause begab ich mich sofort ins Hotel Sao Paulo, das ich nur empfehlen kann. Um Ruhe zu haben, sollte man ein Zimmer nach hinten raus nehmen. Nach einer kleinen Stadtbesichtigung ging ich zum Abendessen – Dorade – und später zurück ins Hotel.

Lamego ist eine Stadt (Cidade) und ein Kreis (Concelho) im Distrikt Viseu, wenige Kilometer südlich des Douro im Norden Portugals. Die Stadt ist Sitz eines katholischen Bistums. Sie ist Teil der Rede de Judiarias, einer Vereinigung von Orten mit einer historisch bedeutenden jüdischen Gemeinde.

Es gehört außerdem zum Weinbaugebiet Alto Douro, das 1756 das erste herkunftsgeschützte Weinbaugebiet der Welt wurde, und das seit 2001 zum UNESCO-Welterbe zählt.

Der Ort wurde vermutlich ursprünglich von keltiberischen Turdulen besiedelt, und existierte auch zur Römerzeit. Als der König des Westgotenreichs, Rekkared I., zum Christentum übertrat, wurde in der Folge auch Lamego christlich. Erstmals wurde im Jahr 570 Lamego als Bischofssitz erwähnt, mit seinem Bischof Sardinário. Bis 621 prägte König Sisebut hier Münzen, was die damalige Bedeutung des Ortes unterstreicht.

Die Araber eroberten Lamego im Zuge ihrer Landnahme im 8. Jahrhundert. Die Stadt fiel nach Ankunft der Reconquista mehrmals an die christli-chen Eroberer und zurück an die Mauren, bis Ferdinand I. von León Lamego am 29. November 1057 definitiv einnahm. Die Stadt wurde erst 1071 wieder Bischofssitz. Der erste König von Portugal, Alfons I. wurde 1143 hier feierlich durch die Versammlung der Cortes (Stände) zu Lamego bestätigt. Alfons I. gab dem neuen Reich die so genannten „Grundgesetze von Lamego“ (1181) und nannte es „Portugal“ nach dem Namen der Grafschaft Portocale.

Während der Amtszeit des Bischofs Manuel de Noronha (1551–1564) begann eine rege Bautätigkeit, insbesondere der Wallfahrtsort Santuário de Nossa Senhora dos Remédios ist zu nennen. Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts entstanden dazu eine Reihe von Herrenhäuser, die vor allem von den im aufstrebenden Weinbau aktiven Familien errichtet wurden.

Mit Gesetz vom 10. September 1756 schaffte der Marquês de Pombal dann die Companhia Geral da Agricultura das Vinhas do Alto Douro, die das Monopol über das Anbaugebiet des Alto Douro erhielt. Es war das erste geschützte Weinbaugebiet der Welt. In der Folge nahm die Region weiter Aufschwung, wovon auch Lamego stark profitierte.

Besonders sehenswert:

Der Schrein der Nossa Senhora dos Remédios, überbaut von einer Rokoko-Kapelle von 1761, befindet sich auf einer Anhöhe südwestlich der Stadt. Als Verlängerung der Hauptstraße Lamegos führt eine 686-stufige Doppeltreppe zur Wallfahrts-Kapelle.

Die gotische Kathedrale in der Stadt (Sè) ist die Hauptkirche des Bistums. Sie wurde im 16. und 17. Jahrhundert stark verändert.

Von der Burg über der Stadt ist noch der Bergfried aus dem 13. Jahrhundert erhalten.

Im ehemaligen Bischofspalast ist ein Museum eingerichtet.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
oder auf meinen Facebook Seiten.

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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