ein Stück 'englisches' Frankreich

Reisezeit: August / September 2017  |  von Herbert S.

Jersey: Inselrundfahrt - Osten - Mont Orgueil Castle -

Start ist wieder um 9.00 Uhr. Der Bus fährt wieder über kleine Straßen an der Ostküste nordwärts. Da wir auch heute mit Sperrungen wegen Hill Climes zu kämpfen haben, machen wir an einer weniger interessanten Bucht einen kurzen Stop – hier baut einer Sandburgen und in einem alten Wehrmachtsstollen werden Steinbutt gezüchtet.

Kurz nach 9.00 Uhr ist leider noch keine Hummer-Zeit!

Kurz nach 9.00 Uhr ist leider noch keine Hummer-Zeit!

eigenartiger Ort um Steinbutt zu züchten

eigenartiger Ort um Steinbutt zu züchten

An der hübschen Küste entlang geht es dann zum Mont Orgueil Castle, das oberhalb des Ortes Gorey, an der der französischen Halbinsel Cotentin zugewandten Ostküste liegt.

Mont Orgueil Castle mit Hafen von Gorey

Mont Orgueil Castle mit Hafen von Gorey

Zur Festung gelangt man über steile Treppen - unser Guide kündigt 160 Stufen an. Die imposante Lage der Festung veranlasste den Bruder des englischen Königs Henry V. Thomas of Lancaster, 1. Duke of Clarence (1388–1421), zu dem Ausruf »Mont Orgueil« (Stolzer Berg); so entstand der Name. (Wikipedia)

hinter dem ersten Tor folgt ein langer gewundener Weg bis zum

hinter dem ersten Tor folgt ein langer gewundener Weg bis zum

zweiten Tor (Thynne Gate) aus dem 13. Jh. mit dem unteren Wächterhaus

zweiten Tor (Thynne Gate) aus dem 13. Jh. mit dem unteren Wächterhaus

Durch das zweite Tor gelangt man vom äußeren Burgring (Outer Ward) in den Lower Ward, in dem die Bewohner des Ortes bei Angriffen Schutz fanden.

Während des Hundertjährigen Krieges galt Mont Orgueil als uneinnehmbar. Der bretonische Feldherr Bertrand du Guesclin (1320–1380) belagerte die Burg vergeblich. Im 15. Jahrhundert fiel die Festung durch Verrat einige Zeit in die Hände des französischen Königs.

Auf dem Weg nach oben passiert man den Harliston Tower (von 1470), dessen Mauer das englische Königswappen mit Löwe und Einhorn trägt.

Durch das Queen Elizabeth Gate aus dem Jahre 1593 erreicht man den Middle Ward, von dem aus ein weiteres Tor zum Keep, dem inneren Zentrum der Burg, mit dem Rittersaal (Great Hall) und der St Mary's Crypt führt.

'formal garden' aus dem 17. Jh.

'formal garden' aus dem 17. Jh.

public domain foto

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Mont Orgueil war zur Zeit des englischen Bürgerkriegs (1642–1649) ein Gefängnis. Jersey stand auf Seiten des Königs und zahlreiche Anhänger der Parlamentstruppen saßen hier gefangen. Zu den bekanntesten zählte William Prynne (1600–1669).

Mit der Erfindung der Kanone war die Burg einnehmbar geworden. Sie diente nach der Revolution geflüchteten französischen Aristokraten als standesgemäße Unterkunft und war eine Zeit lang auch Wohn- und Amtssitz des Governors von Jersey.

Wir benötigen fast zwei Stunden für die Besichtigung - da der Bus uns unten am Hafen wieder aufnehmen soll, laufen wir bergab und fahren dann zurück nach St. Hilier.

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde" so hat Victor Hugo die Inseln im Kanal zwischen den beiden Ländern bezeichnet, als er dort im 19.Jh. im Exil wohnte. Die ortansässigen Verkehrsbetriebe priesen mit diesen Worten eine Reise auf die vom Golfstrom 'verwöhnten' Inseln an. Da es schon lange angeplant war, haben wir - obwohl organisiert - zugeschlagen.
Details:
Aufbruch: 26.08.2017
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 02.09.2017
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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