Thailand - wieder einmal

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Stefan Böhm

22.01.-23.01. Bangkok

22.01. Bangkok

Zum Frühstück gibt es Toast, Marmelade, Butter, Spiegelei, Cornflakes und drei verschiedene asiatische Gericht. Ein Nudelgericht, ein Hühnchen- und ein Gemüsegericht. Alles schmeckt ganz ordentlich, aber groß ist die Auswahl natürlich nicht.
Gegen 11:00 bin ich bei Tom, aber die Chefs sind noch nicht da. Ein junger Schweizer ist auch schon da und wird von einer Philippinin bedient. Ich bin nicht sicher, ob sie mit einem der Schneider verheiratet ist, glaube aber, sie ist Angestellte, die die Buchführung macht. Sie kennt mich auch gleich, weil sie den ganzen Mailverkehr mit Newsletter etc. organisiert. Wir unterhalten uns eine ganze Weile bis Sanur kommt, einer der Chefs, erst einmal den Jungen bedient und dann für mich Zeit hat. Einen weißen Stoff für zwei Kurzarmhemden habe ich vorher bereits ausgesucht. Auch den Stoff für eine Hose. Ich erkläre ihm, dass ich dieses Mal nur zwei Kurzarmhemden benötige. Dafür dringend Hosen. Nach dem Reinfall beim vorletzten Besuch, will ich aber erst eine Hose haben, die ich eine Weile trage. Wenn sie ok ist, melde ich mich, dass sie noch zwei Hosen nähen. Er misst noch einmal meine Masse. Als ich ihm erkläre, was mich stört nickt er und meint er kann sich denken voran das liegt.
Ich zahle erst einmal für eine Hose und zwei Hemden 5.500 B. Das ist nicht billig, aber üblicherweise kann ich die Sachen ein paar Jahre tragen, weil die Qualität gut ist. Damit passt das schon. Morgen um 13:00 kann ich kommen und die Hose anprobieren.
Gestern bin ich vom MBK zurück gelaufen. Dabei musste ich über einen der Bangkoker Klongs, die Wasserwege, die früher ganz Bangkok durchzogen haben. Heute gibt es nur noch wenige. Dieser aber scheint als offizielle Wasserstraße zu dienen und ich sehe ein Schild, dass sich hier eines der Piere befindet, an denen die Boote halten. Das will ich heute austesten. So eine Fahrt will ich schon seit Jahren machen. Einmal habe ich mich am Chao Phraya über den Tisch ziehen lassen. Für soweit ich mich erinnere mindestens 200 B bin ich ein paar Meter in einen der größeren Seitenarme vom Mekong gefahren worden, das war es. Einer meiner größeren Abzocken, in die ich im Laufe der Jahre getappt bin. Dieses Mal winke ich dem Schlepper ab, der auch hier gleich ankommt und sage, dass ich auf das Public Boat warte. Das kommt dann auch gleich darauf und ich zahle ganze 5 B. Leider geht die Fahrt dafür nur zwei Haltestellen. Dann ist dieser Kanal zu Ende und mündet in einen anderen, der vermutlich wieder von anderen Booten befahren wird. Immerhin ging die Fahrt so 5-10 Minuten und war recht lustig. Nur das Ein- und Aussteigen ist etwas schwierig bei meiner Größe.

Jetzt muss ich mich erst orientieren und stelle fest, dass ich bis zum Chao Phraya doch noch ein ganzes Stück zu laufen habe. Vor dem Grand Palace befindet sich eine größere Baustelle. Es sieht fast so aus, als würde ein neuer Tempel oder eine Erweiterung des Palastes gebaut. Bei Gelegenheit muss ich mich erkundigen. Ich vermute, dass es zu Ehren des Todes des alten Königs oder zu Inthronisierung des Neuen geschieht.

Am Fluss kenne ich mich wieder aus. Ich fahre bis zur Taksin Brücke und von da mit der Hochbahn zum Hotel zurück. Es ist Zeit zum Abendessen. So schaue ich, ob es heute auch wieder so voll ist in dem Sushi Lokal am Anfang unserer Gasse beim Shama Hotel. Das wird im Internet recht gelobt und darauf freue ich mich schon eine Weile. Es ist zwar wieder voll, aber ich bekomme einen Platz an einem kleinen Katzentischchen. Leider muss ich feststellen dass sich hier guter Wille nicht mit gutem Können deckt. Der Fisch ist erwartungsgemäß sehr gut, aber die Tunfischrolle ist durch das Algenblatt sehr hart zu kauen und der Sesam, in dem sie gewälzt ist, erschlägt alles. Halb so viel Sesam und das Algenblatt dünner, dass wäre es gut gewesen. Bei den Tunfisch und Jakobsmuschel Nigiri wäre bei der Reismenge die halbe Fischmenge ausreichend und ausgewogen gewesen. So hätten sie es gleich als Sashimi servieren können. Besonders ärgerlich finde ich, dass bei den Nigiri immer zwei abgebildet sind. Ich bestelle und die Bedienung fragt jedes Mal ob 1 oder zwei Stücke. Ich wundere mich und meine „na zwei“. Auf der Rechnung ist dann jedes Mal der doppelte Preis berechnet worden.

Nach dem Essen bin ich in mein Hotel zurück um meinen Rucksack abzustellen und sehe den jungen Polen wieder, mit dem ich mich gestern schon kurz unterhalten habe. Er sitzt im Pool und winkt mir zu. Ich frage wie es ist und er meint, ihm zu kalt aber erfrischend. Na da muss ich doch glatt auch mal reinkommen und testen.
Der „Pool“ fühlt sich wie eine überdimensionale Plastikwanne an. Das Wasser ist angenehm frisch, sieht in dem diffusen Licht aber auch nicht so wirklich klar aus. Es läuft zwar aus diversen Leitungen dauernd nach, aber woher es kommt???

Wir unterhalten uns eine Weile, dann breche ich wieder auf. Ich möchte mir noch einen weiteren schon lange gehegten Wunsch erfüllen und endlich den Saxophon Pub hier in Bangkok besuchen. Vor Jahren gab es einen in Hua Hin, der meine Lieblingskneipe wurde bis ich eines Jahres hin komme und er nicht mehr existiert. Damals habe ich von einer Sängerin erfahren, dass sie normalerweise im Saxophon Pub in Bangkok spielen.
Wie praktisch, dass es von hier nur zwei Haltestellen nach Norden sind. Der Pub befindet sich am Victory Monument. Ich muss dort ein bisschen suchen, nachdem Außen gut sichtbar ein anderer Name hängt „Frankie’s Live“. Beim näheren Hinschauen handelt es sich aber um das Saxophon. Ich nehme ein gezapftes Bier das in einem Steinkrug in Form eines Horns kommt und stolze 165 B kostet. Die Band scheint gut zu sein, spielt aber Freestyle Jazz was nicht so ganz meine Wellenlänge ist und es handelt sich soweit ich es mitgekommen habe um junge Norweger oder so.
Die Band spielt bis etwa 22:00. Dann scheint ein Umbau anzustehen, aber es ist nicht absehbar, wann die nächste Gruppe anfangen wird. So entschließe ich mich, dann doch nicht länger zu bleiben, zumal ich auch nicht weiß, wie lange die Hochbahn fährt. Trotz allem ist es fast 23:00 bis ich wieder im Hotel bin.

23.01.Bangkok

Nachdem ich um 13:00 bei Tom sein muss nehme ich mir gar nicht viel anderes vor. Der Pole, ist auch da und wir unterhalten uns während dem Frühstück. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich gar nicht nach seinem Namen gefragt habe. Hier wird sowieso alles an die zwei Tische gesetzt. Für mich ist das Ganze eine recht lustige Mischung aus Hotel und Gästehaus.
Unterwegs schaue ich im MBK rein und kaufe dort ein kleines Handtuch bzw. drei weil es ein Angebot ist, kaufe eines und bekomme zwei umsonst. Deshalb hatte ich vorgestern gezögert, aber ich brauche jetzt dringend welche und im Robinson gab es keine vernünftigen in kleiner Größe. Dann hätte ich gerne die Mangobar besucht, die ich beim letzten Aufenthalt in Bangkok entdeckt habe. Die machen aber leider erst um 12:00 auf. Also bin ich ins Siam Center. Dort ist es ja auch angenehm kühl. Außerdem gibt es dort ein Food Center das so langsam öffnet. Außer diversen Restaurants gibt es auch eine zentrale Food Republic, die ich auch schon aus Kuala Lumpur und Singapur kenne. Man kauft für 10 B eine Karte, die man auflädt und mit der man zahlt. Braucht man sie nicht mehr, gibt man sie zurück und bekommt die 10 B zurück. Hier bekomme ich meinen Mango Smoothy. Der ist zwar nichts besonders, aber ok.
Dann wird es auch schon langsam Zeit. Ich fahre zur Haltestelle Nana und gehe in das gleichnamige Hotel um zu fragen, wie die Walk In Rate ist. Sie liegt z.Z. bei 1700 B incl. Frühstück. Allerdings wirkt das Hotel doch eher stillos auf mich.
Meine Hose ist schon da und sie passt. Dieses Mal sitzt sie wieder gut. Trotzdem bleiben wir dabei, dass ich die Hose erst ein paar Tage trage und mich dann noch einmal melde, bevor sie zwei weitere nähen. Nachdem ich wenig Lust habe, meine Einkäufe spazieren zu tragen, fahre ich erst ins Hotel zurück.
Nachdem ich mich dort eine Weile abgekühlt habe, mache ich mich schon recht früh gegen 17:30 auf den Weg zum Chatuchak Markt. Er ist der große Pflanzenmarkt von Bangkok und soll abends zu einem Nachtmarkt wechseln. Außerdem liegt er an der Hochbahnhaltestelle Mo Chit, der momentan nördlichsten Haltestelle Richtung Flughafen Don Muang. Wenn die Schilder Recht behalten, wird die Hochbahnstrecke aber gerade ausgebaut und soll bis 2020 jetzt wohl tatsächlich doch noch bis zum Flughafen raus ausgebaut sein. Das wäre ein weiterer Meilenstein für das leichtere Reisen in Thailand. Bis dahin kann ich aber von hier aus die Busse 1A und 2A nehmen, die hier halten.

Der Pflanzenmarkt ist ganz nett, aber bis der Wechsel tatsächlich stattfindet dauert es offensichtlich noch eine ganze Weile. Ich habe keine Lust, darauf zu warten. Dann nehme ich eben die Metro, die ebenfalls hier eine Umsteigeoption bietet und fahre zum Bangkok Culturell Center. Hier soll es einen weiteren großen Nachtmarkt geben. Er ist sogar bei den Ausgängen mit aufgeführt. Trotzdem finde ich ihn erst nicht, sondern nur eine Mall, in die ich rein schaue. In der Mall kann man zwar auch essen, aber das war ja nicht, was ich gesucht habe. Als ich schon aufgebe und wieder Richtung Metro laufe, fragen zwei asiatische Touristen vor mir einen Wachmann etwas und halten ihm ihr Handy hin. Die könnten auch den Nachtmarkt suchen. Da folge ich doch einfach. Tatsächlich laufen sie die Autoeinfahrt links an der Mall entlang und vor uns öffnet sich ein riesiger Nachtmarkt. Als erste sieht man gleich eine Deutsche Kneipe, aber danach wird es klassisch Thailändisch.

Es gibt auch einen Bereich mit Klamotten und sonstigen Dingen. Ein Dritter Bereich am Rand des Gebietes ist wohl die Party Zone. Mindestens 30 Kneipen buhlen um Gäste mit besonderen angeboten, die aber alle bei 3 Bier für … anfangen. Hier ist im Moment aber noch gar nichts los. Auf dem Essensnachtmarkt ist alles, wo mich eventuell interessieren würde voll. Ein Schwerpunkt bilden Restaurant in denen es Meeresfrüchte auf einem großen Blatt Papier gibt. Man bekommt dünne Einweghandschuhe und puhlt sich das Essen zurecht. Die gleiche Methode gibt es bei einer Art gekochten Schweinerippchen, wie wir es in September auch einmal in China hatten. Solche Sachen machen in der Gruppe Spaß, aber für mich alleine wollte ich das jetzt nicht. So bin ich vor lauter Essensangebot nicht fündig geworden, was mir gelegentlich passiert und ich habe mich entschlossen, bei meiner Haltestelle in das Chilling House Cafe zu gehen und heute dort auch etwas zu essen.

Chilling House Cafe

Chilling House Cafe

Gesagt getan, war ich gegen 20:00 dort und habe gerade noch ein kleines Tischchen bekommen. Die große Kneipe war wieder einmal voll. Ich habe ein Meeresfrüchte Curry mit Reis bestellt, das recht scharf aber lecker war und ein Bier dazu. Die Gruppe war leider nicht so ganz der Hit. Ich habe gerade mein zweites Bier angefangen, um die Schärfe etwas zu neutralisieren, da hat eine neue Gruppe angefangen und ich muss sagen, die waren richtig gut. Dementsprechend ist auch schlagartig die Stimmung enorm gestiegen. Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich tatsächlich noch auf ein drittes Bier geblieben bin. Hier komme ich auf jeden Fall wieder einmal her.

© Stefan Böhm, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach der anstrengenden Chinarundreise bin ich gute drei Monate später schon wieder unterwegs. Es geht wieder einmal nach Thailand, einem meiner Lieblingsländer. Ich werde mir zwar auch dieses Mal den einen oder anderen Tempel anschauen, aber der Schwerpunkt liegt auf der Erholung. 4 Wochen mit nicht all zu vielen Wechseln.
Details:
Aufbruch: 20.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.02.2018
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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