Thailand - wieder einmal

Reisezeit: Januar / Februar 2018  |  von Stefan Böhm

30.01.-05.02. Eine Woche Chiang Mai: 03.02. Shoping in Bo Sang

An der Rezeption frage ich, ob mein Zimmer geändert ist auf „ohne Frühstück“, was natürlich nicht der Fall ist. Ich wiederhole es noch einmal, dass ich das Zimmer ab sofort ohne Frühstück haben möchte, gehe zum Frühstück und sage dort, dass ich einmal Frühstück haben möchte für 139 B. Beim Frühstück kommt ein junger Typ zu mir an den Tisch streckt mir die Hand hin und meint, ich sei Ihm gestern am Pool schon aufgefallen und er wolle einfach mal Hallo sagen. Er ist der Chris aus North Carolina. Wir unterhalten uns kurz. Dabei erzählt er, dass er gerade aus China kommt, wo er in Kunming chinesisch studiert. Dann geht er wieder. Mir ist gestern schon aufgefallen, dass er mit drei Mädels zusammen unterwegs ist, die er vermute ich einmal hier getroffen hat. Zusammen gehören tuen wohl tatsächlich die drei Mädchen.
Zwei Ausflüge habe ich noch vor. Nachdem das Wetter heute nicht so toll scheint, fahre ich nach Bo Sang, einem kleinen Handwerkerdorf, etwa 12 Kilometer außerhalb von Chiang Mai. Hier war ich schon zwei Mal, um mir meinen Geldbeutel bemalen zu lassen, und das habe ich auch dieses Mal vor. Ich bin aber das erste Mal auf eigene Faust mit dem Roller hier. Am Anfang vom Ort stelle ich meinen Roller ab und beginne die Straße entlangzulaufen. Der Ort besteht mehr oder weniger nur aus dieser Straße mit Seitengassen. Es ist gegen 12:30 aber ich scheine doch zu früh dran zu sein. Die Läden machen gerade so langsam auf. Soweit ich mich erinnere, waren es Maler, die Schirme herstellen, die auch persönliche Sachen bemalen. Nach einiger Zeit komme ich an eine Handycraft Center vorbei. Auch hier ist alles noch dunkel und unbelebt. Etwas zu trinken wäre schön, aber es ist nichts zu sehen, das halbwegs dazu verführen würde, sich hier etwas zu gönne. Nach einiger Zeit entdecke ich dann aber doch ganz unvermutet auf der linken Straßenseite ein winziges Kaffee, da so gar nicht in den Ort passt. Richtig sauber, ordentlich und offensichtlich noch recht neu bietet es Kaffee Latte, Cappuccino etc an. Es gibt zwei Tische innen und einen außen für Raucher. Hier trinke ich eine Kaffe Latte, die ausgesprochen gut ist. Richtig kräftig.

Ich frage die Chefin, wo ich meinen Geldbeutel bemalen lassen kann und sie zeigt den Weg zurück, meint „Umbrella, one Kilometer“. Also doch. Nachdem ich schon so weit gelaufen bin, schaue ich mir vorher den Tempel an den ich in kurzer Entfernung sehe. Danach drehe ich um, muss erst einmal ein paar Schulkinder grüßen in der Schule gegenüber vom Tempel, und laufe wieder zurück. Erst schaue ich in eine Schirmfabrikation. Da ist noch kein Betrieb. Dann noch einmal in das Handycraft Center. Da ist auch noch nichts los. Dafür erklärt mir ein Mann, dass ich vor zur Kreuzung muss, als ein anderer mit seinem Motorrad mit „Beiwagen“ ankommt und Gegenstände abzuladen. Der erklärt dann, dass er mich mit seinem Gefährt hinbringt. Vertrauenserweckend sieht die Konstruktion ja nicht aus, war wird schon. Tatsächlich fährt er mit direkt an der Kreuzung wo ich in den Ort eingebogen bin, in ein weiteres Handycraft Center, das noch größer ist und hier sitzen in einer Kolonnade die Maler und Malerinnen. Ich frage den ersten Maler in der Reihe, was das Bemalen eines Geldbeutels kostet und er meint „100B.“ Das ist weniger als ich dachte und ich glaube so viel wie ich auch vor 15 Jahren schon gezahlt habe. Mir ist unterwegs eingefallen, dass ich ja nicht nur den neuen Geldbeutel, den ich mir vorgestern gekauft habe, bemalen lassen kann, sondern auch den aktuellen. Und jetzt kommt mir die Idee, auch meine neue Handyhülle bemalen zu lassen. Ich will ihm alles drei geben, Aber er macht ein Zeichen, dass der Nebendran auch etwas verdienen möchte. Und so verteile ich meine Aufträge an drei Maler während die vierte in meinem Rücken meint, ich solle auch meinen Rucksack bemalen lassen, aber das will ich nicht und so gibt es keine weiteren Diskussionen. Ich denke, dass ich sowieso ein Glücksfall für die bin, weil direkt nach mir noch zwei Reisebusse angekommen sind, für die ich gleich Werbung war. Und jemand, der gleich drei Sachen bemalen lässt kommt wohl auch nicht so oft vor. Für mich sind das aber ganz persönliche Mitbringsel. Eine weitere Dose aus Thailand werde ich mir voraussichtlich nicht mitbringen.

Der Weg zurück geht gefühlt schneller, weil ich nicht suchen muss. Es geht im Prinzip einfach immer nur gerade aus. Kurz bevor ich die Narawat Brücke erreiche muss ich wegen einem Kastenwagen vor mir eine fast schon Vollbremsung hinlegen. Dabei rutscht mir der Roller links weg und ich kann ihn gerade noch auffangen. Da pumpt geschwind das Adrenalin und es zeigt wieder wie glatt der Asphalt bei diesen Temperaturen wird. Obwohl es nicht einmal so arg heiß ist. Aber er ist schon grundsätzlich eher glatter als der Straßenbelag bei uns.
Den Rest des Mittags verbummle ich wieder am Pool. Ein kurzer Gruß zu Chris rüber der mit „seinen“ drei Mädels auch wieder die gleichen Plätze belegt hat. „Meine“ Liege ist wieder frei. Das freut mich. Nach kurzer Zeit taucht ein Typ mit Gitarrenkoffer auf und setzt sich auf die nächste freie Liege neben meiner. Relativ lautstark grüßt er zu mir rüber und beginnt sich mit mir zu unterhalten und fängt an ganz leise auf seiner Gitarre zu spielen. Als er erfährt dass ich Deutscher bin, fängt er an von Beethoven zu schwärmen und Ode an die Freude zu spielen. Dazu will er unbedingt, dass ich auf Deutsch singe. Das lasse ich aber. Zumal sein Nachbar auf der anderen Seite schon zu brummen anfängt, dass er keine Musik bestellt hätte oder so und es genug anderer Plätze gäbe, wo er spielen könne. Dann telefoniert er lautstark mit einem „Freund“ der herkommen und dabei seine Badesachen mitbringen soll. Mir erzählt er, dass er 5 Jahre hier gelebt hat, und aus der Zeit noch Freunde hier hat. Jetzt lebt er aber in Neuseeland. Ursprünglich kommt er aus Amerika. Dann taucht kurz drauf sein Kumpel Daniel auf. Wohl auch Deutscher. Mit dem zieht er erst auf eine der Plastikliegen um, dann vor in den Restaurantbereich wo er ein kleines Ständchen gibt. Als ich mich vom Pool zurück ziehe verabschiede ich mich noch von ihm und frage, ob er in irgendeiner Kneipe spielt. Er freut sich der Nachfrage aber verneint, weil er nur eine Woche auf Urlaub hier ist. Da lohnt es sich nicht, sich um ein Engagement zu bemühen.
Nachdem mir schon seit zwei Tagen die Pizza im Kopf rumgeistert ist klar, dass ich meinen Vorsatz, vorläufig nicht mehr in ein teures ausländisches Lokal zu gehen nicht wirklich lange halte und heute Abend ins Girasole gehe. Dort angekommen bin ich mir erst einmal gar nicht sicher, weil es ziemlich leer aussieht. Dann gehe ich doch rein und bin regelrecht begeistert. Die Bedienung ist schnell und freundlich, die Kürbiscremesuppe für unter 100 B sehr lecker, die Meeresfrüchtepizza fantastisch und richtig groß. Dünner Boden, knuspriger Rand und fantastisch belegt. Dennoch obwohl ich satt bin noch ein Creme Caramel als Nachtisch. Dazu zwei kleine Gläser gezapftes Bier und ein Espresso für rund 620 B. Das ist nicht billig, aber absolut angemessen.

Ich stelle im Hotel kurz meinen Rucksack ab und mache mich auf den Weg zur Zone Zoe, einem Platz in der Altstadt, an dem sich die Traveller Ausgehszene von Chiang Mai angesiedelt hat. Hier gibt es mehrere Discotheken, Kneipen etc in denen sich die jungen Hippen Traveller treffen. Nicht meins bis auf die Roots Reggae Bar, in der ich bei meinem letzten Aufenthalt in Chiang Mai schon war. Da war dieses Gebiet gerade noch ganz neu. Schon damals gab es hier drin gute Life Musik und das ist auch so geblieben. Spätestens als die nächste Band um 10:30 beginnt, geht hier die Party ab. Die Croissants, wie sie sich nennen sind relativ junge Thais und erstaunlich gut. Wie gesagt behagt mir hier das Publikum zumindest teilweise nicht besonders.

© Stefan Böhm, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach der anstrengenden Chinarundreise bin ich gute drei Monate später schon wieder unterwegs. Es geht wieder einmal nach Thailand, einem meiner Lieblingsländer. Ich werde mir zwar auch dieses Mal den einen oder anderen Tempel anschauen, aber der Schwerpunkt liegt auf der Erholung. 4 Wochen mit nicht all zu vielen Wechseln.
Details:
Aufbruch: 20.01.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 18.02.2018
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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